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Passive Indexfonds machen Märkte ineffizienter

ETFs erhöhen die Marktrisiken

Nach oben zeigender Pfeil in einem Chart. Copyright: Pixabay
ETFs bieten für Anleger zahlreiche Vorteile. Sie sind kostengünstig, leicht zugänglich und weisen darüber hinaus auch eine vorzeigbare Performance auf, die viele aktive Fondsmanager alt aussehen lässt. Doch sie haben auch Schattenseiten, die in einem anspruchsvolleren Marktumfeld zum Tragen kommen.

Die Risiken für ETF-Investments nehmen deutlich zu. Das ist eine der zentralen Botschaften des Vortrags von Bernd Meyer, Chefanlagestratege der Privatbank Berenberg auf dem Webinar Herausforderungen für aktive Vermögensmanager der FUCHS | RICHTER Akademie. Denn ETFs bilden breite Märkte – solange Konjunktur und Börse gut laufen, lässt sich damit ein Portfolio prima bewirtschaften. Wenn es an den Börsen aber holpriger wird – und das erleben wir im Zuge ansteigender Inflationsraten, horrender Staatsverschuldung, großer wirtschaftlicher Umbrüche (Corona, Klimaneutralität) und politischer Risiken (z.B. Konflikt USA | China) – offenbaren sich die Schwächen der ETFs.

ETFs verschlechtern Portfolioqualität und machen Märkte ineffizient

Denn einerseits meint Meyer, habe der Boom der passiven Indexfonds den Aufbau schlechter Anlagedepots massiv begünstigt. Wer ETF-Anteile kauft, investiert in eine ganze Region oder Branche – mit allen profitablen und unrentablen Unternehmen, die sich darin befinden. Eine Fundamentalanalyse einzelner Titel findet nicht statt. Wenn nun die Insolvenz-Zahlen wieder ansteigen – und davon gehen wir aus (vgl. FB 2.9.21) – wird das maßgeblich die ETF-Kurse belasten.

Zudem haben die starken Mittelzuflüsse in ETFs dazu geführt, dass die Marktschwankungen um ein Vielfaches zugenommen haben. Das hängt mit der Ineffizienz der Märkte durch ETFs zusammen. Trennen sich große Anleger (etwa Banken oder Fondsgesellschaften) von ETFs, belastet das gleich alle Aktien in einem ganzen Sektor. Wenn also z.B. eine bekannte Ratingagentur eine Warnung für eine Region oder Branche ausspricht, stoßen die institutionellen Anleger große ETF-Anteile ab und sorgen für Kurskapriolen.

"Bequeme" Strategien allein reichen nicht aus

Wie sollten Anleger mit dieser Perspektive umgehen? Das Zauberwort heißt mehr denn je: Diversifikation. Der Begriff beschreibt in der Geldanlage die Aufteilung des Vermögens über verschiedene Titel, Assetklassen, Regionen, Branchen und Strategien. ETFs sind in einem breit diversifizierten Portfolio in jedem Fall ein wichtiger Baustein. 

Denn nicht vergessen werden darf, dass ETFs nach wie vor sehr ordentlich performen. Wer gar nicht mehr auf ETFs setzt, verzichtet also maßgeblich auf Gewinne bei allerdings steigenden Risiken. Immer wichtiger wird daher die Analyse der einzelnen Indizes, Regionen oder Branchen, in die der Anleger investiert.

Das Vertrauen in aktiv gemanagte Fonds kehrt zurück

Zudem beobachten wir die Rückkehr des Anleger-Vertrauen in aktiv gemanagte Fonds. Seit dem 4. Quartal 2020 nehmen die Mittelzuflüsse in aktiv gemanagte Fonds wieder zu und übersteigen die Mittelabflüsse. Die Mittelzuflüsse in ETFs sinken seitdem – liegen aber insgesamt noch deutlich über den aktiv gemanagten Produkten. 

Die steigenden Marktrisiken sind eine echte Chance für aktive Fondsmanager und ihre Kunden. Die versprechen mit Fundamentalanalysen, Investments in Einzelwerten und nicht zuletzt Erfahrung gegen die Indexfonds gegenhalten. In der Vergangenheit hatten im Wettkampf um die bessere Performance vielfach die ETFs dabei die Nase vorn (vgl. Performance-Projekte der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz). Auch hier gilt es also tief in die Recherche einzusteigen, um Performance-Perlen zu entdecken.

Fazit: Die Portfolio-Diversifikation gewinnt im anspruchsvoller werdenden Marktumfeld noch mehr an Bedeutung. Das heißt: ETFs strategisch zugunsten aktiver Anlagestrategien weniger stark gewichten.

Hinweis: Weitere Anlagechancen und Vermögensstrategien zeigen wir Ihnen in unserer neuen Publikation „Anlagechancen 2022“. Weitere Infos im FUCHS-Onlineshop.

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