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Anleger schichten in Asien um

China statt Japan

Börse in China. © kromkrathog / stock.adobe.com
Chinas Wirtschaft liefert schwache Zahlen, Japans Unternehmen hingegen frohlocken. Das spiegeln auch die Aktienmärkte der beiden Länder deutlich wieder. Warum es inzwischen aber sinnvoll sein kann aus Japan nach China umzuschichten, erklärt FUCHS-Kapital.
Beim Blick auf die Weltbörsen rückt für FUCHS-Kapital gerade Asien in den Fokus. Dort gibt es Entwicklungen, die Anleger im Blick behalten sollten. Besonders auffällig ist die Börsen-Drift zwischen China und Japan. Beide Länder entwickeln sich gerade schnell auseinander.

Probleme in China, Party an der japanischen Börse

In China schwächelt die Konjunktur und leidet an "Long Covid". Die akute Krankheit (der Lockdown) ist zwar überstanden. Aber die Spätfolgen rauben der Wirtschaft nach wie vor Kraft. Die Jugendarbeitslosigkeit ist extrem hoch (20%), die Verschuldung ebenso. Der Immobiliensektor steht seit Monaten massiv unter Druck und erholt sich nicht. Peking und die Notenbank haben zwar bereits Gegenmaßnahmen ergriffen (z.B. Krediterleichterungen), aber das reicht ganz offenbar noch nicht (FB vom 10.08.). Die Exportzahlen sind mau, die BIP-Prognose entsprechend dünn.

Ganz anders Japan: Im Land der aufgehenden Sonne geht es den Unternehmen gerade sehr gut. Treiber ist die massiv abgewertete Währung. Da die Inflation auch in Japan anzieht (akt. 3,3%), die Notenbank aber nicht an den Zinsen dreht, bleibt die Geldpolitik in Nippon ultraexpansiv. 

Schwacher Yen ist Segen für Japans Unternehmen

Diese Geldpolitik bekommt der Yen zu spüren. Er ist insbesondere in den vergangenen anderthalb Jahren massiv abgestürzt. In dieser Abwertung steckt aber der Gewinn der japanischen Unternehmen. Die sind vielfach global aktiv und Export-Weltmeister und können so erhebliche Währungsgewinne erzielen. Allein in den vergangenen drei Monaten wuchsen die Gewinne der japanischen Unternehmen um 23%. Entsprechend ist der Nikkei steil gestiegen. 

Wir erwarten, dass das geldpolitische Umfeld in Japan noch konstant bleibt. Damit bleibt das Land der aufgehenden Sonne relativ attraktiv. In den USA wird die Notenbank die Zinsen zwar voraussichtlich zunächst pausieren und nur noch langsam erhöhen. Die Fed ist damit aber insgesamt restriktiver als die Bank of Japan. In Europa ist das Bild ähnlich. 

Chinas Wirtschaft wird wieder kommen

Für China wird sich das konjunkturelle Bild langsam wieder verbessern. Peking steuert gegen, die Notenbank ebenfalls. Die Immobilienkrise wird das Land zwar längere Zeit ausbremsen. Gelingt der US-Wirtschaft aber eine weiche Landung, wonach es derzeit aussieht, wird das der chinesischen Wirtschaft wieder stärkere Impulse geben (trotz gegenseitiger Tech-Sanktionen). 

Strategisch halten wir es daher für interessant, im asiatischen Raum allmählich wieder aus Japan nach China umzuschichten. Der Nikkei hat zwar noch Luft nach oben, er ist aber schon sehr weit gelaufen. Anleger sollten hier auf jeden Fall Stopp-Kurse einbauen, zumal der Yen allmählich wieder Rückenwind bekommt (FD vom 04.08.). Das dürfte auch japanischen Exporteure dann wieder etwas ausbremsen. 

Spekulation auf China-Trendwende

Im Gegenzug wird China relativ attraktiver. Der Hang Seng ist in den vergangenen fünf Jahren um fast 30% gefallen. Bei 15.000 Punkten ist der Index gut unterstützt. Die Aktien werden den Dreh des wirtschaftlichen Windes vorweg nehmen. Daher halten wir es für sinnvoll, strategisch wieder Aktien-Positionen in China aufzubauen. Anleger, die den gesamten Markt abbilden wollen, setzen das einfach per ETF um (z.B. ISIN IE 00B QT3 WG1 3).

Fazit: Mit Blick auf die Vermögensstrategie sehen wir Japan langsam als ausgereizt an und erwarten parallel bessere Aussichten für die chinesische Börse mit Blick auf die nächsten drei bis fünf Jahre. In China ist bereits viel Negatives eingepreist (Schulden, politische Risiken, Konjunktur). Der DAX dürfte vorerst weiter in seinem Band seitwärts laufen (15.800 - 16.400 Zähler).
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