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Bauen wird noch viel teurer

Drei Preistreiber im Gleichlauf

Bauen wird noch viel teurer. Copyright: Pexels
Die Preise in der Baubranche explodieren. Teilweise haben sich die Preise für Rohstoffe binnen Jahresfrist verdreifacht. Eine baldige Entspannung ist nicht in Sicht. Denn drei langfristige Preistreiber befinden sich im Gleichlauf.
Bauen wird in den kommenden Jahren noch deutlich teurer werden. Denn inzwischen kommen drei große und langfristig wirkende Preistreiber zusammen. Neben den Kostentreiber Ökologie treten nun noch zwei weitere, die langfristig wirken. Die immer schärfere Fokussierung auf ökologisches Bauen (z. B. immer schärfere Wärmedämmverordnungen, staatlichen Heizsystem-Präferenzen) treiben die Bau- und Produktpreise schon länger. In diesem Segment werden sich die Anforderungen in den nächsten Jahren eher noch weiter erhöhen. Sie wissen: Die EU hat gerade erst die Erhöhung des Einsparziels von 55% des CO2-Ausstoßes beschlossen.

Eine um sich greifende Rohstoff-Knappheit treibt die Bau- und Konstruktionspreise zusätzlich. Deutlich sichtbar wird das akut bei den Holzpreisen. Die schießen förmlich durch die Decke (vgl. FUCHS-Devisen vom 23.4.). Der deutsche Holzmarkt ist praktisch leergefegt. Es wird weniger Holz importiert, dafür sogar deutlich mehr nach USA und China exportiert. Handwerksbetriebe haben enorme Schwierigkeiten, an das benötigte Material zu kommen. Die Preis z. B. für schlichte Dachlatten haben sich binnen Jahresfrist glatt verdreifacht. 

Andauernde Rohstoffknappheit absehbar

Ähnliche Nachschub-Probleme gibt es auch bei etlichen anderen Bau-Rohstoffen. So ist Kies äußerst knapp, das treibt die Preise für Beton. Diverse Metalle sind schwierig zu beschaffen, die Preise klettern. Kabel sind teilweise Mangelware, weil es an der PVC-Ummantelung fehlt (FB vom 30.03.). Auch Stahl wird absehbar teurer werden. Einerseits, weil er ökologischer hergestellt werden muss (CO2-Einsparung). Andererseits, weil die Nachfrage steigt, das Angebot aber sogar abnimmt. 

Dass sich Angebot und Nachfrage bald wieder in einem neuen Gleichgewicht befinden, ist aber eine Illusion. Denn die Nachfrage wird in den kommenden Jahren massiv forciert werden. Auslöser dafür sind aber nicht die privaten Bauherren oder Unternehmen, sondern die Staaten. Praktisch alle großen Industrieländer setzen nach der Corona-Pandemie auf staatliche Infrastrukturprogramme. Die USA wollen mehr als 2 Bio. US-Dollar in die marode Infrastruktur stecken. China setzt ebenfalls auf Straßen-, Brücken- und Wohnungsbau. In ganz Asien werden Investitionen in die Infrastruktur angeschoben (vgl. FUCHS-Kapital vom 22.04.). Und auch Europa und Deutschland werden in den nächsten Jahren viel Geld in staatliche Bauprojekte (z. B. Energiewende) investieren. 

Fazit: Die Bauunternehmen können sich auf eine längere Sonderkonjuktur einrichten. Aber Bauen wird deutlich teurer und schwieriger zu kalkulieren werden. Denn die Konkurrenz um Rohstoffe wird aufgrund der Gleichrichtung nationaler Infrastrukturpolitiken globaler. Unternehmen müssen den Einkauf strategisch organisieren, sich stärker als bisher gegen Preisschwankungen absichern. Preiskalkulationen für langfristige Projekte werden schwieriger.

Hinweis: Regelmäßige Analysen zur Entwicklung diverser Rohstoffpreises und entsprechende Handlungsempfehlungen lesen Sie in FUCHS-Devisen. Kostenloses Probe-Abo unter: www.fuchsbriefe.de

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