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Weltweiter Wasserstoffhandel wird stark wachsen

Wettlauf der Wasserstoff-Produzenten

Wasserstoff-Tankstelle und LKW. © scharfsinn86 / stock.adobe.com
In den nächsten Jahren wird es einen Wettlauf der Wasserstoff-Produzenten geben. Erst wird die weltweite Produktion und dann auch der internationale Handel mit Wasserstoff stark zunehmen. Dabei werden zunächst Industriestaaten zu großen Exporteuren. Schon in absehbarer Zeit werden aber andere Länder die Exportmärkte anführen.

Wasserstoff wird in den kommenden Jahren zu einem weltweit intensiv gehandelten Rohstoff. Dabei wird es einen Wettlauf der Wasserstoff-Produzenten geben. Das zeigt eine Studie des Wirtschaftsprüfers Deloitte. Wie beim Erdgas wird der Welthandel 20% bis 25% der Gesamtproduktion des Rohstoffs ausmachen. 

2030 könnten weltweit insgesamt 170 Mio. t Wasserstoff hergestellt und damit ein Umsatz von 642 Mrd. USD erzielt werden, so die Studie. Das ist vermutlich zu optimistisch. Denn dazu müssten doppelt so viele Wasserstoffanlagen gebaut werden, wie derzeit schon angekündigt sind. Allerdings dürften Förderprogramme wie der IRA in den USA die Produktion mittelfristig ankurbeln. 

Wasserstoff wird ab 2030 schnell günstiger

Ab 2030 werden sinkende Wasserstoff-Preise dafür sorgen, dass Ammoniak als Treibstoff konkurrenzfähig wird. Im Verlauf der weiteren Jahre dürften dann auch gasförmiger Wasserstoff, Methanol und das Flugbenzin SAF breite Anwendung finden. Blauer Wasserstoff aus Erdgas wird 2040 die Produktionsspitze bei 125 Mio. t erreichen. Danach wird es von immer billigerem grünen Wasserstoff langsam aber stetig verdrängt.

Die größten Exporteure werden Länder mit billiger Erzeugung und großer Nähe zu Großabnehmern sein. 2030 werden der Mittlere Osten und Australien die Platzhirsche im Wasserstoffexport sein. In diesen Regionen wird zuerst in große Anlagen investiert. Bis 2050 wird die Bedeutung dieser Standorte aber geringer. 

Nordafrika wird großer H2-Exporteur

Nordafrika könnte sukzessive zum größten H2-Exporteur aufsteigen. Die Region könnte dann 110 Mrd. USD Erlöse p.a. erzielen. Grundlage der Kalkulation ist ein Preis von 1,5 USD/ Kg Wasserstoff. Marokko, Algerien und Tunesien können den Großabnehmer Europa über Pipelines erreichen. Diese sind bis 3.000 Km Entfernung die billigste Transportlösung. Bereits bestehende Erdgasleitungen (z.B. aus Algerien) können weiter genutzt werden.

Nordamerika auf Platz zwei

Zweitgrößter Exporteuer wird Nordamerika sein (Umsatz: 63 Mrd. USD). Von dort wird vor allem nach Japan und Korea geliefert. Australien (39 Mrd. USD) wird nach China, Japan und Korea exportieren. Der Mittlere Osten (20 Mrd. USD) wird nach China, Japan, Korea, Indien und Europa exportieren. Sub-Sahara-Afrika (13 Mrd. USD) wird vor allem höherwertige Produkte wie Methanol und SAF nach Europa liefern. 

Die bis 2050 erforderlichen Investitionen für die weltweiten Produktionskapazitäten betragen 9,4 Bio. USD, so Deloitte.  Sie teilen sich auf in 3,1 Bio. USD für Solaranlagen, 1,5  Bio. für Windkraft, 2,6 Bio für Elektrolyseure und 1,7 Bio. USD für die Transportinfrastruktur. Die Summen sind vergleichbar mit den Investitionen in die Öl- und Gasförderung in den vergangenen 23 Jahren.

Fazit: Wasserstoff wird ein Rohstoff, um den ein Produzenten-Wettlauf beginnen wird. Ab 2030 dürfte der Markt so groß sein, dass Wasserstoff dann zügig günstiger wird. Deutschland und andere Energieimporteure werden perspektivisch nicht mehr von wenigen Lieferanten abhängig sein.
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