Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
991
Schweiz

Sieg des Pragmatismus

Die gescheiterten Volksinitiativen in der Schweiz machen der Wirtschaft Hoffnung, dass das Land wieder zu seinem bekannten Pragmatismus zurückfindet.
Ausländische Privatiers und Unternehmen in der Schweiz können nach dem vergangenen Wochenende aufatmen. Vor allem die mögliche Änderung der Pauschalbesteuerung für reiche Ausländer hatte im Vorfeld der Volksabstimmung am 30.11. für einige Unruhe gesorgt. Für Unternehmen in der Schweiz wiederum wäre die Annahme der Ecopop-Initiative der GAU gewesen. Sie stand für eine radikale Begrenzung der Zuwanderung. Dies hätte erhebliche Rekrutierungsprobleme beim Personal gebracht. Dennoch liegen Wirtschaft und Privatiers zwei Initiativen weiter im Magen. Einmal muss die Schweizer Regierung die Masseneinwanderungsinitiative noch umsetzen. Denn schon zu Jahresbeginn hatte sich das Schweizer Stimmvolk für eine Begrenzung des Ausländer-Zuzugs entschieden. Zum anderen steht noch die Entscheidung über eine Neuregelung der Erbschaftsteuer in der Schweiz aus. Bis zum 9. Februar 2017 muss der Schweizer Gesetzgeber jährliche Höchstzahlen und Kontingente für Ausländer festlegen. Dies bereitet der Schweizer Wirtschaft schon heute Kopfzerbrechen. Selbst die Universitäten rätseln, ob sie künftig ausländische Wissenschaftler beschäftigen können, wenn deren Angehörige nicht mehr wie heute sofort ebenfalls ohne weiteres eine Aufenthaltserlaubnis erhalten. Die Ablehnung der Ecopop-Initiative dürfte aber Wasser auf die Mühlen derjenigen sein, die die Umsetzung der Volksinitiative zur Masseneinwanderung flexibel auslegen wollen. Das sind insbesondere Grüne, Grünliberale und Teile der Sozialisten. Die Schweiz streitet, ob das ohne Verfassungsänderung möglich wäre. Es hätte zumindest den Charme, dass die Schweiz dann womöglich auch mit der EU einfacher darüber verhandeln könnte, wie man mit dem EU-Abkommen zur Freizügigkeit umgehen kann. Denn dies wird bei einer wortgetreuen Umsetzung der Initiative nicht aufrecht zu erhalten sein. Auch die Erbschaftsteuerinitiative dürfte nach dem Wochenende etwas von ihrem „Schrecken“ verloren haben. Es geht dabei um den Übergang der Erbschaftsteuerhoheit von den Kantonen auf den Bund. Betroffen wären vor allem die sog. „gemischten Schenkungen“. Bei lebzeitigen Immobilienübertragungen sind diese die Regel, da sie bis auf die Kantone Appenzell Innerrhoden, Neuenburg und Waadt heute erbschaftssteuerbefreit sind und zudem einen Steueraufschub genießen. Diese steueroptimierte Planungsmöglichkeit entfiele rückwirkend auf den 1. Januar 2012. Die Vorlage kommt frühestens nach den Nationalratswahlen 2015 zur Abstimmung. Sie würde vor allem Erblasser/Vermächtnisgeber und Schenker mit einem Nettovermögen von über 2 Mio. CHF treffen.

Fazit: Die Schweiz bleibt ein attraktives Ziel für ausländische Privatpersonen und Unternehmen. Wir erwarten auch für die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative eine pragmatische Ausgestaltung.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Partners VermögensManagement AG

Vorschlag der Partners wird als zu leicht befunden

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Die Partners VermögensManagement AG führt sich bei der Stiftung Fliege mit einem ungewöhnlich ausführlichen und persönlich gehaltenen Anschreiben ein, das ein echtes Interesse an dem Mandat erkennen lässt. Der Vermögensverwalter geht bereits hier auf das bestehende Portfolio und den Veränderungsbedarf ein, erläutert Erfahrungen bei Stiftungsmanagement und nachhaltiger Vermögensanlage und garantiert die geforderte Ausschüttung für den Stiftungszweck. Ein toller Auftakt, der auf mehr hoffen lässt
  • Fuchs plus
  • Brückeneinsturz von Baltimore

Hafen von Baltimore wieder geöffnet

Verschwommenes Bild vom Hafen in Baltimore und Bild von einem Sperrschild verlaufen ineinander © Adobe Firefly, KI-generiertes Bild
Der Hafen von Baltimore ist wieder rund um die Uhr geöffnet. Auch größere Schiffe können den wichtigen Umschlagplatz an der Ostküste der USA nun wieder anlaufen.
  • Fuchs trifft Pferdchen, Der Geldtipp-Podcast, Teil 40

Geldtipp – Pferdchen trifft Fuchs: Wie man richtig reich werden kann

Geldtipp-Podcast. ©SpringerNature
Ein sorgenfreies Leben in Reichtum ist der Traum vieler Menschen. Pferdchen und Fuchs diskutieren in der 40. Folge des Geldtipp-Podcasts, welche Formen von Reichtum es gibt, wann Personen als reich gelten und wie sie diesen Traum verwirklichen können.
Neueste Artikel
  • Die Marke stirbt zuletzt

Das langsame Sterben der Traditionsmarken am deutschen Bankenmarkt

Fassade und Namensschild von Bethmann / ABN Amro. © Verlag FUCHSBRIEFE
Am deutschen Bankenmarkt werden die Karten neu gemischt. Der Konsolidierungsprozess unter den Privatbanken geht mit großen Schritten voran. Jüngster Fall: Die niederländische Großbank ABN Amro übernimmt Hauck Aufhäuser Lampe vom bisherigen Eigentümer, der chinesischen Fosun-Gruppe. Immer mehr Traditionsmarken im Private Banking verlieren so ihre relative Eigenständig. Zuletzt stirbt dann der Markenname.
  • Fuchs plus
  • Tschechien – Tschechische Krone

Krone aus Tschechien hat Potenzial

Die Wirtschaft in Tschechien leidet unter der deutschen Konjunkturschwäche. Das schlägt gerade auch auf die Verbraucher zurück, die ihren Optimismus zügeln. Die Notenbank kommt damit in eine Zwickmühle, denn die Inflation zieht kräftig an. Die Krone wird deshalb in Bewegung kommen.
  • Fuchs plus
  • Gutes oder schlechtes Zeichen für den Euro?

Zinsspreads zwischen Deutschland und Italien gibt Fehlsignal

Der Aufschlag für italienische gegenüber deutschen Staatsanleihen (Spread) sinkt kontinuierlich. Der Tiefpunkt im zurückliegenden 10-Jahreszeitraum kommt in Sichtweite. Ist das nun ein gutes Zeichen für Italiens Wirtschaftskraft und die langfristige Stärke des Euro?
Zum Seitenanfang