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Angst vor dem Zinsanstieg

US-Notenbank versucht, die Märkte zu beruhigen

Die Sorge der Fed vor steigenden Zinsen ist so groß, dass sie schon beim kleinsten Zucken präventiv agiert. Die US-Geldhüter haben den Märkten gerade versichert, dass die Zinsen noch lange niedrig und die Liquidität groß bleiben wird. Aber das Bild, das die Märkte beruhigen soll, ist nicht stimmig.
Die Notenbanken haben ganz offensichtlich enorme Angst vor steigenden Inflationsraten und Zinsen. Anders können wir uns die aktuellen Statements der "Geldhüter" nicht erklären. Besonders auffällig war das bei den jüngsten Aussagen der US-Notenbank. 

Fed-Chef Jerome Powell hat die leicht nervösen Märkte beruhigt. Die US-Notenbank wird die Liquidität weiter sehr hoch halten. Die US-Wirtschaft habe diese Unterstützung "noch lange nötig". Zudem prognostizierte Powell, dass es noch mehr als drei Jahre dauern könne, bis die Inflation das Fed-Ziel von 2% erreicht haben dürfte. Uns überraschen diese Aussagen gewaltig. 

Fed-Bild ist nicht stimmig

Das Gesamtbild, das der Notenbankchef zeichnet, ist aus unserer Sicht aber überhaupt nicht stimmig. Denn die jüngsten US-Wirtschaftsdaten waren ziemlich gut. Das Bild korreliert auch nicht mit dem globalen Trend. Hier zeichnet sich eine Beschleunigung der konjunkturellen Erholung ab. In immer mehr Ländern entstehen nach der Corona-Pandemie nun Öffnungsperspektiven, die auch noch mit fortschreitenden Impfungen Hand in Hand gehen. Die Rohstoffpreise sprechen eine klare Sprache (vgl. FUCHS-Kapital vom 18.2.).

Der Druck der hohen Liquidität und der global anziehenden Konjunktur wird zunehmen. Das wiederum bestätigen auch die Entwicklungen an den Anleihemärkten. Die 10-jährigen US-Renditen hatten zwischenzeitlich schon ein Niveau von 1,44% erreicht. Dann meldete sich Powell zu Wort. Sie wissen, dass wir angesichts des jahrelangen Null-Zinses ein Rendite-Niveau von 1,5% für kritisch halten. Die Beruhigungspille von Powell kam also ziemlich passend zur rechten Zeit und bremste die Fieberkurve der Anleihen etwas aus.

Beruhigungspille wird nicht lange wirken

Die Aussagen der Fed dürften aber nicht lange wirken. Die zugrunde liegenden Wirtschaftstrends dürften stärker sein. Die Erfahrung zeigt: Kurzfristige Zinsen können Notenbanken steuern. Aber das "lange Ende" wird von der Konjunktur gemacht - und Notenbanker werden von ihrer Entwicklung oft überrascht und reagieren zu spät mit dämpfenden Maßnahmen.

Die Aktienmärkte feiern die noch absehbare Kontinuität der Zins- und Liquiditätspolitik der US-Notenbank. Dieser Treibstoff geht aber allmählich zur Neige. Das zeigt auch ein Blick nach China. Dort hat die Notenbank bereits begonnen, Liquidität aus dem Markt zu nehmen. Das wiederum passt auffällig gut zur neuen Position der Notenbank Japans. Die ist gerade im Begriff, ihre Kaufpolitik für Aktien-ETF neu zu jusiteren (FUCHS-Kapital vom 11.2.).
Fazit: Die Notenbanken haben große Sorge vor steigenden Zinsen. Darum steuern sie schon jetzt gegen und lassen den Märkten nicht den Hauch einer Chance, sich sanft auf dieses Szenario einzustellen. Damit pumpen die Geldhüter gerade ohne Not die Aktienblase noch weiter auf. Die Fallhöhe steigt, das Crash-Risiko von Seiten der Zinsen her auch.
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