Gute Aussichten für Schwellenländer-Aktien
Auch die Geldpolitik spielt den Schwellenländern in die Karten. Viele Emerging Markets halten ihre Leitzinsen noch stabil (FD vom 23.06.2023). Bei den ersten EmMa-Notenbanken schießen aber nun Spekulationen ins Kraut, dass sie ihre Zinsen bald senken könnten. Chile dürfte hier ein Frontrunner sein. Die Zinserwartungen haben den chilenischen Aktienmarkt innerhalb eines Monats um mehr als 11% nach oben befördert. In den USA und Europa werden die Zinsen hingegen noch längere Zeit nicht sinken.
Niedrig bewertete Schwellenländer besonders attraktiv
Dieses Phänomen dürften wir auch in anderen Ländern sehen. Davon werden vor allem für die Aktienmärkte in den EmMas profitieren. Sie weisen ohnehin vielfach niedrige Bewertungen auf. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des chilenischen Aktienmarktes liegt bei nur 6,02. Ähnlich niedrig liegen Brasilien (6,75) und Kolumbien (5,40). Wer politische Risiken nicht scheut, investiert unter Bewertungsaspekten auch in China (12,13), Malaysia (15,77) und Indonesien (13,08).
Vergleichsweise hoch bewertet sind Indien (26,77) und Thailand (29,36). Sie liegen sogar beide über dem US-Markt (22,52). Relativ günstig bewertet sich auch deutsche Aktien (13,14), italienische Unternehmen (7,55) oder französische Titel (14,47). Hier bremsen aber die mauen Wachstumsaussichten die Freude über die niedrige Bewertung.