Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1627
Börseneinschätzung vom 30. August 2018

Kräftiger Kontinentaldrift

Der DAX kann mit den US-Börsen nach wie vor nicht mithalten. Die Gefahr des Übermutes steigt in den USA. Nichtsdestotrotz stärkt die robuste Konjunktur den Dollar. Der Euro muss sich hinten anstellen.

Die Kluft zwischen den Börsen dies- und jenseits des Atlantiks wird größer. Während der DAX wieder bei 12.600 Zählern scheitert, ziehen die US-Börsen hoch.

In den USA knallen an den Märkten die Sektkorken. Zwar gehen die Aktienmärkte nur Trippelschritte, aber es geht eben fast jeden Tag um eine Viertelprozentpunkt nach oben. So markiert die Technologiebörse Nasdaq inzwischen ein neues Allzeithoch. Auch der marktbreite S&P 500 ist auf einen neuen Spitzenwert gestiegen. Der Dow Jones steht aktuell nur wenige Zähler von einem neuen historischen Höchstwert entfernt.

Teilweise herrscht aber gefährliche Goldgräberstimmung. So wurden in den USA im August fünf Börsengänge sogenannter SPACS abgewickelt, bei denen zwischen 40 und 220 Mio. Dollar eingesammelt wurden. SPACS sind Akquisitionszweckunternehmen, die Kapital für eine noch unklare Investition zu einem späteren Zeitpunkt poolen. Investoren kaufen eine „black box" und wissen nicht, wofür das Geld verwendet wird. Die hohe Nachfrage signalisiert ein schwindendes Risikobewusstsein von Anlegern. Das passt zur Endphase einer Hausse.

Öl weiterhin robust

Auch die Rohstoffpreise signalisieren eine anhaltend robuste Konjunktur. Die Metallnotierungen ziehen wieder an. Auch die Preise der beiden Ölpreis-Sorten Brent und WTI haben wieder in den Aufwärtstrend geschwenkt. Das ist insbesondere der Angebots- und Nachfragesituation geschuldet. Die Nachfrage ist konstant hoch, das Angebot wird aber kaum ausgeweitet.

Auch charttechnisch war der Dreh der Ölpreise nach oben interessant. Er erfolgte exakt an der wichtigen 200-Tagelinie. Damit haben die Ölpreise ein starkes trendbestätigendes Signal erhalten (In FUCHS-Devisen hatten wir auf diese Trading-Chance hingewiesen). Die Klettertour dürfte nun bis zum jeweiligen Jahreshoch weiterlaufen. Das lag für WTI bei 75 US-Dollar, für Brent bei 80 US-Dollar. Werden diese Marken übersprungen, rücken wieder dreistellige Notierungen für das Schwarze Gold in den Fokus.

Euro hinkt hinterher

Der Euro hat sich von seinem Einbruch bis 1,13 wieder erholt. Allerdings stößt die Gemeinschaftswährung bei 1,19 EUR/USD an eine charttechnische Hürde. Angesichts des größeren konjunkturellen Schwungs in den USA und des US-Zinsvorsprungs würde es erstaunen, wenn dem Euro der Sprung darüber gelingen würde. Gelänge es, wäre der Weg bis 1,24 EUR/USD frei.

Wir erwarten aber, dass die Gemeinschaftswährung in den kommenden Monaten keine großen Sprünge nach oben macht. Wahrscheinlicher ist ein kontinuierliches Pendeln zwischen 1,15 und 1,20 EUR/USD. Die Gemeinschaftswährung bekommt erst fundamental eine Aufwertungsperspektive, wenn die US-Notenbank Fed das Ende ihres Zinserhöhungszyklus andeutet. Das ist bisher aber nicht zu erkennen.

Fazit: Die Aktienbörsen haben sich entkoppelt. Der DAX kommt den US-Börsen nicht hinterher. Fundamental sind die europäischen Werte aber deutlich besser bewertet. Daher favorisieren wir sie weiter. So lange der DAX nicht unter 11.800 Punkte fällt, ist der Seitwärtstrend intakt.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • BFH bleibt beim Fremdvergleich für GmbH-Darlehen

Steuerliche Anerkennung nur mit breitem Marktvergleich

Bundesfinanzhof © dpa
Der reine Weg der Finanzierung einer GmbH ist die Einlage der Gesellschafter. Umgekehrt ebenso sauber die Regelausschüttung als Entlohnung. Doch die steuerliche Anerkennung solcher Darlehen ist immer ein gefährliches Fahrwasser. Das hat der Bundesfinanzhof erneut bestätigt.
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik der EZB läuft ökonomischen Rahmendaten entgegen

Euro vor schwachem Sommer

Die Europäische Zentralbank wird im Sommer eine Geldpolitik machen, die nicht zu den konjunkturellen Rahmenbedingungen passt. Darauf läuft die Ankündigung einer Zinssenkung und die immer besser werdende wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone hinaus. Für den Euro ist das ein schlechtes Omen.
  • Fuchs plus
  • Zurückhaltung der Notenbanken erfordert neue Anlagestrategie

Rückzug aus den Schwellenländern

Schwellenländer Währungen (c) B. Wylezich/Fotolia
Die Veränderung der Erwartungshaltung zur US-Zinspolitik zieht die Schwellenländer in Mitleidenschaft. Noch glauben die Märkte daran, dass die Fed im Juni mindestens einen Zinsschritt nach unten machen wird. Doch je robuster sich die US-Wirtschaftsdaten zeigen, desto mehr schwindet der Glaube zumindest an eine Zinswende nach unten. Marktkonsens ist bereits, dass weniger Zinssenkungen der Fed in diesem Jahr erwartet werden. Das hat Folgen für Anleger, die in den Schwellenländern investiert sind.
Zum Seitenanfang