Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2262
Zwei große Hürden sind beim Industriestrompreis zu überwinden

Kann der Industriestrompreis wie geplant kommen?

Energie © Farknot Architect / stock.adobe.com
Der Industriestrompreis wird in der Form, wie es das BMWK in einem Arbeitspapier vorgestellt hat, nicht kommen. Zum einen erfordert das Modell über mehrere Jahre hohe Subventionen. Finanzminister Lindner ist es aber wichtig, keine neuen Subventionen einzuführen, um den Bundeshaushalt zu konsolidieren. Noch wichtiger ist aber ein weiterer Einwand gegen das Modell.

Der Industriestrompreis wird nicht so kommen, wie es das BMWK plant. Vor einigen Tagen erst hat das Wirtschaftsministerium ein Arbeitspapier dazu vorgelegt. Langfristig sollen danach Direktabnahmeverträge (PPA) mit Bürgschaften gefördert und auf diese Weise die Kosten verringert werden. Das Modell wird erfolgreich in Norwegen angewandt und ist problemlos machbar.

Problematisch ist Faktor Zeit. Energieintensive Industrieunternehmen sollen bei einem Börsenstrompreis über 6ct die Differenz für 80% ihres Verbrauchs erstattet bekommen. Die Erstattung ist an Bedingungen geknüpft. Die Unternehmen müssen tarifgebunden sein, sich zur Transformation ihres Energieverbrauchs hin zu erneuerbaren Energien bis 2045 verpflichten und eine Standortgarantie geben.  

Chemieverband befürwortet den Plan

Der Chemieverband VCI befürwortet den Plan. Für die energieintensive Produktion gibt es keine andere Lösung als einen international wettbewerbsfähigen Strompreis, meint der Verband. Auch wenn die Strompreise seit Ende letzten Jahres gesunken sind – sie sind noch immer etwa zwei- bis dreifach höher als in den Jahren bis 2020. Außerdem sind die Preisausschläge weiterhin extrem. Über 200 Euro pro MWh werden im Intradayhandel immer wieder erreicht. Das gab es zuvor alle paar Jahre einmal.

Hohe Subventionen sind ein Problem

Dem Industriestrompreis stehen aber zwei kaum überwindbare Hürden entgegen. Zum einen sind es die hohen Subventionen, die nötig sind, um ihn einzuführen. Das BMWK geht von 25 bis 30 Mrd. Euro bis 2030 aus. Es erwartet aber, dass der Börsenstrompreis in den kommenden Jahren recht deutlich sinkt. Kommt es nicht so, wären die Subventionen wesentlich höher. Zur Finanzierung schlägt es Mittel aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds WSF vor. Gegen derart hohe Subventionen sperrt sich Finanzminister Lindner, der den Haushalt konsolidieren will. Und nicht zuletzt steht dem die in der Verfassung verankerte Schuldenbremse entgegen.

Die EU muss Subventionen genehmigen

Der Plan verstößt außerdem gegen die EU-Beihilferegeln. EU-Wettbewerbskommissarin Magrete Vestagher hat sich bemerkenswert deutlich geäußert. Es sei große Vorsicht geboten, was Subventionen großer Unternehmen durch vergünstigten Strom angeht, wenn andere Unternehmen innerhalb des EU-Binnenmarkts nicht die gleichen Möglichkeiten haben, erklärte sie vor einigen Tagen. Ein klarer Hinweis, dass der Plan so von der EU-Kommission nicht genehmigt wird.

Fazit: Möglich wird eine Preiskappung wohl erst, wenn sich weitere EU-Staaten an dem Plan beteiligen würden, oder mindestens mehrere europäische Börsenstrompreise zur Ermittlung hoher Preise herangezogen werden.
Meist gelesene Artikel
  • Value Experts sind Trusted Wealth Manager 2024

Keine Verfahren und hohes Weiterempfehlungsverhalten bei VALEXX

© Grafik: envato elements, Redaktion Fuchsbriefe
Die Value Experts zeigt sich als ein Unternehmen, das sich durch Professionalität und eine hohe Zufriedenheit seiner Kunden auszeichnet. Laut Selbstauskunft wurden weder Verfahren gegen das Unternehmen geführt, noch gab es außergerichtliche Einigungen oder gerichtliche Urteile, die eine negative Tendenz aufweisen könnten. Das ist außergewöhnlich und deckt sich auch mit den Informationen, die die FUCHS | RICHTER Prüfinstanz aus ihrem laufenden Monitoring des Unternehmens bezieht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Credo Vermögensmanagement GmbH

CREDO baut Nähe zum Kunden auf

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Eule, Segelboot, Keimling und Füllhalter – mit diesen Bildmotiven begrüßt CREDO auf der Website seine Gäste. Die Eule beobachtet genau, das Segelboot manövriert durch stürmische Zeiten, der Keimling steht für gesundes Wachstum und der Füllhalter soll Unabhängigkeit symbolisieren. Nicht schlecht gelöst. CREDO bedeutet laut Website „Ich glaube". Glauben und Vertrauen seien die wertvollsten Güter, der Ursprung des Unternehmens liege in kirchlichen Mandaten. Das passt perfekt zur Stiftung Fliege.
  • Fuchs plus
  • Flutter Entertainment ist die Glücksspiel-Nummer 1

Flutter strebt Aktiennotiz in den USA an

Steigender Gewinn ©Eisenhans - Fotolia
Der Glücksspielmarkt wächst - und Flutter Entertainment wächst noch schneller. Nun will das Unternehmen seinen Börsensitz in die USA verlegen. Das Kalkül dahinter ist klar und dürfte Aktionäre freuen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Zinssenkung im September bleibt ungewiss

US-Inflationsdaten: Ein Hoffnungsschimmer, mehr nicht

Amerika Börse © TexBr / stock.adobe.com
In den USA könnte im (Früh-)Herbst (September) die erste Zinssenkung anstehen. Darauf deuten die Daten vom aktuellen Rand hin. FUCHS-DEVISEN haben die vorliegenden Inflationszahlen in ihrer Bestandteile zerlegt und dies mit dem Prognosemodell der Fed abgeglichen, das wir hier Anfang April vorgestellt haben.
  • Fuchs plus
  • Durchwachsene Ernte-Prognosen

Weizen-Preis strebt wieder nach oben

Weizen © Elenathewise / fotolia.com
Die Ernte-Prognosen für Weizen treiben den Preis wieder hoch. In den USA fielen sie geringer aus als erwartet. In Russland hat eine überraschende Frost-Periode die Aussaat massiv geschädigt. Wie weit kann der Weizen-Preis noch gehen?
  • Fuchs plus
  • Bitcoin wird vom US-Wahlkampf angeschoben

US-Wahlen werden Krypto-Treiber

Die Flaute auf den Krypto-Märkten nähert sich ihrem Ende. Die Fortsetzung des Bullenlaufs wird bald beginnen. Sie wird angetrieben unter anderem durch die Präsidentschaftswahlen in den USA.
Zum Seitenanfang