Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1300
FUCHS-Prognose im Januar 2020

Es kommt zum Dollar-Dreh

Die Zeichen stehen auf Euro-Stärke. Im Chartbild ist immer deutlicher eine Bodenbildung der Gemeinschaftswährung zum US-Dollar zu erkennen. Aber wie sieht es aus zu anderen Währungen? Und wie wird sich die Zinspolitik weiter auf der Anleihen-Seite auswirken?

Der Dreh des Dollar nach unten zeigt sich immer klarer. Über den Jahreswechsel – übrigens ein häufiger Zeitpunkt für einen Richtungswechsel bei EUR|USD – hat sich die Gemeinschaftswährung bis auf den Kurs von 1,12 gegen den Greenback nach oben geschoben.

Die Bodenbildungsphase läuft damit aus. Der Euro gewinnt an Stärke zum US-Dollar. Die Währung hat auch den technisch wichtigen langfristigen gleitenden 200-Tagedurchschnitt wieder nach oben überwunden und zieht diesen nun langsam hoch. Tiefer als auf 1,11 EUR|USD sollte das Währungspaar nun nicht mehr fallen.

Schwach, nicht nur zum Euro

Auffällig ist die Schwäche des Dollar auch gegenüber anderen Währungen. Der Greenback ist auch gegen Yen, Pfund und die Dollar-Brüder aus Australien und Kanada im Rückwärtsgang. Auch der steigende Goldpreis spiegelt die Dollar-Schwäche. Wir hatten diese Entwicklung bereits so prognostiziert und schreiben unser Szenario in der Tabelle nun fort. Seinen nächsten Höhepunkt erwarten wir für EUR/USD im dritten Quartal des Jahres. Zieht die US-Konjunktur an (vor allem dynamischer als die in Euroland) und steigen die Renditen, wird dann auch der Zinsvorsprung der USA wieder größer und erneut Kapital nach Übersee ziehen.

Neben dem Dollar verliert auch der Franken sein Aufwärtsmomentum. Die Währung der Eidgenossen findet keine Kraft, über 1,08 EUR|CHF zu steigen. Zwar ist die Zinspolitik in beiden Ländern ähnlich. Die Negativzinsen in der Alpenrepublik sind aber höher als in der Eurozone. Daher hat der Euro einen relativen Vorteil. Hinzu kommt, dass die Risikoaversion aktuell etwas nachlässt. Der Franken dürfte daher in einen sanften Sinkflug übergehen. Das gibt Anlegern, die ihr Währungsportfolio diversifizieren und sich absichern wollen die Möglichkeit, in den kommenden Monaten wieder etwas günstiger Franken kaufen zu können.

Was machen die Anleihen?

Die Zinsen stehen momentan noch weiter unter Druck. Am kurzen Ende gibt es kaum Veränderungen. Am langen Ende ticken die Renditen weiter nach unten. In Deutschland sind sogar die 15-jährigen Renditen in den negativen Bereich gekippt (akt. -0,11%).

Interessant ist die zunehmende Spreizung der Zinsen. Sie nimmt in Europa zu. So rentieren z. B. Anleihen der Schweiz noch tiefer im Minus als deutsche Bonds. Bei der 50-jährigen Anleihe der Alpenrepublik liegt die Rendite aktuell bei -0,12%. Deutlich höher ist das Zinsniveau in Italien. Dort bringt immerhin eine fünfjährige Staatsanleihe schon wieder 0,5%. In Australien gibt es dagegen schon 0,88% für ein Jahr und in China sogar 2,45%.

Anleger, die auf der Anleihenseite Geld verdienen wollen, müssen also weiter ins Risiko und in die weite Welt hinaus. Das kann sich aber lohnen, wenn eine gute Laufzeitenstruktur gewählt wird. Australische Anleihen mit sehr kurzer Laufzeit sind durchaus attraktiv. Zinspapiere aus Latein-Europa stehen da hinten an.

FD_200103_2FUCHSPORG_neu2019

i

FUCHS DEVISEN Wechselkurs- und Zinsprognose auf 12 Monate

Kurs Vorjahr

Kurs aktuell

1. Quartal 2020

2. Quartal 2020

3. Quartal 2020

4. Quartal 2020

Hinweis: Diese Tabelle gibt die Meinung der Redaktion zur Zins- und Wechselkursentwicklung wichtiger Währungen wieder. Sie dient ausschließlich zur Orientierung und ist nicht als Handlungsaufforderung zu sehen. Insbesondere Wechselkursprognosen unterliegen einer hohen Unsicherheit. Alle Angaben ohne Gewähr.

