Stabil statt Senkung
Die fällige Rentenbeitragssenkung fällt aus. Dafür bleiben die Beiträge bis 2019 stabil.
Die gesetzlich vorgeschriebene Senkung der Rentenbeiträge fällt aus. Für FUCHS-Leser kommt das nicht überraschend. Eigentlich muss sie erfolgen, wenn die Rücklagen der Rentenversicherung mehr als das 1,5-fache der Monatsausgaben betragen. Die Rücklagen zum Jahresende werden sich sogar auf das 1,75-fache (33,7 Mrd. Euro) belaufen. So steht es im jüngsten Rentenbericht der Bundesregierung. Doch statt einer direkten Senkung der Beiträge kommt es zu einer Streckung des jetzigen Satzes. Die für 2019 angepeilte Anhebung entfällt, es bleibt bis dahin bei 18,7%. Ab 2020 geht es dann steil bergauf mit den Beiträgen. 2029 werden 21,5% erreicht, drei Prozentpunkte mehr als heute. Anschließend geht es bis 2040 auf 25,9%. Das Rentenniveau wird dabei dennoch auf bis zu 43% des letzten Brutto absacken. Noch ist von Altersarmut keine Rede, aber ... Der Durchschnittsrentner erhielt Mitte 2014 immerhin 1.006 Euro, Frauen 583 Euro. Das Einkommen westdeutscher Rentnerhaushalte lag bei netto 2.510 Euro im Monat, im Osten waren es 2.016 Euro. Hier wirken sich die sonstigen Einnahmen aus. Jetzt aber ist das Rentenniveau noch über 50% und es schlagen auch noch nicht die gebrochenen Erwerbsbiographien auf breiter Front zu Buche. Zudem werden noch die Folgen der EZB-Zinspolitik schmerzlich zu spüren sein.
Fazit: Der Verzicht auf die Beitragssenkung ist mittelfristig angesichts der Entwicklung nicht falsch. Dennoch ist die Nichtbeachtung eines Gesetzes durch den Gesetzgeber ein falsches Signal.