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Frankfurter Volksbank eG | TOPS 2020: Vermögensstrategie, Portfolioqualität und Gesamtbewertung

Günstig, aber sonst wenig überzeugend

Die Frankfurter Volksbank liefert zu wenig Handfestes, um uns zu überzeugen. Ihre Individualisierung eines Musterportfolios fällt zu unkonkret aus, um wirklich Lust auf eine Zusammenarbeit zu machen. Da erscheint die Eigenverwaltung trotz moderater Gebühren attraktiver.

Die Frankfurter Volksbank eG hat sich mit dem Beratungsgespräch für die Auswertung von Vermögensstrategie und Portfolioqualität qualifiziert. Als Fazit hielt die Prüfinstanz fest:

«Wir haben bei der Frankfurter Volksbank eine Beratung erlebt, bei der die Schwächen die Stärken überlagern. Der telefonische Erstkontakt verlief holprig, genauso wie die Nachbetreuung. Mit dem Gespräch können die Berater punkten. Sie wirken kompetent und empathisch. Aber es gibt auch Schwächen. Eine Risikodiskussion wird nur oberflächlich geführt. Mit einem Musterportfolio von 50 % Aktien und 50 % Anleihen zu argumentieren, ist angesichts unseres Renditewunsches wenig sinnvoll. Gesprächsprotokoll? Fehlanzeige! Und wir müssen erfahren, dass alle Kunden praktisch die gleichen Produkte verkauft bekommen, nur mit unterschiedlicher Gewichtung. Ein individuell zusammengestelltes Portfolio sieht anders aus. Mit dem Anlagevorschlag wird aus Laiensicht wieder Boden wettgemacht. Auch die Reaktion auf unsere Absage wirkt professionell. Unter dem Strich ist das jedoch zu wenig, um zu den Guten zu gehören.»

Bewertung von Vermögensstrategie und Portfolioqualität

Die Frankfurter Volksbank eG sendet uns den im Beratungsgespräch genutzten Fragebogen zu, liefert darüber hinaus aber kein gesondertes Gesprächsprotokoll.

Anlagevorschlag

Die Bank legt in ihrem Vorschlag ein ausgewogenes 50/50 Aktien/Renten-Portfolio für uns fest, ohne zu begründen, warum eine solche Allokation gewählt wurde oder warum diese für uns passend sein sollte. Dabei spricht sie allerdings auch von einem “Musterdepot” – eventuell aus rechtlichen Gründen? Etwas relativierend verwendet sie auch den Begriff “individualisiertes Musterdepot”, scheint für uns also zumindest etwas nachjustiert zu haben.

Finanzinstrumente

Konkret sehen wir 41,13% Aktien, 40,14% Anleihen und einen vergleichsweise hohen Liquiditätsanteil von 18,73%. Deutschland und Europa sind wie bei vielen Wettbewerbern im Aktienbereich übergewichtet.

ETF oder Investmentfonds setzt sie auf der Anleiheseite nicht ein, sondern wählt Einzeltitel. Das durchschnittliche Rating beträgt dabei A-.

Portfolioqualität

Die Details im Anlagevorschlag zeigen uns, dass überwiegend Einzeltitel gewählt werden, der asiatische Raum ist mit Indexfonds vertreten. Auch Zertifikate finden sich in der Auflistung. Die USA werden über Einzelaktien sowie einen ETF abgebildet. Die Diversifikation des Portfolios ist im Vergleich zu unserem ETF-Depot niedriger. Das Anleiheportfolio hat ein mittleres Zinsänderungsrisiko.

Stresstest

Es gibt keinen Stresstest. Damit fehlt eines der wichtigsten Argumente, mit dem wir als Kunde uns vielleicht doch von der Hinzuziehung von Profis aus Fleisch und Blut überzeugen lassen würden. Es gibt zwar einen Stresstest in der allgemeinen Broschüre für ein Musterdepot, jedoch nicht für den für uns konkretisierten Vorschlag. Diese Information wäre uns wichtig gewesen.

Gebühren

Die Volksbank veranschlagt 0,95% exklusive Umsatzsteuer, rechnet man diese hinzu kommt dabei eine all-in-fee von relativ günstigen 1,04% heraus.

Fazit

Die Volksbank kann mit ihrem Vorschlag nicht überzeugen. Eine schlüssige Herleitung, warum dieses Portfolio für uns richtig sein sollte, fehlt vollkommen. Die Portfolioqualität lässt viele Fragen offen, es gibt keine gute Darstellung der Risiken in einem angepassten Stresstest. Das Ganze wirkt standardisiert. Zugute halten kann man der Bank immerhin, dass sie für diese Vereinfachung ein im Marktvergleich moderates Honorar aufruft. 

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2019 (TOPS 2020) Qualifikation Den Aufstieg verpasst im Shop

Adresse

Frankfurter Volksbank eG

Website: https://www.frankfurter-volksbank.de/home.html

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Beratungsgespräch

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Fazit: Manchmal ist weniger mehr – aber nicht, wenn im Anlagevorschlag so wichtige Aspekte wie ein Stresstest weggelassen werden. Dann ist weniger, zu wenig. Die Frankfurter Volksbank kommt somit im Beratungsgespräch noch über die Qualifikationshürde, setzt sich danach aber bei der Präsentation von Vermögensstrategie und Portfolioqualität im weiten Feld fest. Bei Transparenz erleben wir sogar einen Totalausfall. Hier liefert die Volksbank auf redaktionelle Anfrage keinerlei Infos.
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