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Börseneinschätzung vom 24. Oktober 2019

Übertriebene Hoffnungswerte

Die Fundamentaldaten deuten an, dass es ein schwieriges viertes Quartal werden dürfte. Unbeachtet davon geht die Börsen-Rally weiter. Konjunktur und Börsen entkoppeln sich. Wie sollen Anleger mit dieser widersprüchlichen Situation umgehen?

Die Aktienbörsen bleiben im Rallymodus, aber die Dynamik nach oben lässt spürbar nach. Das passt eigentlich zu den durchwachsenen Konjunkturdaten. Insbesondere die deutsche Wirtschaft hat im Oktober ihre Talfahrt fortgesetzt. Der Index für die Produktion – Industrie und Dienstleister zusammen – verharrt mit 48,6 Zählern weiter unter der wichtigen Schwelle von 50 Punkten. Das signalisiert eine Schrumpfung. Die Verbesserung um 0,1 Prozentpunkt ist daher reine „Kosmetik". Letztlich liegt der Index den zweiten Monat in Folge im Kontraktion signalisierenden Bereich.

Die Hoffnungen auf eine schnelle Wiederbelebung der deutschen Konjunktur gehen also fehl. Vielmehr deuten die Zahlen an, dass es ein schwieriges viertes Quartal werden dürfte. Vor allem die hartnäckige Nachfrageflaute der Industrie in der Eurozone ist ein Problem, so IHS Markit.

Trügerische Signale vom Ölpreis

Auch die Erholung des Ölpreises sollte in diesem Zusammenhang nicht überinterpretiert werden. Der kleine Preisanstieg geht nicht auf einen verbesserten Ausblick der Weltkonjunktur zurück. Vielmehr hat die Ankündigung, die Ölförderung ein wenig zu drosseln, den Preis des schwarzen Goldes unterstützt. Aus der OPEC war zu hören, dass auf dem nächsten Treffen im Dezember eine „präventive Angebotskürzung" beschlossen werden könnte. Auf der anderen Seite will Ecuador die OPEC zu Ende Januar verlassen. Die Begründung: Das Land wolle „neue Einkünfte generieren", mit anderen Worten das eigene Ölangebot erhöhen.

Das große Konjunkturbild bleibt also weiterhin eher trostlos. Das hat auch die Europäische Zentralbank (EZB) auf ihrer letzten Sitzung mit EZB-Chef Mario Draghi so analysiert und neue Anleihenkäufe auf den Weg gebracht. Seine Nachfolgerin, die Ex-IWF-Chefin Christine Lagarde, dürfte aber voraussichtlich schon bald zu weiterem Handeln gezwungen sein. Ohnehin hatte Draghi durch seine Ankündigungen die Leitzinsen bis weit ins Jahr 2020 bei null festgezurrt.

Die Aktienkursentwicklung passt nicht zum Konjunkturbild

Insofern ist die Aktienkursentwicklung nach wie vor verwunderlich. Denn sie passt nicht zur Konjunkturentwicklung – es sei denn, diese würde sich in den nächsten sechs Monaten stark beschleunigen. Anzeichen dafür gibt es aber nicht. Vielmehr feiern die Märkte weiter das billige Geld und die Sicherheit, dass es keinen harten Brexit geben wird. Auch die Hoffnungen auf eine Lösung im Zollstreit sind weiterhin eingepreist. Die nächste Verhandlungsrunde soll im November stattfinden.

Um dauerhaft diese Kurse zu rechtfertigen, ist das zu wenig. Zumindest haben wir mit unserer fundamentalen Betrachtungsweise ein Störgefühl. Wir halten die Börse kurzfristig für überkauft. Aktien sind zwar alternativlos, insbesondere im Japan-Modus an den Märkten. Aber es wird noch bessere Einstiegskurse geben.

Fazit: Strategische Anleger behalten die fundamentalen Entwicklungen im Blick und halten aktuell die Füße still. Neue Käufe erst nach einer Korrektur von 5 bis 8%. Was es mit dem Japan-Modus auf sich hat, lesen Sie übrigens ausführlich im neuen Geldanlagebuch Anlagechancen 2020.

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