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Internationale Kapitalanlagen

Währungsrisiken

Die Anlage in ein breit gestreutes weltweites Aktienportfolio beinhaltet immer auch Währungsrisiken. Macht deren Absicherung Sinn?
Internationale Anlagen sind ein „Muss“, wenn ein Depot breit gestreut werden soll. Mehr als 50% der Aktien der Industrieländer sind US-Werte und damit in US-Dollar notiert. 2013 gewann der Euro gegenüber der amerikanischen Währung um 5% an Wert. Folge: Diese Aufwertung schmälert die Rendite europäischer Investoren bei auf US-Dollar lautenden Anlagen. 2014 dagegen verlor die europäische Währung gegenüber dem Greenback um 12%. Jetzt freuten sich europäische Anleger über Renditesteigerungen für ihre US-Anlagen – nur aus dem Währungseffekt. 2016 gab´s leichte Verluste. Doch soll man die unkalkulierbaren Währungseffekte einfach laufen lassen?

Ein Fall aus der Praxis

Felix Guthort hat längst begriffen, dass die Investition ausschließlich in heimische Werte den Grundsätzen einer guten Kapitalanlage widerspricht. Schließlich macht der deutsche Aktienmarkt nur 3% der weltweiten Aktienbestände aus. Bei ausländischen Aktien sieht er aber das erhebliche Währungsrisiko. Nun hat er in einer Anlegerzeitung gelesen, dass es immer mehr Fonds gibt, die das Währungsrisiko für einen Euro-Anleger absichern. Also spricht er seinen Vermögensplaner an, ob diese Produktart nicht genau das ist, was er für sein Portfolio sucht. Der Experte liefert folgende Argumente: Währungen als Anlageklasse haben kein eigenes Renditepotenzial. Es gibt immer wieder Jahre mit hohen „Währungsgewinnen“ von über 10%. Aber genauso sind immer wieder Jahre mit Verlusten in vergleichbarer Höhe vorhanden. In der Summe jedoch – also über lange Sicht – beträgt die Währungsrendite Null. Die Schwankungen bei den Währungen sind nicht verlässlich prognostizierbar. Insofern machen Absicherungen auf längere Sicht wenig Sinn. Auch der Versuch, die Schwankungsbreite bei Wertpapieren durch Währungsabsicherungen zu reduzieren, bringt wenig. Denn bei Aktien sorgen vor allem die (normalen) Kursschwankungen für die „Volatilität“ – nicht aber die Währungen. Anders formuliert: Mit Währungsabsicherungen können die Risiken langfristig nicht reduziert werden. Bei festverzinslichen Wertpapieren hoher Bonität ist die Lage anders. Eine Studie zu internationalen Staatsanleihen der letzten 15 Jahre zeigt, dass Währungsabsicherungen einen „Glättungseffekt“ ergeben. Bei Anleihen macht die Währungsabsicherung also Sinn, bei Aktien nicht. Ergebnis: Wer im Aktienbereich international streuen will, sollte auf die Währungsabsicherung verzichten. Und Absicherung kostet, da sie langfristig nichts bringt, unnötig Geld. Zudem ist es Glücksache, ob man einen positiven oder negativen Effekt mit der Währungsabsicherung erzielt. Der Vermögensstratege macht dies am Beispiel einer Investition in den MSCI Japan mittels Indexfonds deutlich. Er zeigt Herrn Guthort die Jahresergebnisse zweier Fonds der letzten Jahre:
Investition in den MSCI Japan
Indexfonds auf MSCI Japan20162015201420132012
ohne Währungsabsicherung
-9,2%21,6%7,4%21,5%5,8%
mit Währungsabsicherung
-14,0%9,1%6,8%52,6%15,5%
Quelle: eigene Recherche; Dr. Richter | Kanzlei für Vermögen GmbH; Angaben ohne Gewähr; Stand: 2 / 2016
Währungsabsicherungen haben einen großen Effekt auf die Rendite. Das ist anhand der Tabelle gut zu sehen: Aber man kann richtig oder falsch liegen – wie gesagt: Es ist Glückssache. Auch für weltweite Aktien zeigt sich ein ähnliches Bild. Hier der Vergleich eines Indexfonds auf den MSCI World in der „normalen“, ungesicherten Variante und der für den Euroanleger abgesicherten Alternative:
Investition in den MSCI World
Indexfonds auf MSCI World20162015201420132012
ohne Währungsabsicherung-5,9%10,7%19,3%21,2%13,3%
mit Währungsabsicherung -6,1%1,4%9,3%28,3%13,2%
Quelle: eigene Recherche; Dr. Richter | Kanzlei für Vermögen GmbH; Angaben ohne Gewähr; Stand: 2 / 2016

Fazit: Im Aktienbereich macht es keinen Sinn, die Währungsrisiken abzusichern. Im Gegenteil: Sie bringen eine weitere Unsicherheit ins Spiel. Für Anlagen in festverzinsliche Wertpapiere hoher Bonität können Investoren, die eine geringere Schwankung anstreben, ihr Währungsrisiko sehr wohl absichern.

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