Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2485
Russland-Geschäft belastet Geldhaus stark

Raiffeisen Bank International ist historisch günstig

Die Filiale der Raiffeisen Bank International in Wien. © Raiffeisen Bank International AG
Die Raiffeisen Bank International ist in Osteuropa sehr aktiv. Ein besonderer Schwerpunkt liegt im Russland-Geschäft. Aufgrund dieser Tatsache steht die Aktie akut unter massivem Druck. Wir halten sie dennoch für aussichtsreich.

Geduldige Anleger mit dem Blick auf das Große Ganze nehmen die Aktie der Raiffeisen Bank International in den Blick. Das Unternehmen ist eine in Österreich ansässige Bankengruppe, die vornehmlich in Zentral- und Osteuropa (CEE) agiert. Insgesamt 13 Märkte der Region werden durch Tochterbanken abgedeckt. Darüber hinaus umfasst die Gruppe zahlreiche andere Finanzdienstleistungsunternehmen in den Bereichen Leasing, Vermögensverwaltung und M&A.

Raiffeisenbank unter Druck

Im Zuge der Ukraine-Krise wird der Druck auf den Aktienkurs der RBI größer. Binnen Monatsfrist brach der Börsenwert der Bank um mehr als die Hälfte ein. Aktuell notiert der Titel auf dem niedrigsten Stand seit zwei Jahren. Hintergrund des Kurseinbruchs ist das Russlandgeschäft der Bank. Die RBI ist seit 25 Jahren in Russland aktiv. Etwa die Hälfte der Gewinne erzielte das Institut in vergangenen Jahr in der Ukraine, Belarus und Russland. Allein das russische Geschäft sorgte als größter Ertragsbringer zuletzt für rund 30% des Nettoergebnisses. 

In Russland hat die RBI Kredite im Umfang von 11,6 Milliarden Euro ausstehend. Die Kundeneinlagen betragen 15 Milliarden Euro. Damit sind die Darlehen mehr als gedeckt. In der Ukraine sind die Aktivitäten der Bank um einiges kleiner. Das dort ausstehende Kreditvolumen liegt bei rund 2,2 Milliarden Euro. Wegen dieser Abhängigkeit trägt die RBI einer Studie der DZ Bank zufolge das größte Russlandrisiko aller westeuropäischen Banken. Insgesamt sind die Österreicher mit 22,85 Milliarden Euro in dem Land engagiert. Das Kreditvolumen beläuft sich auf über elf Milliarden Euro. 

Trotz Russlandgeschäft fundamental gesund

Vorstandschef Johann Strobl versucht angesichts der Kursentwicklung zu beruhigen. „Unsere russische Tochterbank verfügt über eine sehr starke Liquiditätsausstattung und verzeichnet Zuflüsse. Die Kapitalposition ist ebenfalls stark. Unsere russischen Kundinnen und Kunden haben Vertrauen in unsere Bank.“, betonte er. Auch das österreichische Finanzministerium beschwichtigt: „Die RBI ist eine sehr gut aufgestellte Bank mit einem exzellenten Management, die gut vorbereitet auf alle Eventualitäten ist“, so das Ministerium gegenüber Reuters. 

Mit einem für 2023 geschätzten KGV von gut drei ist die Aktie der Raiffeisen Bank International AG historisch extrem günstig bewertet. Die ursprünglich für 2021 geplante Dividende in Höhe von 1,15 Euro je Aktie wird vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise und aus kaufmännischer Vorsicht ausgesetzt und gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt nachgezahlt (Dividendenrendite: ca. 9,08%). Geduldige Anleger steigen hier ein.

Empfehlung: kaufen Kursziel: 24,42 EUR; Stop-Loss unter 9,88 EUR (SK Börse Wien)
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Eyb & Wallwitz Vermögensmanagement GmbH

Eyb & Wallwitz ist mit dem Kunden nicht auf Augenhöhe

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
„Als Philosoph und Mathematiker ist es mir ein Bestreben die aktive Vermögensverwaltung mit sozialem Engagement und Verantwortung zu vereinen“, stellt sich Geschäftsführer Dr. Georg von Wallwitz im Anlagevorschlag vor. Man sei der Überzeugung, dass nachhaltiges und verantwortungsvolles Wirtschaften langfristig mit wirtschaftlichem Mehrwert einhergehe und sich für Stiftungskunden auszahle.“ Das Zitat lässt beim Leser die schönsten Hoffnungsblätter ergrünen. Bringt Eyb & Wallwitz sie zum Blühen?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • BFH bleibt beim Fremdvergleich für GmbH-Darlehen

Steuerliche Anerkennung nur mit breitem Marktvergleich

Bundesfinanzhof © dpa
Der reine Weg der Finanzierung einer GmbH ist die Einlage der Gesellschafter. Umgekehrt ebenso sauber die Regelausschüttung als Entlohnung. Doch die steuerliche Anerkennung solcher Darlehen ist immer ein gefährliches Fahrwasser. Das hat der Bundesfinanzhof erneut bestätigt.
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik der EZB läuft ökonomischen Rahmendaten entgegen

Euro vor schwachem Sommer

Die Europäische Zentralbank wird im Sommer eine Geldpolitik machen, die nicht zu den konjunkturellen Rahmenbedingungen passt. Darauf läuft die Ankündigung einer Zinssenkung und die immer besser werdende wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone hinaus. Für den Euro ist das ein schlechtes Omen.
  • Fuchs plus
  • Zurückhaltung der Notenbanken erfordert neue Anlagestrategie

Rückzug aus den Schwellenländern

Schwellenländer Währungen (c) B. Wylezich/Fotolia
Die Veränderung der Erwartungshaltung zur US-Zinspolitik zieht die Schwellenländer in Mitleidenschaft. Noch glauben die Märkte daran, dass die Fed im Juni mindestens einen Zinsschritt nach unten machen wird. Doch je robuster sich die US-Wirtschaftsdaten zeigen, desto mehr schwindet der Glaube zumindest an eine Zinswende nach unten. Marktkonsens ist bereits, dass weniger Zinssenkungen der Fed in diesem Jahr erwartet werden. Das hat Folgen für Anleger, die in den Schwellenländern investiert sind.
Zum Seitenanfang