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Die Stimmung kippt

Verbraucher reagieren auf die Inflation

Ein Bezahlvorgang mit einer Kreditkarte. Copyright: Pexels
Rund um den Globus ziehen die Inflationsraten weiter kräftig an. Diese Woche meldete Polen die höchste Inflationsrate seit 10 Jahren. Sie stieg auf 6,9% gegenüber dem Vorjahr. Goldman Sachs rechnet damit, dass die Inflationsrate noch bis Jahresende auf 7,5% steigen wird. Auch in Kanada zog die Inflationsrate kräftig an. Sie sprang im Oktober auf 4,7% und damit auf das höchste Niveau seit 2003. Die Verbraucher reagieren bereits. Das ist ein Signal für die Börse
Die steigende Inflation wird schon in kurzer Frist negativ sichtbar werden. Darauf deutete das US-Verbrauchervertrauen hin. Das ist überraschend stark eingebrochen, auf 66,8 Punkte. Beobachter hatten einen Wert von 72,4 Punkten erwartet. Das ist ein echtes Alarmsignal. Denn die Stimmung der US-Verbraucher ist ein wichtiger Frühindikator für die konsumgetriebene US-Wirtschaft. Auch die stark gestiegenen US-Spritpreise drücken enorm auf die Stimmung. Sinkt die Zuversicht der Verbraucher, verschließen sie ihre Taschen und das Geld sitzt nicht mehr so locker. Das werden dann auch viele Unternehmen zügig zu spüren bekommen.

Verbraucher reagieren auf die Inflation

Die Entwicklung zeigt, dass Verbraucher völlig anders auf Inflation reagieren als die Notenbank. Sie spüren den Preisanstieg an vielen Fronten unmittelbar und sehr direkt - und sie reagieren prompt. Zum Teil ist das natürlich schlicht erzwungen, denn über Preissteigerungen ausgegebenes Geld kann nicht zum zweiten Mal konsumiert werden. Da nützt es beim Einkaufen auch nichts, wenn die Notenbanken erklären, die Inflation sei ein vorübergehendes Phänomen. 

Hinzu kommt die Problematik der Glaubwürdigkeit. Mit jedem Monat, in die die Inflationsrate weiter steigt oder hoch bleibt, erodiert das Vertrauen in die Notenbank, dass ihr Szenario korrekt ist. Das ist ein Inflations-Fass, dass mit den monatlich publizierten Daten immer weiter volltröpfelt. Gibt es keinen Abfluss, wird das Fass irgendwann überlaufen. 

Finanmarkt hält EZB für handlungsunfähig

Der Finanzmarkt hat das bereits erkannt und spekuliert auf eine eindeutige Richtung. Das zeigt der Euro-Kurs an. Der Kurs der Gemeinschaftswährung ist gegenüber dem Dollar kräftig eingebrochen. Es ging auf inzwischen 1,13 EUR|USD abwärts. Dahinter steckt die Annahme, dass die Fed wenigstens halbwegs beherzt gegen die anziehende Inflation wird vorgehen können. Den Exit aus den Anleihekäufen hatten die US-Geldhüter schon angekündigt - und der kommt zügiger als erwartet (FK vom 4.11.). 

Im Gegensatz zur Fed halten die Finanzmärkte die EZB für relativ handlungsunfähig. Sie muss Geldpolitik für viele Länder machen und achtet dabei in zunehmendem Ausmaß auf die schwache Südschiene (Frankreich, Italien). Darum wird sie - egal, wie sich die Inflation entwickelt - die Anleihekäufe nur minimal senken und die Zinsen noch lange nicht anheben. Der Euro bleibt daher eine Weichwährung. 

Fazit: Anleger sollten das mit klarem strategischen Blick sehen und bei der Portfolio-Allokation berücksichtigen. Sie greifen daher nun bevorzugt zu Profiteuren der Euroschwäche. Diese Umschichtungen zeigen sich schon in der jüngsten Outperformance des DAX gegenüber dem Dow. Außerdem setzen Anleger weiter auf Banken, Versorger und Edelmetalle. Der Markt insgesamt bleibt aus unserer Sicht ausgereizt - auch wenn eine Jahresendrally die Börsen nochmal kurzfristig antreiben könnte.

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