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Wein als Wertanlage

Während viele Wein als Genussmittel konsumieren, schätzen andere die edlen Tropfen als Wertanlage. Dass sich nicht jeder Wein als Wertanlage eignet ist klar. Doch auch bei hochpreisigen Flaschen muss man einiges beachten.

Anleger horchen auf, wenn es angeblich „sichere" Kapitalanlagen gibt, deren Erträge zumindest die Inflation ausgleichen. Eine „Anlageklasse" wird in diesem Zusammenhang derzeit häufiger genannt: Wein.

Die Eheleute Sorgbald sind vermögend und zugleich Gourmets. Sie besuchen gerne ausgezeichnete Restaurants, und dies ist ihnen manche hundert Euro wert. Bei der Geldanlage dagegen erleben sie derzeit wenig Freude. Die auf Sicherheit bedachten Anleger investieren in Anleihen und Rentenpapiere, dabei besonders gerne in Staatsanleihen und Pfandbriefe. Die jetzigen Jahreszinsen von ein bis zwei Prozent sind Ihnen ein ärgerliches Phänomen. „Sie sollten mehr in Sachwerte investieren" hören sie von ihrem Bankexperten immer wieder, aber wirklich gute Alternativen bietet er ihnen nicht an.

Wie lagert man Wein professionell?

Auf dem Golfplatz diskutieren die Eheleute mit ihren Sportfreunden ihr „Anlagedilemma". Einer der Golfkollegen gehört zu den Anlegern, die sich für eine besondere Anlageklasse entschieden haben: Wein. Gute Weine gelten als Sachwerte, deren Wert kontinuierlich steigt und sich unabhängig von Aktienmarkt und Zinsentwicklung verhält. „Null Korrelation" nennt dies der Fachmann. Und: Ein gut gestreutes Portfolio schafft drei bis fünf Prozent pro Jahr, sagen Marktkenner.
Im Gespräch wird aber das erste Problem deutlich: die Lagerung. Wer keinen geeigneten Weinkeller mit konstanten Temperaturen zu Hause hat, muss externe Lagerorte wählen. Professionell bietet seit 2009 die „winebank" (www.winebank.de) im Rheingau ihre Leistungen an. Mit Chipkarte gelangen Weinsammler zu ihren Kostbarkeiten und haben zugleich eine professionelle Lagerung. Die Kosten sind nicht unerheblich: Für einen Raum für 150 Flaschen werden 149 Euro im Monat fällig. Bei Winzergenossenschaften bekommt man eine ähnliche Leistung für 50 Cent je Flasche und Monat.

Die Rendite hängt von der richtigen Auswahl des Weines ab. Als klare Favoriten gelten Bordeaux-Weine. Der Markt ist der liquideste und die Preise sind relativ schnell festzustellen. Die Preisentwicklung lässt sich am Liv-ex Fine Wine Inv. Index ablesen. Deutlich zu sehen: Hohe Gewinne haben Anleger gemacht, die bereits vor 10 Jahren oder früher investiert haben. Rasante Kursanstiege wie in den Jahren 2005/06 oder 2009/10 erwarten selbst Marktexperten nicht mehr. Dennoch ist zu sehen: Besonders Chinesen reißen sich um Bordeaux-Weine. Viele Weingüter sind bereits in chinesischer Hand. Daher stehen Top-Bordeaux-Weine im Zentrum dieser Anlageklasse. Wer nicht nur Bordeaux-Weine im Portfolio haben möchte, findet Informationen über die Preisentwicklung unter www.wein-stocks.de.

Steuervorteil bei Wein

Der Golfpartner der Sorgbalds nennt noch einen Vorteil pro Weinanlage: Die Steuer! Seine Gewinne sind nach 12 Monaten steuerfrei. Als Privatanleger ist er nicht gewerblich tätig, verkauft seine Weine erst nach vielen Jahren und nach einem starken Preisanstieg. Nur wenn er aktiv handeln würde und auf diese Weise immer wieder Gewinne erzielte, würde auch der Fiskus seine Hand aufhalten.

Wenn Sorgbalds Weininvestoren werden wollen, müssen sie selbst aktiv werden. Anlageprodukte gibt es nicht (mehr). Die Anfang 2000 aufgelegten Weinfonds in Form von Kommanditgesellschaften sind abgewickelt. Die Anleger haben als Gegenwert – prospektgemäß – die Bordeauxweine erhalten. Investmentfonds für Weine, wie sie z. B. britische Anleger erwerben können, sind für Deutsche aufgrund der Steuerrestriktionen uninteressant. Die Beteiligung an Weingütern mittels Aktien ist ebenso Fehlanzeige. Lediglich die Beteiligung an Weinhändlern wie z. B. Majestic Wine (WKN A0B7SL) oder Hawesko (604270) ist zwar möglich. Sie ist aber eher eine klassische Aktienanlage als eine Weininvestition.

Fazit: Die Kapitalanlage Wein ist keine „sichere" Wertanlage. Investoren müssen eine Fülle von Risiken und Problemen beachten. Wer sich für diese Anlageklasse entscheidet, sollte sie konsequent managen. Etablierte Handelshäuser wie z. B. Unger (www. ungerweine.de) oder Michael Grimm aus Rottweil (www.bacchus-vinothek.de) unterstützen und beraten dabei. Alle anderen sollten ihre Erfolge mit der Kapitalanlage bei einer guten Flasche Wein genießen – aber ihre Renditen woanders suchen.

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