Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
3170
Preisdruck steigt an

Inflation bekommt bald neuen Schub

Inflation. (c) Picture Alliance
In den kommenden drei Monaten werden so viele Unternehmen ihre Preise erhöhen, wie schon seit 1991 nicht. Ursachen sind die gestiegenen Preise für Energie, Rohstoffe und Vorprodukte. Die Inflationsprognose der Regierung und die Realität laufen weiter auseinander.

Die Inflationsrate in Deutschland erlebt gerade nur eine kurze Verschnaufpause. Angesichts der nur geringfügig gestiegenen Teuerung im Monatsvergleich (von 7,3% auf 7,4%) hofft so mancher Beobachter, dass der Inflationsdruck bereits wieder nachlässt. 

Inflationsschwung wird nicht schnell nachlassen

Die Hoffnung auf ein zügiges Auslaufen der hohen Preissteigerungen wird in den kommenden Monaten enttäuscht werden. Darauf deutet eine ifo-Umfrage unter Unternehmen hin. Der zufolge werden in den kommenden drei Monaten so viele Unternehmen ihre Preise erhöhen, wie seit 1991 nicht. Diese Preiserhöhungen stecken in der aktuell gemeldeten Inflationsrate natürlich noch nicht drin. Auch ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser ist sich gegenüber FUCHSBRIEFE sicher: "Die Inflation in Deutschland dürfte auch in den kommenden Monaten bei über 7% liegen.“

Bedenklich ist, dass die Unternehmen in vielen Fällen noch nicht einmal die vollen Preisanstiege weitergeben. Der Großhandel plant, durchschnittlich 57,7% der gestiegenen Kosten durch Preissteigerungen abzufedern. In der Industrie sind es 51,4%. Nur zwischen 23% und 35% der Mehrkosten werden im Einzelhandel, auf dem Bau und bei den Dienstleistern durch die Preiserhöhung gedeckt. 

Noch gezügelte Preisanpassungen

Die Unternehmen zögern aus Sorge um ihre Wettbewerbsfähigkeit, die Kostensteigerung in vollem Umfang an ihre Kunden weiterzugeben. In UK sehen sich Supermärkte bereits gezwungen, ihre Preise sogar wieder zu senken – andernfalls bleiben die Kunden aus (FD vom 06.5.). Neue Lieferketten-Probleme oder schärfere Sanktionen gegen Russland bei Öl und Gas sind in diesem Szenario noch gar nicht enthalten. 

Trotz teils großer Preisanpassungen kommen die Margen der Unternehmen damit unter Druck. Das verringert langfristig den Spielraum der Unternehmen. Steigen die Preise der Vorprodukte weiter, könnten die Unternehmen schlicht gezwungen sein, diese Kosten weiterzureichen. Setzt sich parallel dazu eine allgemeine Inflationserwartung durch, entsteht das passende Umfeld für noch deutlichere Preissteigerungen. Zusätzlicher Druck kommt vom Arbeitsmarkt, der demographisch eng bleibt. Die gefühlte Inflationsrate liegt derzeit 14%. 

Fazit: Die führenden Wirtschaftsinstitute und die Regierung erwarten eine Inflationsrate von 6,1% für das Jahr 2022. Um das zu erreichen, müsste die Inflationsrate noch in diesem Jahr sinken. Für 2023 soll sie sogar wieder auf Plus 2,8% zurückgehen. Wir halten diese Erwartungen für Hoffnungswerte.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • BFH bleibt beim Fremdvergleich für GmbH-Darlehen

Steuerliche Anerkennung nur mit breitem Marktvergleich

Bundesfinanzhof © dpa
Der reine Weg der Finanzierung einer GmbH ist die Einlage der Gesellschafter. Umgekehrt ebenso sauber die Regelausschüttung als Entlohnung. Doch die steuerliche Anerkennung solcher Darlehen ist immer ein gefährliches Fahrwasser. Das hat der Bundesfinanzhof erneut bestätigt.
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik der EZB läuft ökonomischen Rahmendaten entgegen

Euro vor schwachem Sommer

Die Europäische Zentralbank wird im Sommer eine Geldpolitik machen, die nicht zu den konjunkturellen Rahmenbedingungen passt. Darauf läuft die Ankündigung einer Zinssenkung und die immer besser werdende wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone hinaus. Für den Euro ist das ein schlechtes Omen.
  • Fuchs plus
  • Zurückhaltung der Notenbanken erfordert neue Anlagestrategie

Rückzug aus den Schwellenländern

Schwellenländer Währungen (c) B. Wylezich/Fotolia
Die Veränderung der Erwartungshaltung zur US-Zinspolitik zieht die Schwellenländer in Mitleidenschaft. Noch glauben die Märkte daran, dass die Fed im Juni mindestens einen Zinsschritt nach unten machen wird. Doch je robuster sich die US-Wirtschaftsdaten zeigen, desto mehr schwindet der Glaube zumindest an eine Zinswende nach unten. Marktkonsens ist bereits, dass weniger Zinssenkungen der Fed in diesem Jahr erwartet werden. Das hat Folgen für Anleger, die in den Schwellenländern investiert sind.
Zum Seitenanfang