USD

1,14

1,12

1,10 – 1,14

1,12 - 1,15

1,13 – 1,17

1,12 – 1,15

CHF

1,12

1,08

1,07 – 1,12

1,09 – 1,11

1,08 – 1,12

1,08 – 1,12

GBP

0,90

0,85

0,85 – 0,90

0,83 – 0,90

0,87 – 0,93

0,86 – 0,93

JPY

123

120

115 -122

117 - 122

115 - 122

115 - 122

3-Monats Geld

-0,65

-0,69

-0,50 – - 0,75

-0,70 – -0,50

-0,70 – -0,50

-0,70 – -0,50

10-Jährige Bund

0,17

-0,26

-0,50 – -0,30

-0,50 – -0,20

-0,30 – 0,00

-0,10 – 0,20

$

JPY

108

108

103 -109

105 - 110

100 - 105

105 - 110

3-Monats Geld

2,42

1,53

1,50 –1,75

1,50 – 1,75

1,75 – 2,00

1,75 – 2,20

10-Jährige Treasuries

2,59

1,82

1,40 – 1,90

1,20 – 1,60

1,40 – 1,70

1,50 – 2,00

Fazit: Bei den Währungen erwarten wir den Dollar-Dreh nach unten. Der Greenback wird gegen diverse Währungen schwach. Die Zinsen am kurzen Ende bleiben „eingefroren". Am langen Ende nimmt die Spreizung zu. Im Jahresverlauf geht es nach oben.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Eyb & Wallwitz Vermögensmanagement GmbH

Eyb & Wallwitz ist mit dem Kunden nicht auf Augenhöhe

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
„Als Philosoph und Mathematiker ist es mir ein Bestreben die aktive Vermögensverwaltung mit sozialem Engagement und Verantwortung zu vereinen“, stellt sich Geschäftsführer Dr. Georg von Wallwitz im Anlagevorschlag vor. Man sei der Überzeugung, dass nachhaltiges und verantwortungsvolles Wirtschaften langfristig mit wirtschaftlichem Mehrwert einhergehe und sich für Stiftungskunden auszahle.“ Das Zitat lässt beim Leser die schönsten Hoffnungsblätter ergrünen. Bringt Eyb & Wallwitz sie zum Blühen?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • BFH bleibt beim Fremdvergleich für GmbH-Darlehen

Steuerliche Anerkennung nur mit breitem Marktvergleich

Bundesfinanzhof © dpa
Der reine Weg der Finanzierung einer GmbH ist die Einlage der Gesellschafter. Umgekehrt ebenso sauber die Regelausschüttung als Entlohnung. Doch die steuerliche Anerkennung solcher Darlehen ist immer ein gefährliches Fahrwasser. Das hat der Bundesfinanzhof erneut bestätigt.
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik der EZB läuft ökonomischen Rahmendaten entgegen

Euro vor schwachem Sommer

Die Europäische Zentralbank wird im Sommer eine Geldpolitik machen, die nicht zu den konjunkturellen Rahmenbedingungen passt. Darauf läuft die Ankündigung einer Zinssenkung und die immer besser werdende wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone hinaus. Für den Euro ist das ein schlechtes Omen.
  • Fuchs plus
  • Zurückhaltung der Notenbanken erfordert neue Anlagestrategie

Rückzug aus den Schwellenländern

Schwellenländer Währungen (c) B. Wylezich/Fotolia
Die Veränderung der Erwartungshaltung zur US-Zinspolitik zieht die Schwellenländer in Mitleidenschaft. Noch glauben die Märkte daran, dass die Fed im Juni mindestens einen Zinsschritt nach unten machen wird. Doch je robuster sich die US-Wirtschaftsdaten zeigen, desto mehr schwindet der Glaube zumindest an eine Zinswende nach unten. Marktkonsens ist bereits, dass weniger Zinssenkungen der Fed in diesem Jahr erwartet werden. Das hat Folgen für Anleger, die in den Schwellenländern investiert sind.
Zum Seitenanfang