EZB gibt Rückendeckung
Der Euro zieht weiter ordentlich nach oben. Auslöser ist die US-Notenbank Fed. Sie hat verlauten lassen, dass sie voraussichtlich in den nächsten drei Jahren die Leitzinsen nicht anheben wird. Damit verlängert sich an den Forex-Märkten die Perspektive der Nullzinsen für den Greenback. Und das treibt den Euro an.
Die Gemeinschaftswährung neigt im aktuellen Umfeld nun schon fast zu "innerer Stärke". Sie ist zwar nur ein relativer Profiteur größerer Schwäche des Dollars. Das wird auch beim Blick auf andere Währungen, aber auch auf andere Anlageklassen klar. So treibt die Dollarschwäche gerade Gold, Silber und den Bitcoin an. Gegen den Dollar kommt der Euro stabil in die Vorhand. Die Aufwertung dürfte in Richtung 1,25 EUR|USD weiter gehen. Selbst ein Anlauf auf 1,30 EUR|USD ist nicht ausgeschlossen.
Franken schwächer, Pfund ausgereizt
Aber auch gegen den Franken legt der Euro nun deutlich zu. Die Rückendeckung durch die EZB – hier wirkt das ausgeweitete Anleihekaufprogramm noch nach – schiebt den Euro an. Gegenüber der Währung der Eidgenossen sieht es momentan so aus, dass der Euro sein Fundament bei 1,07 EUR|CHF verstärkt und am mittelfristigen Dreh nach oben arbeitet. Eine neue Aufwertungsperspektive entsteht dann, wenn der Euro den Franken hinter 1,09 EUR|CHF zurückdrängt.
Das Pfund wird gegenüber dem Euro wiederum nach oben gezogen. Treiber sind hier natürlich die Hoffnungen auf eine Brexit-Einigung in den letzten Sekunden. Wir halten das Pfund dennoch für weitgehend ausgereizt; ein Last-Minute-Brexit-Deal ist jetzt wieder eingepreist. Kommt er dagegen nicht zustande, rechnen wir mit einem neuen Schwächeanfall des Pfundes.
Fazit: Der Euro spürt Rückenwind. Wir sind weiter long gegen den USD. Gegenüber dem Franken schiebt sich der Euro in einen aufsteigenden Kanal. Empfehlung: Franken zur Diversifikation halten. Neue Franken-Käufe erst bei besseren Kursen. Wer auf einen Pfund-Anstieg im Zuge des Brexit-Gerangels gesetzt hatte, sollte allmählich glattstellen.