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2034
Modi hält Kurs bei den Wirtschaftsreformen

Indiens Rupie unter Reformdruck

Die Proteste der Bauern schwächen die Perspektive der indischen Rupieh. Copyright: Pixabay
Indiens Regierungschef Narendra Modi folgt seit seinem Amtsantritt einem klar marktwirtschaftlichem Kurs. Seine neueste Reform zielt auf mehr Marktwirtschaft im Agrarsektor durch die Abschaffung der staatlichen Mindestpreise. Der Aufruhr unter den Bauern ist gewaltig.

Indiens Landeswährung Rupie steht vor einer Bewährungsprobe. Nach einem deutlichen Einbruch zu Jahresanfang ist der Kurs seit Sommer wieder einigermaßen stabil (EUR|INR: 89,56). Das entspricht der wieder stabilisierten wirtschaftlichen Lage. 

Die indische Wirtschaft ist in einer ansprechenden Verfassung. Der Einkaufsmanager-Index gab zwar per November auf 56,3 Punkte nach. Er liegt aber immer noch klar über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Das zeigt an, dass sich die Erholung kaum gebremst fortsetzt. Zumal es der vierte Wert in Folge über 50 Punkten ist. Die sektoralen Indizes bestätigen das mit 53,7 Punkten (Dienstleistungen) und 56,3 (Industrie).

Auch die Reform der Agrarpreise schafft Unruhe

Dieser positive Ausblick wird allerdings durch jüngste Unruhen in Frage gestellt: Die Landbevölkerung – und das ist immer noch die überwiegende Mehrheit in Indien – ist in Aufruhr. Denn Regierungschef Narendra Modi setzt seinen Kurs der Liberalisierung unbeirrt und ohne Rücksicht auf Verluste fort. Er will nun auch in der Landwirtschaft für (mehr) Markt sorgen.

Modi will die staatlichen Garantiepreise (Mindestpreise) für landwirtschaftliche Produkte abschaffen. Bislang verkaufen Indiens Bauern ihre Produkte auf staatlich kontrollierten Großmärkten, auf denen die staatlich fixierten Mindestpreise geboten werden. Stattdessen sollen die Bauern nun frei am Markt verkaufen. Dann dürfen oder müssen sie sich direkt und frei mit den Einzelhändlern und eben auch großen Handelsketten über Preise, Mengen und Qualitäten einigen.

Mehr Freiheit bringt größere Risiken

Diese Reform bringt wie jede Liberalisierung einen Gewinn an Spielraum, dem ein Verlust an Sicherheit gegenübersteht. Letzteres hat die überwiegende Mehrheit der Bauern in den Protest und auf die Barrikaden getrieben. Das ist für Modis Hindu-Partei BJP auch eine politische Gefahr: Nach wie vor leben 50% bis 60% der Bevölkerung direkt oder indirekt von der Landwirtschaft. Gegen sie ist keine Wahl zu gewinnen.

Der Bauern-Protest wird zur Gefahr

Modi geht damit ein doppeltes Risiko ein. Sollten sich die Proteste länger hinziehen und die jetzt nur punktuellen Blockaden der Hauptverkehrswege deutlich zunehmen, dann würde der Bauern-Protest zu einer weiteren Gefahr für die derzeit laufende Erholung. Neben der drohenden zweiten Welle der Corona-Pandemie.

Zum einen hat die Landwirtschaft immer noch einen hohen Anteil an der Wertschöpfung. Zum anderen drohen negative Preiseffekte, welche die Inflation anheizen. Sollte es dazu kommen, werden die Währungshüter deutlich reagieren. Sie werden ihre bisher effektive lockere Geldpolitik aufgeben mit der Indien den Folgen der Corona-Pandemie bislang begegnet.

Modis Weg bleibt erfolgversprechend

Allerdings haben wir trotz der politischen Risiken durch diese Reform wenig Zweifel daran, dass Modis Politik in dieser Hinsicht in die richtige Richtung führt. Diese Liberalisierung wird neue Wachstumskräfte auch in der Landwirtschaft freisetzen. Von daher überwiegen klar die Vorteile; insgesamt und perspektivisch gesehen auch für die betroffenen Bauern selbst.

 

Fazit: Kurzfristig sind Unruhen und Kursverluste auf den indischen Finanzmärkten und bei der Rupie denkbar. Die längerfristige Perspektive ist aber klar positiv.

Empfehlung: Die bis Dezember 2022 laufende, auf Rupie lautende Anleihe der Asian Development Bank (ADB) bietet eine Laufzeitrendite von 4,8%. Und zugleich die Möglichkeit, sich mit einem absolut erstklassigen Schuldner ganz auf die Währung zu konzentrieren (XS1640903537).

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