Prinzip Hoffnung bei Diamantenhändlern

Die Stimmung am Diamantenmarkt bleibt getrübt. Inzwischen ist sogar die Nachfrage aus Fernost schwach. Die Händler leben weiter nach dem Prinzip Hoffnung. Ihr Blick richtet sich nach Basel, wo noch bis zum 26. März die Internationale Schmuckmesse läuft. Viele Händler hoffen auf eine kleine Marktbelebung. Für den europäischen Markt wird die Belebung des Diamanthandels stark vom Dollarkurs abhängen. Da Diamanten in Dollar abgerechnet werden, verteuern sich die Edelsteine für Euro-Anleger seit einiger Zeit allein über die Wechselkursseite. Seit Monaten fällt der Euro-Kurs und die Preise für Schmuckdiamanten steigend dadurch spürbar an. Der Wertverlust des Euro ist dabei so stark, dass Käufer aus der Eurozone auch nicht von den in Dollar sinkenden Preisen profitieren. Besondere Vorsicht sollten Käufer von größeren Partien geschliffener Diamanten walten lassen. In jüngster Zeit wurden in Steinsammlungen von kleinen Diamanten beigemischte synthetische Diamanten gefunden. Das verwässert den Preis solcher Ensembles, da die künstlichen Steine preiswerter sind als echte Diamanten. Die Verfahren, mit denen sich solche synthetischen Steine aus den Diamantenpartien herausfiltern lassen, sind jedoch sehr teuer und werden sich in der Praxis vorläufig nicht flächendeckend einsetzen lassen. Für Käufer ist es jedoch allein aufgrund der Preisdifferenz relevant zu wissen, ob künstliche Steine verarbeitet wurden. Die Diamanten werden in Größen von 0,01 ct bis 0,10 ct beispielsweise gern als Schmucksteine in Ketten, Armbändern und Uhren verarbeitet. Die physikalischen Schmuckeigenschaften eines synthetischen Diamanten gleichen aber exakt denen eines natürlichen Steins. Sind die Künstlinge also perfekt geschliffen, wird selbst ein Fachmann keinen Unterschied zu echten Steinen mehr feststellen. Käufer sollten sich auch nicht von aktuellen Zeitungsmeldungen in die Irre leiten lassen, dass die Preise für Edelsteine bald wieder steigen dürften. Wir glauben nicht daran. Dafür ist die globale Nachfrage weiterhin zu schwach. Von einer baldigen Knappheit, wie hier und da berichtet, kann keine Rede sein. Zwar werden laut Untersuchungen die Diamantenminen in wenigen Jahren voraussichtlich deutlich weniger Diamanten fördern. Andererseits wird in den Preisprognosen kontinuierlich mit einer deutlich steigenden Nachfrage nach Schmuckdiamanten gerechnet. Aber: Selbst wenn die Nachfrage spürbar anzieht, darf nicht vergessen werden, dass die bereits verkauften Steine aus den vergangenen Jahrzehnten dann auch wieder in den Markt gegeben werden können. De Beers hat diese Problematik wohl schon erkannt und versucht gezielt, Steine auf dem Wiederverkäufermarkt einzusammeln. Auch finanzkräftige Investoren mischen hier mit.

Fazit: Die Lage am Diamantmarkt bleibt durchwachsen. Mittelfristig stehen die Preise in Dollar weiter unter Druck, in Euro werden sie aufgrund der Wechselkursveränderung zum Greenback weiter moderat steigen. Einen grundlegenden und starken Preisauftrieb erwarten wir vorerst nicht.

Unsere aktuelle Diamantpreistabelle:

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