Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2288
BRICS schaffen sich ab - durch Erweiterung

G7 bekommt durchsetzungsfähige Konkurrenz

Erde als virtuelle Darstellung mit Blick auf Südostasien. © Flow 37 / stock.adobe.com
Immer mehr Staaten erklären ihren Wunsch dem BRICS-Bündnis beizutreten. Die geopolitische Architektur wird dadurch grundlegend geändert. Das hat weitreichende Folgen.
Die BRICS-Staaten entwickeln sich koordiniert zu einem starken "Südpol" in der Weltwirtschaft und Geopolitik. Darauf deuten die Erweiterungsbestrebungen der Länder hin. Die ursprünglichen Gründungsmitglieder der BRIC-Gruppe (Brasilien, Russland, Indien und China, Gründung 2006) werden schon in Kürze weitere Länder in ihren Kreis aufnehmen. Südafrika, das im Jahr 2010 der Gruppe beitrat, war nur der erste Schritt. 

19 potenzielle Beitrittskandidaten

Derzeit liegen der BRICS-Gruppe von 19 Ländern Beitrittsanträge vor. Das sagte Anil Sooklal, der Botschafter Südafrikas. Die BRICS-Gruppe bereitet gerade ihr jährliches Gipfeltreffen vor, das dieses Jahr in Südafrika stattfindet (2. und 3. Juni in Kapstadt). Die Erweiterung der Gruppe und die Modalitäten der Expansion sollen auf dem Treffen thematisiert werden. 

Offiziell haben 13 Länder um den Beitritt zu den BRICS gebeten. Dazu zählen Saudi-Arabien und der Iran. Informell habe weitere sechs Länder darum ersucht, der den BRICS beitreten zu können. Unter diesen Ländern sind Argentinien, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Ägypten, Algerien, Bahrein und Indonesien.

Schwellenländer bilden Gegenpol zur G7

Die Zusammenarbeit des "globalen Südens" wird in den kommenden Jahren kontinuierlich vertieft und ausgebaut werden. Gerade hat Brasiliens Präsident Lula da Silva dazu aufgerufen, im Handel der Südländer das Gewicht des Dollars zu reduzieren. Parallel dazu haben Brasilien und China beschlossen, ihre bilateralen Handel nicht mehr in USD abzuwickeln. Zudem gibt es Überlegungen zu einer eigenen BRICS-Reservewährung (FB vom 03.04.). 

Parallelstrukturen gibt es schon länger auch im Finanzsektor. Denn die BRICS-Staaten haben schon 2014 die "New Developement Bank" als Süd-Alternative zur Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) gegründet. Das Institut ist damals immerhin mit 50 Mrd. US-Dollar Gründungskapital ausgestattet worden. Daneben gibt es noch einen eigenen Liquiditätsmechanismus. Das Contingent Reserve Arrangement (CRA) soll Mitglieder in Zahlungsschwierigkeiten unterstützen.

Die Durchsetzungskraft des Westens schwindet

Für den Westen wird auch die Durchsetzung politischer Interessen schwieriger. Das zeigt der Ukraine-Krieg deutlich. Keines der BRICS-Länder beteiligt sich an den Sanktionen gegen Russland. Auch viele andere aufstrebende Länder und BRICS-Anwärter folgen den Sanktionen der G7 nicht. Je koordinierter die Länder des globalen Südens agieren, desto weniger politisches Gewicht werden die Nordländer auf die Waagschale bringen - zumal auch die Bevölkerungszahlen eine klare Sprache sprechen. In den G7 leben derzeit ca. 800 Mio. Menschen (10% der Weltbevölkerung), die wenigen BRICS-Staaten bereits heute 3,2 Mrd. Menschen (40% der Weltbevölkerung).  

Fazit: Die BRICS schaffen sich in den nächsten Jahren selber ab - durch eine signifikante Erweiterung. Die dürfte in zwei oder drei Beitrittsrunden abgewickelt werden. Die Länder des globalen Südens bauen mit ihrer neuen Institution eine ernsthafte Konkurrenz zur nordwestlich dominierten G7 auf, die ein echter Gegenpol mit politischer und finanzieller Macht werden dürfte.

Hinweis: Eine lesenswerte Analyse dazu gibt es im Journal für Internationale Politik und Gesellschaft unter dem Titel "Das Ende des Westens". Die Analyse lesen Sie unter: https://www.ipg-journal.de/regionen/global/artikel/das-ende-des-westens-1-6647/

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Eyb & Wallwitz Vermögensmanagement GmbH

Eyb & Wallwitz ist mit dem Kunden nicht auf Augenhöhe

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
„Als Philosoph und Mathematiker ist es mir ein Bestreben die aktive Vermögensverwaltung mit sozialem Engagement und Verantwortung zu vereinen“, stellt sich Geschäftsführer Dr. Georg von Wallwitz im Anlagevorschlag vor. Man sei der Überzeugung, dass nachhaltiges und verantwortungsvolles Wirtschaften langfristig mit wirtschaftlichem Mehrwert einhergehe und sich für Stiftungskunden auszahle.“ Das Zitat lässt beim Leser die schönsten Hoffnungsblätter ergrünen. Bringt Eyb & Wallwitz sie zum Blühen?
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Credo Vermögensmanagement GmbH

CREDO baut Nähe zum Kunden auf

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Eule, Segelboot, Keimling und Füllhalter – mit diesen Bildmotiven begrüßt CREDO auf der Website seine Gäste. Die Eule beobachtet genau, das Segelboot manövriert durch stürmische Zeiten, der Keimling steht für gesundes Wachstum und der Füllhalter soll Unabhängigkeit symbolisieren. Nicht schlecht gelöst. CREDO bedeutet laut Website „Ich glaube". Glauben und Vertrauen seien die wertvollsten Güter, der Ursprung des Unternehmens liege in kirchlichen Mandaten. Das passt perfekt zur Stiftung Fliege.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Neue Zoll-Gesetzgebung in China

China droht der EU und USA mit Gegenzöllen

China hat seine Zollgesetzgebung verschärft. Ziel ist es, einfacher Gegenzölle erheben zu können. Ob China die neuen Gesetze auch ausnutzen wird, ist noch fraglich.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Credo Vermögensmanagement GmbH

CREDO baut Nähe zum Kunden auf

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Eule, Segelboot, Keimling und Füllhalter – mit diesen Bildmotiven begrüßt CREDO auf der Website seine Gäste. Die Eule beobachtet genau, das Segelboot manövriert durch stürmische Zeiten, der Keimling steht für gesundes Wachstum und der Füllhalter soll Unabhängigkeit symbolisieren. Nicht schlecht gelöst. CREDO bedeutet laut Website „Ich glaube". Glauben und Vertrauen seien die wertvollsten Güter, der Ursprung des Unternehmens liege in kirchlichen Mandaten. Das passt perfekt zur Stiftung Fliege.
  • Fuchs plus
  • Neue EU-Richtlinie

EU macht bei Greenwashing Ernst

Europäische Union © Alterfalter / Fotolia
Die neue Greenwashing-Richtlinie der EU wurde erst Ende Februar erlassen. Inzwischen hat die EU ein erstes Musterverfahren begonnen. Das zeigt, dass die EU Ernst macht. Eine Übergangszeit wird es nicht geben. Die Unternehmen müssen nachweisen können, dass ihre Umweltbehauptungen auch zutreffen.
Zum Seitenanfang