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Indexfonds

Mehr Kosten als gedacht

Indexfonds oder ETF (Exchange Traded Funds) gelten zu Recht als kostengünstiger Ersatz für aktiv gemanagte Investmentfonds. Doch oftmals erscheinen sie günstiger, als sie es tatsächlich sind.
Der Unternehmer Xaver Sovring verwaltet sein Vermögen selbst. Bislang hat er überwiegend Einzelaktien gehandelt – aktiv, allerdings mit mäßigem Erfolg. Er hat gelernt: Es wäre besser gewesen, einfach breit und ohne viel „Hin und Her“ in den Aktienmarkt zu investieren. Sovring bucht ein „Anlegerseminar“ zum Thema ETF. Die Argumente, die er dort hört, sind überzeugend: Der ganze deutsche Aktienmarkt ist für 0,09% Kosten zu erwerben, der europäische Aktienmarkt (EURO STOXX 50) kostet 0,08%, der weltweite Markt (MSCI World) nur 0,2%! Seine Skepsis gegenüber den ETF sinkt. Im Vergleich zu den aktiv gemanagten Investmentfonds spart er jährlich zwischen 1% und 2%. Außerdem hat er nicht das Risiko, dass sein Fondsmanager den Markt falsch einschätzt. Auch fallen bei ETF keine Ausgabeaufschläge an. Sie können bei „aktiven“ Fonds bis zu 5% der Anlagesumme betragen. Zu den extrem geringen Verwaltungsgebühren der ETF kommen dann noch die Transaktionsgebühren für Kauf und Verkauf hinzu. Diese sind gering, wenn man sich für eine Direktbank entscheidet.

Versteckte Kosten

Die Referentin fokussierte während des Vortrags auf die sog. „Gesamtkostenquote“ der Fonds (TER). Ein irreführender Begriff. Denn auch in der TER sind nicht alle Kosten erfasst. Anleger müssen den sog. „Spread“, die Differenz zwischen Ankaufs- und Verkaufskurs, beachten. Sie kann bis zu 3% betragen; gewöhnlich sind es 0,25% bis 1%. Der Wert ist u. a. von der Tageszeit abhängig, zu der der Anleger kauft oder verkauft. Am geringsten ist er zu gewöhnlichen Börsenhandelszeiten. Nach 17.30 Uhr wird es deutlich teurer. Wenn´s an den Börsen turbulent zugeht, können die Spreads ebenfalls deutlich steigen – insbesondere bei ETF auf kleinere Indizes oder spezielle Rentenmärkte. Untersuchungen haben ergeben, dass die Spreads bei ETF dann geringer sind, wenn mehrere „Market Maker“ vorhanden sind. Dann betragen sie meist weniger als 0,5%. Eine sehr gute Informationsquelle ist die Webseite www.frankfurter-boerse.de. Dort werden der aktuelle Spread für die Indexfonds für XETRA und die Frankfurter Börse ausgewiesen. Fachleute sprechen von der „Tracking Differenz“, wenn ein Fonds weniger Erträge bringt als der Index. Diese Differenz entsteht schon durch die bereits erwähnte TER. Bei ETFs auf kleine und junge Märkte können die Kosten kräftig steigen. Zum Beispiel beim S&P Select Frontier Markets ETF (LU 032 847 641 0). Die TER beträgt 0,95 % p. a.. Das ist für einen Indexfonds ein sehr hoher Preis. Er ist aber vertretbar. Denn Anleger können an den kleinen afrikanischen Börsen nicht selbst handeln. Der Fonds ist – wie ca. die Hälfte aller ETFs – ein synthetischer Fonds. Er enthält nicht die Aktien der Frontier Markets, sondern hat mittels Tauschgeschäft sichergestellt, dass der Anleger die Indexrendite von einem solventen Tauschpartner erhält. Diese komplizierte Konstruktion kostet Geld, hier 1%. Damit steigt die Tracking Differenz (Fondskosten plus Swapgebühr) auf 1,95% p. a.. Hinzu kommt noch der Spread, in der Regel 1%. Welche Tracking-Differenzen vorhanden sind, zeigen die Fondsgesellschaften auf ihren Internetseiten. Vorbildlich löst dies db xtrackers, die unter „Stammdaten“ die genauen Kosten und die „Abbildungsdifferenz“ für jeden Fonds ausweisen. Wer so vorgeht, wird auch positive Überraschungen erleben. Es gibt auch ETF (z. B. beim UBS ETF LU 067 149 327 7) mit positiven Tracking-Differenzen. Der Fonds liefert bessere Ergebnisse als der Index. Der Grund sind Erträge aus Wertpapierverleihungen, die dem Anleger zu Gute kommen. Auch die Wahl des Börsenplatzes kann zu Einsparungen führen. Sie ergeben sich, wenn ein ETF dort häufiger gehandelt wird.

Fazit: Die Gesamtkostenquote bei ETF ist die erste Indikation, um kostengünstig anzulegen. Der „Spread“ spielt besonders dann eine Rolle, wenn ein Anleger häufiger kauft und verkauft. Wer sein Depot selbst managt, kommt nicht daran vorbei, die wahren Kosten zu recherchieren. Sonst gelingt es nicht, den „Renditekiller“ Kosten im Griff zu behalten.

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