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Doppelte Preiserhöhungen werden Inflationsrate antreiben

Mittelfristiges Inflationsziel der EZB kaum erreichbar

Supermarkt. © gopixa / Getty Images / iStock
Die Inflation wird nicht schnell abflauen - im Gegenteil. Denn etliche Unternehmen planen derzeit doppelte Preiserhöhungen: Preise rauf, Packungsgrößen runter. Es wird nur noch einige Zeit dauern, bis das in der offiziell ausgewiesenen Inflationsrate zu sehen ist. Daran wird auch die Leitzinserhöhung der EZB um 0,25 Prozentpunkte nichts ändern.

Die Inflation (7,4%) wird in den kommenden drei bis sechs Monaten einen neuen Schub nach oben machen. Auslöser werden die doppelten Preiserhöhungen sein, die derzeit bereits die ersten Unternehmen umsetzen, aber viele erst noch vorbereiten. Die Verbraucherzentrale in Hamburg hatte darauf hingewiesen, dass einige Unternehmen derzeit die Preise anheben, zugleich aber die Packungsgrößen deutlich reduzieren. Aktuelles Beispiel für eine doppelte Preiserhöhung ist Sheba Katzenfutter. Der Preis wurde im Mai um 26% erhöht, die Packungsgröße sank um 20%. Unter dem Strich ist das eine Preiserhöhung von 69%. Das sei so in der Vergangenheit eher eine Ausnahme gewesen. 

Preise rauf, Packungsinhalt runter

Die doppelten Preiserhöhungen - Preise rauf, Packungsinhalt runter - stecken aber erst in den Anfängen. Auf Nachfrage von FUCHSBRIEFE in Hamburg heißt es von den Verbraucherschützern, dass es eine klare "Zunahme bei doppelten Preiserhöhungen" gibt. Zugleich weist die Verbraucherzentrale darauf hin, dass die Unternehmen in der Regel einen Vorlauf von drei bis sechs Monaten haben, insbesondere um Packungsgrößen und Inhalte zu verändern. 

Der Druck auf die Unternehmen, an diesen beiden Stellschrauben zu drehen, ist hoch. Einerseits steigen die Preise für viele Vorprodukte weiter (Energie, Rohstoffe). Im April betrug der Anstieg der Erzeugerpreise 33,5% und so viele Unternehmen wie seit 1991 nicht mehr wollten ihre Preise erhöhen. Andererseits kommen die Unternehmen teilweise schon an Grenzen bei der Weitergabe der Preise (FB vom 12.05). Der Handel versucht die nominalen Preisanstiege zu bremsen. Allerdings ist der Handel nun die Branche, die nach langem Zögern nun in größerem Umfang Preiserhöhungen plant. Zugleich sind viele Verbraucher bereits preissensibel geworden. So bleiben z.B. Erdbeeren und Spargel in den Regalen liegen. 

Versteckte Preiserhöhungen kommen schnell in der Inflationsrate an

In der ausgewiesenen Inflationsraten wird die Anpassung der Packungsgrößen in den kommenden Monaten schnell sichtbar. Vom Destatis erfahren wir, dass die Packungsgrößen jeden Monat bei der Preisanalyse mit abgeglichen werden. Die Reduktion der Warenmenge fließt so sehr zeitnah in die ausgewiesene Inflationsrate mit ein. Im Moment ist das aber noch nicht in der Breite zu beobachten. Noch dominieren reine Preiserhöhungen.

Fazit: Die Luft (Marge) wird für viele Unternehmen dünner, darum bleibt der Preisdruck hoch. Neben nominalen Preiserhöhungen planen Unternehmen zunehmend die Reduktion der Packungsgrößen. Auch wenn die Preise in den kommenden Monaten optisch nicht mehr so zügig steigen, wird der Effekt der "versteckten Preiserhöhung" zügig in der Inflationsrate sichtbar werden. Entspannung bei der Inflation ist daher für uns nicht in Sicht.
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