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EU-Länder interessieren sich für schwarzes Gold aus Südamerika

Europas Diplomaten verhandeln über Venezuela-Öl

Rohre einer Ölraffinerie in Venezuela. © picture alliance / dpa | Miguel Gutierrez
Europas Staaten suchen Auswege aus der Energieversorgungskrise und wenden sich an Venezuela. Denn das lateinamerikanische Land verfügt über die weltweit größten Ölreserven. Energiepolitisch ist der Schritt sinnvoll - moralisch aber eine Bankrotterklärung.
Diplomaten aus Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien verhandeln mit Venezuela über neue Öl-Lieferverträge. Das gab Venezuelas Außenminister Yván Gil auf Twitter bekannt. Anwesend bei den Gesprächen waren auch der Erdölminister des lateinamerikanischen Landes und der Präsident des staatlichen Ölkonzerns Petróleos. Über Gesprächsergebnisse gibt es keine Informationen.

Der Westen hat grundsätzlich ein hohes Interesse daran, günstiges Öl aus Venezuela zu importieren. Das Land könnte einen großen Teil des weggefallenen Ölgeschäfts mit Russland kompensieren. Venezuela hat die größten Ölreserven der Welt. 

Westen importiert wieder in großen Mengen Öl aus Venezuela

Die USA haben ihre Position gegenüber Venezuela bereits verändert. Die USA haben bereits Sanktionen gelockert. Dem US-Ölkonzern Chevron wurde die Ölförderung in Venezuela gestattet (FB vom 19.05.2022). Die USA haben etwa im Februar 3 Mio. Barrel Öl aus Venezuela bezogen, so Reuters. Parallel dazu fährt das Land die Ölförderung langsam wieder hoch. Vor einem Jahr lag die Produktion noch bei 600.000 Barrel pro Tag lag, inzwischen sind es 800.000 Barrel am Tag.

Auch Europäische Unternehmen kaufen wieder vermehrt Öl in Venezuela. Möglich macht es die Genehmigung der US-Regierung für die Ölkonzerne Eni (Italien) und Repsol (Spanien). Eni hat im Juli, November und Februar jeweils ca. 600.000 Barrel Öl nach Europa importiert. Ein Gemeinschaftsprojekt aus Eni und Repsol bereitet zudem gerade LNG-Importe aus Venezuela vor.

Öl-Handel mit Venezuela ist eine moralische Niederlage

Auch am wieder auflebenden Öl-Handel mit Venezuela zeigt sich die moralisch inkonsequente Haltung des Westens gegenüber Diktaturen. Die Menschenrechtsverletzungen in Venezuela finden kein Ende. Das ist durch Recherchen von Amnesty International vielfach belegt. Genau diese Verstöße waren aber die Begründung, um das Land hart zu sanktionieren.

Hinzu kommt, dass die sozialistische Diktatur auch Öl an den islamistischen Iran liefert. Im April importierte der Iran per Supertanker 2,1 Mio. Barrel Öl aus Venezuela im Tausch gegen Maschinen, Verdünnungsmittel und Technik. Auch an China und Kuba liefert Venezuela in großen Mengen Öl.

Fazit: Es dürfte bald noch deutlich mehr venezolanisches Öl auf Europas Märkte strömen. Die Legitimation des diktatorisch-sozialistischen Regimes dürfte dadurch gefestigt werden und Vorwürfe der Doppelmoral des Westens wird neue Nahrung gegeben.
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