Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2016
Ukraine bekommt Unterstützung

Frisches Geld für Kiew

Kirche in Kiew, Ukraine. Copyright: Pixabay
Der IWF hat die seit dem letzten Jahr ausstehende zweite Tranche aus dem Beistandsabkommen für die Ukraine freigegeben. Damit erhält die Kiewer Regierung nicht nur frisches Geld aus Washington sondern auch frischen Kredit an anderer Stelle.

Das Direktorium des IWF hat jüngst die bislang zurückgehaltenen Mittel (rund 700 Mio. US-Dollar) freigegeben. Kurz zuvor hatte der jüngste Lagebericht der IWF-Delegation vor Ort ausreichende Fortschritte festgestellt. Grundlage ist das im Juni letzten Jahres abgeschlossenen Beistandsabkommen über 2,5 Mrd. Sonderziehungsrechte (etwa 2,8 Mrd. Dollar). Davon waren zunächst 2,1 Dollar ausgezahlt worden. Die zweite Tranche hatteman allerdings zurückgehalten.

Unmittelbarer Auslöser waren massive Zweifel (nicht nur) des IWF an der Unabhängigkeit der Kiewer Notenbank NBU. Anlass war eine massive PR-Kampagne enger politischer Verbündeter des amtierenden Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Sie hatte den damals amtierenden NBU-Chef Jakiw Smoli zum Rücktritt getrieben. Smolis Widersacher wollten eine Lockerung der Geldpolitik trotz hoher Inflation erreichen. Aus IWF-Sicht wohl aber ebenso bedeutend war die Verfehlung der vereinbarten Ziele bei den Staatsfinanzen. Zu diesen Punkten konnte die Regierung in Kiew offenbar befriedigende Pläne und Zusicherungen vorlegen.

Nordstream 2 führt zu erheblichen Verlusten

Zentral für den Ausblick für die Ukraine bleibt der Konflikt mit Russland um die Ost-Ukraine. Vor allem die anstehende Inbetriebnahme der Nord Stream 2-Pipeline wird die Einnahmen der Ukraine aus dem Gastransit verringern. In den letzten fünf Jahren erhielt die Ukraine durchschnittlich etwas mehr als 2,5 Mrd. Dollar pro Jahr aus dieser Quelle. Der IWF schätzt einen Rückgang der Transit-Einnahmen auf etwa 1,2 Mrd. Dollar.

Ukraine bleibt auf Auslands-Kredite angewiesen

Der mit dem Bericht revidierte Ausblick für die Ukraine sieht 3,5% bis 4% Wachstum für die nächsten Jahre vor. Das geht allerdings mit beachtlichen Leistungsbilanzdefiziten (Finanzierungsbedarf) einher. Die außenwirtschaftliche Flanke der Ukraine bleibt verwundbar und der potenzielle Schutz durch internationale Kapitalgeber nötig. Das sollte Investoren zur Vorsicht mahnen.

  

Fazit: Die gute Nachricht liegt in der Einigung Kiews mit dem IWF. IWF-Beistand eröffnet in aller Regel den Zugang zu weiteren Kreditquellen. dennoch sind damit nicht alle Risiken ausgeräumt. Wer ins Risiko gehen will, kann mit einer Euro-Anleihe der Ukraine einen Rendite-Turbo ins Depot legen – mit ordentlicher „Zitterprämie“.

Empfehlung: Sofern das Risiko tragbar ist, könnte die auf Euro lautende Anleihe der mit Laufzeit bis Juni 2026 (XS2015264778) interessant sein. Sie hat etwas mehr als 6,7% Laufzeitrendite.

Hier FUCHS-DEVISEN abonnieren

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Hot Stock der Woche

Hot Stock: Koninklijke Philips N.V.

Koninklijke Philips © Koninklijke Philips N.V., 2022
Massive Kursexplosion bei Koninklijke Philips. Auslöser ist ein erzielter Vergleich im Beatmungsgeräte-Streit. Für das Unternehmen ist das ein Befreiungsschlag. Aber sollten Anleger jetzt noch kaufen?
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Eyb & Wallwitz Vermögensmanagement GmbH

Eyb & Wallwitz ist mit dem Kunden nicht auf Augenhöhe

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
„Als Philosoph und Mathematiker ist es mir ein Bestreben die aktive Vermögensverwaltung mit sozialem Engagement und Verantwortung zu vereinen“, stellt sich Geschäftsführer Dr. Georg von Wallwitz im Anlagevorschlag vor. Man sei der Überzeugung, dass nachhaltiges und verantwortungsvolles Wirtschaften langfristig mit wirtschaftlichem Mehrwert einhergehe und sich für Stiftungskunden auszahle.“ Das Zitat lässt beim Leser die schönsten Hoffnungsblätter ergrünen. Bringt Eyb & Wallwitz sie zum Blühen?
  • Fuchs plus
  • Zölle gegen chinesische Subventionen geplant

EU will China sanktionieren

Die EU Wird mit Zöllen auf die weiter steigenden chinesischen Exporte in die EU reagieren. Denn der Exporterfolg chinesischer Unternehmen beruht teilweise auch auf den sehr hohen Subventionen, die China seinen Unternehmen gibt. Die Handelskonflikte mit dem Reich der Mitte werden zunehmen.
Zum Seitenanfang