Unerfülltes Renditebedürfnis
Trotz Aktienhausse – Cash bleibt Trumpf bei den Anlegern. Das zeigt eine Studie des Instituts für betriebliche Finanzwirtschaft der Uni Linz.
Das Team um Prof. Teodoro Cocca befragte 257 Personen mit mindestens 500.000 EUR Anlagevermögen. In der Schweiz halten die Anleger seit Jahren konstant 29% Bares. In Österreich ist der Cash-Anteil genau so hoch, kommt jedoch von 44% verglichen mit dem Jahr 2012. Während 73% der Österreicher gleichbleibend zufrieden mit ihren Banken sind, sinkt die Zufriedenheitsquote in der Schweiz: von 88 auf 81% seit 2012. Vor allem Privatbanken büßen dabei an Zustimmung ein. Kein Wunder: Das Renditebedürfnis der Kunden wird nur unzureichend erfüllt, beklagen diese. Zugleich ist in der Schweiz die individuelle Bindung des Kunden an seinen Berater höher als in Österreich. Dort steht die Bankverbindung im Vordergrund. Etwa 15 mal kontaktiert ein Berater seine Kunden im Schnitt. Sowohl per Telefon als auch per Mail. Inzwischen wollen vor allem die unter 50jährigen verstärkt Smartphone und Internet nutzen. 60% der Kunden benutzen Social-Media-Dienste, vor allem Facebook, Xing und LinkedIn. Allerdings pflegen nur 15% in Finanzfragen über die Medien Kontakte. Und 20% verzichten gänzlich auf elektronisches Banking. Trotz recht häufiger Kontakte sind die Berater nicht auf die Nachfolgegeneration eingestellt. In der Schweiz kennt in rund 50% aller Fälle der Bankberater die erwachsenen Kinder seiner Kunden nicht. In Österreich gilt das, für ein Drittel aller Fälle.
Fazit: Die Studie zeigt, wie hoch trotz wachsender Unzufriedenheit die Konstanz von Bankbeziehungen ist. Aber: Die Wechselbereitschaft steigt.