Schwellenländer treten auf die Zinsbremse
Uneinheitliche Entwicklungen im Währungsgefüge
Bei der Währungsentwicklung geht es dennoch in unterschiedliche Richtungen. So fällt der US-Dollar etwa zum Brasilianischen Real, zur Tschechischen Krone und zum Forint deutlich. Dagegen stagniert der Greenback zum Chilenischen und Philippinen Peso sowie zur Indischen Rupie. Ebenso uneinheitlich ist das Bild zum Euro.
Die Gründe dafür sind im Einzelfall zu suchen. Osteuropas Währungen sind im vorigen Jahr durch die geografische Nähe zum Ukraine-Krieg tief gefallen und bauen jetzt offenbar ihre Unterbewertung wieder ab. Brasiliens Börse ist günstig bewertet und lockt Investoren an. In Asien wiederum sieht die Konjunktur zwar gut aus, allerdings sind die Zinssätze im globalen Vergleich offenbar zu niedrig, um derzeit viel Kapital anzuziehen. In Indien sind zudem die Unternehmens-Bewertungen inzwischen recht hoch.
Nur wenige Emerging Market-Notenbanken scheren aus
Eine Anhebung des Zinssatzes sehen wir in nur zwei Schwellenländern (Thailand, Türkei). Und obwohl Ankara endlich den Zinssatz deutlich um 650 Basispunkte auf 15% anhob, fällt die Lira weiter. Denn um die Inflation zu bändigen, müsste der Zinssatz noch viel höher steigen (Erwartung 21%). Unsere Lira-Spekulation (FD vom 06.04.) ist also kurzfristig nicht aufgegangen. Zinssenkungen gab es lediglich in China.