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Kein Weg aus dem inneren Dilemma ersichtlich

Für Südafrika schwinden die Hoffnungen

Ohne durchgreifende Reformen in Südafrika sehen wir wenig Chancen, dass die großen Potenziale des Lande realisiert werden. Copyright: Pixabay
Kommen Abwärtsspiralen erst einmal in Gang, sind sie schwer zu stoppen. In Südafrika lässt sich das gerade beobachten. Mit Präsident Ramaphosa droht ein Hoffnungsträger zu scheitern.
Es zeichnet sich kein Ende der Misere Südafrikas ab. Die Arbeitslosigkeit hat sich inzwischen bei 30% eingependelt. Die Staatsschulden stiegen 2011 bis 2017 von 27% auf 53% vom BIP. Gleichzeitig sank das Wachstumstempo derder letzten zehn Jahre auf durchschnittlich rund 1,5% ab. Das Pro-Kopf-Einkommen Südafrikas sank von 8.066 Dollar auf 6.268 Dollar oder um mehr als 20%. Die Ratingagenturen senkten das Rating. Das hat wiederum die Finanzierung und damit Investitionen verteuert.

Die Daten am aktuellen Rand bleiben schlecht. Der Einkaufsmanager-Index fiel zuletzt auf 45,2 Punkte. Das ist weit unter der Expansionsschwelle. Gleiches gilt für die reinen Stimmungsindikatoren. Sowohl bei den Unternehmen wie bei den Konsumenten ist das Vertrauen in die Zukunft gering. Sie stehen ebenfalls tief im Kontraktionsbereich. Da schon das 3. Quartal 2019 mit einem Minus abschloss, steht ein neuerlicher Rückfall in die Rezession bevor.

Für Investoren wird die Lage immer beunruhigender

Die dauernde Schwäche reduziert die Schuldentragfähigkeit. Das wird die Besorgnisse bei Investoren wie Ratingagenturen vergrößern. Moody´s setzte daher jüngst die hauseigene Wachstumsprognose auf von 1,0% auf 0,7% für das laufende Jahr herab. Das lässt es wiederum fraglich erscheinen, dass das Baa-Rating Südafrikas – die letzte Stufe im Investmentgrade-Bereich – noch lange Bestand hat. Eine Herabsbstufung wird die nötigen Investitionen weiter erschweren.

Die Wirtschaft wird durch eine abgewirtschaftete Infrastruktur ausgebremst. Es gibt weder eine ausreichende Stromversorgung noch angemessene Verkehrsleistungen. Die mit vielen Hoffnungen gestartete Regierung Ramaphosa wird durch die tiefe Spaltung der Regierungspartei ANC gelähmt. Der von Ramaphosa geführte, eher liberale Flügel, der Nelson Mandelas Vision von der Regenbogennation verpflichtet ist, kann die nötigen Reformen nicht durchsetzen. Dagegen stehen noch immer die Anhänger seines Vorgängers Jacob Zuma. Die wähnen sich durch den langjährigen Kampf gegen die Apartheid selbst zur schamlosen Korruption legitimiert, um sich „ihren gerechten Anteil“ durch die Ausplünderung der Staatskassen und der staatlichen Unternehmen zu sichern.

Ist der Kompromiss, der zum Ende der Apartheid führte, am Ende faul?

Der Kern des Problems ist der Kompromiss mit dem das Ende der Apartheid erzielt wurde. Dieser garantiert der weißen Minderheit unveränderte Bürgerrechte und ihren Besitz. Die Folge: Die in der Kolonialzeit entstandene und durch die Apartheid zementierte Besitzverteilung zugunsten der Weißen kann nicht durch Enteignungen ohne volle Entschädigungen verändert werden. Eine volle Entschädigung ist vom Staat nicht zu leisten. Sie wäre der schwarzen Mehrheit – die ja dafür erheblich zahlen müsste – auch nicht als gerecht vermittelbar. So besteht die Apartheid sozial unverändert fort. Andererseits: Was hätte die Alternative sein können?

Fazit: Ohne durchgreifende Reformen in Südafrika sehen wir wenig Chancen, dass die großen Potenziale des Lande realisiert werden.

Empfehlung: Wir raten zum Rückzug aus dem Rand und südafrikanischen Titeln.

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