Urlaub bringt Gewinn
Die Deutschen verreisen gerne. Das zeigen auch die Konsumausgaben. Das Touristikunternehmen IFA Hotel & Touristik AG profitiert davon.
Urlaubsreisen stehen bei den Konsumausgaben der Deutschen ganz weit oben. Rund fünf Prozent des jährlich verfügbaren Nettoeinkommens werden im Durchschnitt für die „schönste Zeit des Jahres“ reserviert. Fernab der milliardenschweren Touristik-Konzerne profitiert IFA Hotel & Touristik AG davon. Das vergleichsweise kleine Touristikunternehmen (Börsenwert ca. 200 Mio. Euro) konzentriert sich auf die Bewirtschaftung und Vermarktung von Ferienhotels und Ferienclubs.
Der Ferienveranstalter IFA arbeitet mit den großen deutschen und europäischen Reiseveranstaltern zusammen. IFA vermarktet seine Anlagen jedoch auch im Eigenvertrieb. Über ihre Tochtergesellschaften betreut die IFA-Gruppe zahlreiche Ferienhotels und -anlagen sowie Rehabilitations- und Kurseinrichtungen an der Ostsee, im Vogtland und an der Mecklenburgischen Seenplatte. Hinzu kommen Standorte auf Gran Canaria in Spanien, im österreichischen Kleinwalsertal und an der Costa Bavaro in der Dominikanischen Republik. Im vergangenen Jahr wurde das Geschäft um die touristische Vermarktung von Timesharing-Angebote erweitert.
Die Geschäftsentwicklung ist seit Jahren stabil, Umsatz- und Ertrag wachsen. Im vorigen Geschäftsjahr erwirtschaftete das Unternehmen bei einem um 9% auf 134,6 Mio. Euro gestiegenen Umsatz ein Konzernergebnis nach Steuern in Höhe von 19,2 Mio. Euro (Vorjahr: 12,9 Mio. Euro). In diesem Jahr dürfte das operative Ergebnis leicht rückläufig sein. IFA hatte im Frühjahr drei Hotelanlagen in Spanien veräußert und investiert derzeit freie Mittel in die Modernisierung der bestehenden Ferienanlagen. Durch den Verkauf in Spanien erzielt das Unternehmen aber einen Sonderertrag von 65,5 Mio. Euro. Gut möglich, dass damit im kommenden Jahr eine Bonusdividende ausgeschüttet wird. Die reguläre Dividende beträgt derzeit 0,13 Euro je Aktie.
Die Kursentwicklung kann sich sehen lassen. Immerhin gut 40% kletterte die Notierung während der letzten zwölf Monate. Das Ende der Fahnenstange ist aber noch nicht erreicht. Der Titel ist aus fundamentaler Sicht weiterhin günstig bewertet. Auf dem aktuellen Kursniveau notiert die Aktie in etwa auf seinem Buchwert (KBV: 1,05).
Eine Besonderheit ist der geringe Streubesitz der Aktie (14%). Etwa 86% der Unternehmensanteile liegen in Händen von zwei Großaktionären (Lopesan Touristik S.A. mit 51,8% und Newinvest Assets Beteiligungs-GmbH mit 33,8%). Beide haben laut Geschäftsbericht „ein Interesse am langfristigen Unternehmenserfolg der IFA“ und wollen „kurzfristige Schwankungen an den Kapitalmärkten ignorieren.“ Sollte aber einer dieser Investoren aussteigen, wird sich das in überdurchschnittlichen Kursabschlägen zeigen.
Wir halten IFA für interessant. Langfristig orientierte Investoren legen sich auf dem aktuellen Kursniveau ein paar Stücke ins Depot. Kursrücksetzer Richtung 9 Euro sollten jedoch einkalkuliert und zum Nachkauf genutzt werden. Orders bitte immer mit Limit versehen, der Handelsumsatz in der Aktie ist sehr gering.
Empfehlung: kaufen
Kursziel: 13,40 Euro, StopLoss: unter 8 EUR