Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
10698
Fast CO2-frei beheizt

Gebäudeheizung: Best Practice aus Schweden

Gebäudeheizung: Best Practice aus Schweden. Copyright: Pixabay
Schweden ist es in den letzten zwanzig Jahren gelungen, seine Gebäude fast CO2-emissionsfrei zu heizen. Ursache sind zum einen der schon 1991 eingeführte und seither stetig gestiegene CO2-Preis. Zum anderen bietet das Schwedische Mietsystem den Vermietern einen starken Anreiz, die CO2-Kosten zu vermeiden.

Heizen (fast) ohne CO2 – Schweden zeigt, wie's geht. Dem Land ist es in den letzten zwanzig Jahren gelungen, die CO2-Emissionen bei der Gebäudeheizung um 95% zu reduzieren. Die Schweden haben die CO2-Emissionen für das Beheizen der Haushalte von 3,1 Mio. t auf 0,2 Mio. Tonnen gesenkt. Das haben sie erreicht, indem die Heizungen auf Wärmepumpen umgestellt und viele Gebäude an Wärmenetze angeschlossen wurden, die klimaneutral Wärme erzeugen.

Deutschland verringert Emissionen weit weniger

Deutschland hängt demgegenüber weit zurück. Seit 1990 sind die Emissionen für Gebäudeheizung um etwa 44% gesunken. 2018 lagen sie bei etwa 117 Mio. Tonnen CO2, 1990 waren es noch 210 Mio. t. Aber in den letzten Jahren gab es kaum noch Emissionsrückgänge.

Hohe CO2-Preise und Warmmiete als Basis des Erfolgs

Das schwedische Erfolgsmodell beruht auf steigenden CO2-Preisen und einem Warmmietenkonzept. Die Steuer auf CO2 wird dort schon seit 1991 erhoben und liegt derzeit bei umgerechnet etwa 115 Euro pro Tonne. Weil die Vermieter sich um die Heizung der Wohnung kümmern müssen, haben sie ein Interesse daran, mit Investitionen die CO2-Kosten zu verringern. Das Modell ist somit einfach und marktwirtschaftlich.

Das zuständige Innenministerium sperrt sich

Im zuständigen Innenministerium sperrt man sich noch gegen die Idee. Auf Anfrage von Fuchsbriefe erklärt ein Sprecher, im Ministerium, das auch für Bau zuständig ist, halte man die Einführung einer Warmmiete zur Senkung der CO2-Emissionen nicht für zielführend. Allerdings wird der Druck in den nächsten Jahren wachsen. Wird das Ziel, eine Reduktion auf 72 Mio. t Emissionen im Jahr 2030 nicht erreicht, wird das im Rahmen der EU-Lastenteilung (Effort Sharing) zu zweistelligen Milliardenzahlungen führen.

Parteien stehen dem offen gegenüber

Daher stehen die Parteien dem Warmmietensystem offen gegenüber. SPD und Grüne befürworten es. Die FDP bringt eine Teilwarmmiete ins Spiel, bei der Vermieter eine Grundbeheizung sicherstellen. Damit wird auch der EED-Richtlinie der EU Rechnung getragen, die eine verbrauchsabhängige Abrechnung verlangt. Von der CDU erhielt Fuchsbriefe bis Redaktionsschluss keine Stellungnahme.

 

Fazit: Das Warmmietenkonzept bietet eine einfache, marktwirtschaftliche Lösung für das Problem der zu langsam sinkenden Gebäudeemissionen.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsmanager 2024: Die Top 10

Auf dem Siegertreppchen wird es eng

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Fünf Anbieter von insgesamt 35 Ausschreibungsteilnehmern schaffen es in diesem Jahr auf das Siegertreppchen und sichern sich eine „Goldmedaille“ für eine sehr gute Gesamtleistung. Zwei weitere Häuser holen Silber für gute Leistungen und drei dürfen sich mit Bronze für ein Befriedigendes Gesamturteil schmücken. Sie alle hatten es aufgrund der Güte ihrer Anlagekonzepte in die Endrunde der Ausschreibung für die Stiftung Fliege geschafft.
  • Editorial Stiftungsvermögen 2024: Weitreichende Folgen

Die Auswahl des Vermögensverwalters nicht dem Zufall überlassen

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Die Wahl des Vermögensverwalters kann das Schicksal einer Stiftung bestimmen. Viele Stiftungen besitzen nicht das nötige Finanzwissen im eigenen Kuratorium, was fatale Folgen haben kann. Regelmäßige Kontrollen und kompetente Beratung sind unerlässlich, um nicht Opfer von fatalen Anlagestrategien zu werden. Erfahren Sie, welche verheerenden Fehler vermieden werden können und wie eine Stiftung die richtige Wahl trifft – bevor es zu spät ist.
  • Brutaler Messerangriff in Mannheim: Gefahr für unser Recht auf friedliche Demonstrationen

Wie wir selbst die Grundwerte unserer Gesellschaft untergraben

Fuchsbriefe-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag Fuchsbriefe
In Mannheim wurde am Wochenende auf brutale Weise und ohne Vorwarnung ein Redner bei einer Demonstration mit einem Messer niedergestochen und lebensgefährlich verletzt. Auch ein Polizist wurde lebensgefährlich attackiert. Er erlag am Wochenende seinen Verletzungen. Doch die Medien relativieren die Tat und lenken vom Kern einer wichtigen Debatte ab, meint Fuchsbriefe-Herausgeber Ralf Vielhaber.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Die Bethmann Bank (ABN Amro) im Beauty Contest Stiftungsvermögen 2024

Bethmann Bank: Nachhaltiger Kurs in der Stiftungsberatung

Kollage Verlag Fuchsbriefe ©Bild: envato elements
In einer umfassenden Präsentation offenbart die Bethmann Bank ihre Pläne für nachhaltige Anlagestrategien, speziell zugeschnitten auf Stiftungen. Trotz anfänglicher technischer Probleme und gemischter Kritiken, schimmert die Vision für eine maßgeschneiderte und ethische Vermögensverwaltung durch.
  • Fuchs plus
  • China spielt Kostenvorteile aus

Europa fällt bei Green-Techs zurück

Grüne Technologien sind ein wachstumsstarker Zukunftsmarkt. Unternehmen aus Europa und Deutschland haben hier eine starke Position. Die kommt aber immer stärker unter Druck - Deutschland und Europa verlieren inzwischen Marktanteile. Zwei für Deutschland wichtige Segmente sind davon besonders betroffen.
  • Fuchs plus
  • Gründerzentren für ganz Deutschland

Blaupause UnternehmerTUM

Das Gründerzentrum "UnternehmerTUM" der Universität München ist ein internationales Erfolgsmodell. Dieser Erfolg soll jetzt auch an 15 anderen deutschen Uni-Standorten möglich werden. Auf Basis der Blaupause der Uni München sollen 15 neue Gründerzentren entstehen. Unternehmen können davon auf vielfältige Weise profitieren.
Zum Seitenanfang