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Strompreise werden 2023 stark steigen

Zweiter Energiepreis-Schock für deutsche Unternehmen

Stromzähler Close-Up © ghazii / stock.adobe.com
Die Strompreise für Unternehmen werden in diesem Jahr stark steigen. Denn es laufen bremsende Sonderfaktoren aus und viele Unternehmen müssen ihre Verträge verlängern. Das wird die Kosten in einigen Branchen erheblich anheben. FUCHSBRIEFE haben sich eine tiefe Analyse der Allianz angesehen und zeigen die Folgen für Unternehmen und den Standort Deutschland auf.

Vielen deutschen und europäischen Unternehmen steht der große Energiepreisschock noch bevor. Zu diesem Ergebnis kommt die Allianz. Im Jahr 2022 wurde insbesondere der Anstieg der Stromrechnungen für Unternehmen wegen staatlicher Eingriffe gebremst. Hinzu kommt, die lange Weitergabe von Energiegroßhandelspreisen in Einzelhandelsverträgen, die größtenteils nicht vollständig indexiert sind. Auch das hat den steilen Preisanstieg abgefedert. 2022 stiegen die Strompreise im Dienstleistungssektor um 15%, in der Industrie um 50%.

Im Jahr 2023 werden nun die Effekte auslaufen, die bisher die größten Preisspitzen ausgeglichen haben. Versorgungsverträge, die im laufenden Jahr verlängert werden, dürfte deutlich teurer werden. Die Allianz rechnet mit einem Plus von bis zu 40% in Deutschland gegenüber den Preisen von 2021. In Italien und Spanien könnten Unternehmen mit Strompreissteigerungen von bis zu 90% konfrontiert sein.

Asien gewinnt Marktanteile

Die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen sei von diesem Anstieg nicht stark betroffen. Denn der Energieverbrauch mache in der Regel 1 – 1,5% der Kosten im verarbeitenden Gewerbe aus. Dennoch sinkt die Unternehmensrentabilität um 1,5 Prozentpunkte, so die Allianz. Der Einfluss der Personalkosten und Wechselkurse ist erheblich größer. Kleine und mittlere Unternehmen sind von dem Kostenanstieg stärker betroffen als Großunternehmen.

Trotzdem sieht die Allianz Anzeichen dafür, dass Unternehmen in Europa Marktanteile verlieren. Der Energiepreisunterschied zwischen den USA und Europa hat sich erheblich erhöht. Die größten Verschiebungen gibt es momentan allerdings gegenüber Asien. Die Länder in Asien, im Nahen Osten und sogar in Afrika profitieren demnach stärker vom Strompreisanstieg als die USA. Insbesondere die Wettbewerbsfähigkeit Chinas hat sich erheblich verbessert. Die größten Einbußen bei Marktanteilen sind im deutschen Agrarsektor, im Maschinenbau, in der Elektrogeräte-Industrie und in der Metall- und Holzverarbeitung zu erkennen.

Strompreiserhöhungen werden später weitergegeben

Die Preisdynamik bei Gas- und Strompreisen ist sehr unterschiedlich. Während die Preisveränderungen bei Gaspreisen schnell auf Unternehmen durchschlagen, sind die Preiseffekte bei den Strompreisen sehr verzögert. Daher werden die Strompreise 2023 für viele Unternehmen erheblich steigen. Im Dienstleistungssektor könnte es um weitere 30%, in der Industrie um 65% nach oben gehen.  

Fazit: Unternehmen steht eine zweite Energiekostenwelle bevor. Nach den Gaspreisen, die bei Vertragsverlängerungen auch nochmal weiter steigen könnten, werden viele Unternehmen nun hohe Anpassungen bei den Strompreisen zu verkraften haben. Um den Kostenanstieg aufzufangen, steuern die meisten Unternehmen bei den Investitionen gegen. Die Investitionsrate sinkt im Durchschnitt zwischen 1% und 2%.
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