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Börseneinschätzung vom 31. Januar 2019

Fed schickt Aktien in die falsche Richtung

Die Nachrichten und Entscheidungen der Fed versetzen regelmäßig die Börsen in Bewegung - je nach Nachricht nach oben oder unten. Wir denken jedoch, dass die jüngste Meldung an den Börsen missverstanden wurde.

Die US-Notenbank bringt die Aktienmärkte in Fahrt – nach unserer Lesart aber in die falsche Richtung. Zwar feiern die Märkte gerade mit Kursgewinnen, dass die US-Währungshüter all ihre straffenden Maßnahmen (Zinserhöhungen, Bilanzabbau) zur Disposition gestellt haben. Die Hoffnung auf wieder mehr oder preiswerteres Geld treibt die Aktien also an.

Die eigentliche Botschaft der US-Währungshüter heißt: Konjunkturschwäche voraus! Denn die Währungshüter in der Fed werden ihren Zinserhöhungspfad nur verlassen oder gar in die andere Richtung beschreiten, wenn die Wirtschaftsentwicklung nachlässt. Zwar hat die Fed betont, dass sich die Wachstumsverlangsamung derzeit vor allem in Europa und China zeige. Italien hat gerade mit der Prognose überrascht, voraussichtlich in eine technische Rezession zu rutschen.

Zahlreiche Risiken könnten Anlegern Strich durch die Rechnung machen

Ein geringeres Wachstumstempo rückt die Aktienbewertungen in ein neues Licht. Kühlt die Konjunktur ab, dürften die Gewinnerwartungen für die Unternehmen zu hoch sein (FK 24.1.). Zudem wird sich das Gewinnwachstum verlangsamen. Mögliche Auswirkungen des Zollstreits oder des Brexit sind dabei noch gar nicht berücksichtigt.
Problematisch ist daneben die US-Verschuldungslage. Studenten- und Autokredite haben ein gefährliches Niveau erreicht (FUCHSBRIEF vom 24.01.).

Daneben stehen riesige Volumina Unternehmensschulden. 2019 müssen US-Firmen 530 Mrd. US-Dollar umschulden (460 Mrd. USD in 2018). Und 2020 sind es sogar 580 Mrd. US-Dollar. Das Umschuldungsvolumen geht dann nur sehr langsam zurück, bis es 2024 wieder bei knapp über 400 Mrd. US-Dollar liegt (Thomson One). Satte 60% aller US-Unternehmensschulden (ohne Banken) haben eine Restlaufzeit von 2,3 Jahren.

Diese Schuldenstruktur ist in Zeiten steigender Zinsen und einer sich abkühlenden Konjunktur riskant. Sinkende Umsätze, sinkende Margen und steigende Lasten beim Prolongieren von Krediten – darüber könnten Unternehmen stolpern. Anleger sollten ihre Investments hinsichtlich der Bilanzkennzahlen (insbesondere Cash Flow und Verschuldungsquoten) prüfen. Wir werden das Thema in der nächsten Ausgabe in den Fokus nehmen.

Verdacht der Marktmanipulation

Hierzulande machen derweil Wirecard sowie die Deutsche und die Commerzbank von sich reden. Als Termin für eine mögliche Bankenfusion wird nun der Sommer 2019 an den Märkten herumgereicht. Der Börsenstar Wirecard steht nach einer großen Story in der Financial Times massiv unter Druck. Die FT hatte über angebliche Straftaten eines Managers in Singapur berichtet (Fehlbuchungen, Umdatierungen). Inzwischen untersucht die BaFin parallel, ob es bei dem Selloff zu Marktmanipulationen gekommen ist.

Fazit: Die Aktienmärkte stehen an einem heiklen Punkt. Technisch sind die Korrekturziele nach dem Einbruch der Kurse zum Jahreswechsel erreicht. Fundamental wird die Lage schwieriger. Seit dem Tief von 10.200 Zählern im DAX ging es 9% nach oben. Nun ist die Luft bei 11.300 DAX-Punkten sehr dünn. Wir rechnen kurzfristig mit einem Rücksetzer. Vor neuen Käufen sollten Sie abwarten.

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