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Afrika wird wichtiger Akteur bei der West-Ost-Blockbildung

Diplomatische Charme-Offensiven für Afrika

Serengeti in Afrika. © Simon Dannhauer / stock.adobe.com
Afrika bekommt aufgrund der fortschreitenden Blockbildung zwischen West und Ost eine neue strategische Rolle. Unternehmen, die auf der Suche nach neuen internationalen Partnern sind, sollten ein Auge auf den Kontinent werfen. Das Interesse an Kooperationen in afrikanischen Staaten steigt. Die gegenwärtigen Entwicklungen sind vielversprechend.

Die Länder auf dem afrikanischen Kontinent werden aktuell von allen Seiten umgarnt. Durch die geopolitische Blockbildung besteht in vielen Volkswirtschaften hoher Druck, neue Rohstoff-, Produktions- und Sicherheits-Partner zu suchen. Derzeit ist die US-Vizepräsidentin Kamala Harris auf einer Drei-Länder-Tour in Ghana, Sambia und Tansania. Sie ist damit schon die fünfte US-Topbeamtin in Afrika innerhalb von nur drei Monaten. US-Präsident Joe Biden plant 2023 ebenfalls eine Afrika-Reise. 

Auch China und Russland bemühen sich um Einfluss auf dem afrikanischen Kontinent (FB vom 19.01.2023). Das missfällt den Amerikanern, die Druck auf einige afrikanische Regierungen aufbauen und diese davor warnen, "sich die falschen Partner zu suchen." Besonders deutlich wurde der Widerstand aus Washington jüngst bei einem schon lange geplanten gemeinsamen Manöver der Seestreitkräfte von Südafrika, Russland und China. 

Bundesregierung bietet Unterstützung

An dieser Außenhandels-Offensive beteiligen sich auch die Europäer. Das Entwicklungsministerium (BMZ) stellte jüngst seine neue Afrikastrategie vor. Tenor: Kooperationen zum gemeinsamen Vorteil aufbauen. Zudem wirbt die Behörde um Unternehmen mit Afrika-Interesse. Es gibt Förderprogramme und Vernetzungsplattformen, die Unternehmen den Gang nach Afrika erleichtern sollen. Durch Digitalisierung und neue Informationstechniken sei Afrika zudem immer attraktiver auch für KMU.

Die ehemaligen Kolonialmächte Frankreich und Spanien arbeiten ebenfalls an einer Neuauflage ihrer Beziehungen zu Afrika. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erklärte jüngst in Gabun, dass die Zeit von „Francafrique“ vorbei sei. Frankreich werde sich nicht mehr in die Innenpolitik (west-)afrikanischer Staaten einmischen. Frankreichs Militärpräsenz wird deutlich verringert. Stattdessen werbe er als neutraler Partner für Kooperationen. Auch Spanien und Marokko erneuern ihre Beziehungen. Die Regierungen nehmen das Vorhaben eines Fahrzeugtunnels unterhalb der Straße von Gibraltar wieder auf.

Chancen für Afrika

Viele afrikanische Länder sehen in der geopolitischen Großwetterlage Chancen. Oulimata Sarr, Wirtschaftsministerin des Senegals, rief den Unternehmen auf dem Zukunftstag Mittelstand des BVMW zu: „Senegal is open for business!“. Das trifft auch auf zahlreiche andere Staaten auf dem afrikanischen Kontinent zu. Eine weitere wichtige Botschaft vom Zukunftstag: Traut euch! Deutsche Unternehmen würden sich aufgrund der Risiken vielfach vor dem Markteintritt in Afrika fürchten. Die seien inzwischen aber vielfach geringer als noch vor zehn oder zwanzig Jahren. Viele Staaten haben intensiv daran gearbeitet die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu verbessern. Zudem gibt es Förderprogramme und Exportgarantien, die die Risiken reduzieren.

Die Länder Afrikas treten inzwischen mit einem neuen Selbstbewusstsein auf. Ihre Kernforderung Staaten: Partnerschaften auf Augenhöhe. Gerade die Zusammenarbeit mit China sei hier kein Vorbild. Von europäischen Partnern erwarten die Staaten Verlässlichkeit, Fairness und das Bemühen um soziale Akzeptanz. Das setzt auch Verträge voraus, die die Sanktion von Verstößen klar regeln. 

Fazit: Afrika bekommt aufgrund der wachsenden West-Ost-Blockbildung strategisch mehr Gewicht. Unternehmen auf der Suche nach Alternativen zu China und neuen Lieferanten sollten dem Kontinent Beachtung schenken. Perspektivisch dürften sich einige Opportunitäten ergeben. Die Förder- und Netzwerkangebote (z.B. BMZ, Wirtschaftsnetzwerk Afrika, GTAI, DIHK) können helfen.
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