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Tariflöhne steigen deutlich, Inflationsraten bekommen nächsten Schub

Preis-Lohn-Spirale kommt in Gang

Fahne der IG Metall. © Alex Heinl / dpa / picture-alliance
Was die USA bereits größtenteils eingepreist haben, steht zumindest in Deutschland (und auch Europa) noch bevor: der lohnbedingte Inflationsschub.

Die Preis-Lohn-Spirale ist in Gang gekommen. Sind nimmt jetzt Schwung auf. Die jüngsten Tarifabschlüsse zeichnen den Weg vor. So steigen die Löhne in der Passagierabfertigung zwischen 14% und 26% schon innerhalb der nächsten sechs Monate. Und auch weniger exponierte Branchen wie etwa die Medien kalkulieren fürs nächste Jahr mit Gehaltssteigerungen um die 5%. Das liegt weit über dem, was im vergangenen Jahrzehnt üblich war. Die EVG fordert für ihre Bahnbeschäftigten ein Plus von 12%. Bei DHL Home Delivery gab’s einen Aufschlag von bis zu 8,6%. Im Laufe der Jahre 2022 und 2023 steigen die Löhne und Gehälter der Beschäftigten hinter dem Verkaufstresen und in der Backstube in Berlin und Brandenburg um mindestens 18 bis maximal 44 Prozent. Bei Exxon gibt’s zwischen 5,5 und 11% mehr Geld.

Das nächste wichtige Signal kommt aus der Metallbranche. Die IG Metall fordert für die 3,8 Millionen Beschäftigten der Branche 8% mehr Geld. Die Verhandlungen starten Mitte September. FUCHSBRIEFE hatten bereits in der Weihnachtsausgabe (FB vom 23.12.21) angekündigt, dass es zu einem ungemütlichen Tarifjahr mit Inflationswirkungen kommen wird.

Dann sind wieder die Unternehmen an der Reihe – und der Enegriepreisschub kommt erst noch

Die Folge: Die Unternehmen werden versuchen, die Lohnsteigerungen über Preiserhöhungen wieder reinzuholen, um die Marge zu halten. Das wird im kommenden Jahr erneut Begehrlichkeiten wecken (die aktuellen Tarif-Laufzeiten liegen meist um ein bis 1,5 Jahre). Zumal 2023 die extremen Kosten der Energiepolitik für die Privathaushalte (und Unternehmen) sichtbar werden.

Beides wird noch einmal enormen Druck auf alle Beteiligten (Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände) ausüben. Und 2023 ist ein noch viel gewichtigeres Tarif Jahr als 2022. Im Dezember startet die Tarifrunde für den öffentlichen Dienst (ver.di). Auch der Tarifvertrag für die Pflege läuft nur bis Ende 2022. Er wurde vor den, laut Verdi „extremen Preissteigerungen“ ausgehandelt. Einzelhandel, Kfz-Gewerbe und Bauhauptgewerbe kommen Ende 22/Anfang 23 ebenfalls an die Reihe. Auch hier wird es satte Lohnforderungen geben.


 
Fazit: Entgegen einer unter Ökonomen weit verbreiteten Ansicht, werden die Inflationsraten nicht so schnell und schon gar nicht deutlich sinken.
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