Warum Sanktionsregime unter US-Beteiligung kaum wirken können
Beleg: Handelskonflikt USA - China
Strobel und Khalil ziehen als Beleg den Handelskonflikt zwischen den USA und China 2018 und 2019 heran. Damals warfen die USA (unter Präsident Donald Trump) vielen Handelspartnern unlauteren Wettbewerb vor. Sie erhoben vor allem auf chinesische Güter zusätzliche Importzölle. Das Ziel: Chinesische Produkte sollten für US-Abnehmer so teuer werden, dass sie für US-Konsumenten unattraktiv gegenüber inländischen Produkten werden. China reagierte darauf mit Gegenzöllen.
Ergebnis: Der US-Dollar wertete zeitgleich deutlich auf – sowohl gegenüber dem chinesischen Yuan als auch gegenüber einem breiten Währungskorb. Das, so die Autoren der Studie vorsichtig, „könnte den amerikanischen Schutzzöllen entgegengewirkt haben, weil sich dadurch Importe aus China für US-Abnehmer verbilligten“. Der Wirkung über den Wechselkurs hätten viele Beobachter damals aber keine große Beachtung geschenkt.
Preis-Spielräume für "gegnerische" Wirtschaftssubjekte geschaffen
Obendrein hätten chinesische Exporteure den Spielraum aus der Dollar-Aufwertung genutzt, um ihre Preise zu senken. Für in den Jahren 2018 und 2019 besonders stark von US-Einfuhrzöllen betroffene chinesische Vorleistungsgüter ergeben die Schätzungen der Autoren, dass die Exporteure bei einer einprozentigen USD-Aufwertung ihre Preise in US-Dollar um rund dreiviertel Prozent senkten. In Folge wurde ein großer Teil der zollbedingten Verteuerung der chinesischen Importgüter wieder wettgemacht.