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Osteuropa mit kräftigem Aufschwung

Rumänien steht beim Wachstum an der Spitze

Ganz Osteuropa erlebt einen stabilen, kräftigen Aufschwung. Rumänien ist derzeit Wachstumsspitzenreiter. Doch selbsttragend ist dieser enorme Aufschwung nicht. Was das für die Landeswährung Leu bedeutet?

Tschechien | CZK
Etwas ruhiger

Das Wachstum in Tschechien dürfte sich weiter normalisieren. Es dürfte nach der starken Erholung zu Beginn dieses Jahres auf das Potenzial-Niveau um 2,25% fallen. Damit werden für 2017 insgesamt immer noch beachtliche 4,5% erreicht. Das Land profitiert weiter von der kräftigen Erholung der Eurozone. Mittlerweile bewegt sich auch die Inflation deutlicher. Sie liegt jetzt mit 2,6% in der oberen Hälfte des Toleranzbereichs von 1% bis 3%. Die Notenbank hat seit Jahresbeginn kontinuierlich gestrafft. Sie ließ das Kurslimit für die Krone bei 27 CZK je Euro fallen. Daneben machte sie bereits zwei Zinsschritte nach oben. Der Leitzins beträgt 0,5%. Einen wesentlichen Teil der Straffung lieferte die Aufwertung der Krone. Nach ihrer Freigabe wertete sie zunächst um nicht ganz 10% bis 25,4 CZK/Euro auf. Weitere Zinsschritte werden folgen. Damit erhält der zuletzt zum Stillstand gekommene Aufwertungstrend neuen Schwung. Die politischen Probleme im Gefolge der letzten Wahl haben kein Gewicht. Die rechte Regierung unter Andrej Babiš findet bisher keine Koalitionspartner, die grundlegende politische Änderungen mittragen würden.

Fazit: Das Wachstum lässt die Krone weiter aufwerten. Die politischen Risiken sind vernachlässigbar.

Ungarn | HUF
Weiter expansive Geldpolitik

Ungarn hat sich kräftig erholt. Das laufende Jahr wird etwa 4% Wachstum bringen – vor allem dank der wieder angelaufenen EU-Förderung und damit zusätzlich angestoßener Investitionen. Die werden noch verstärkt durch den starken Trend der Eurozone sowie steuerliche Anreize. Außerdem wirken die ultra-expansive Geldpolitik mit negativen Leitzinsen und quantitativen Maßnahmen sowie sinkende Unternehmenssteuern. Hinzu kommt zusätzlicher Konsum durch einen höheren Mindestlohn. Der Einkaufsmanager-Index steht bei etwa 58 Punkten. Nächstes Jahr ist ein Wachstum von über 3% zu erwarten. Das ist oberhalb des langfristigen Potenzials bei etwa 2,25% bis 2,5% Unterdessen liegt die Inflation mit 2,5% unterm Ziel (3%); eine Straffung ist vorerst nicht in Sicht. Das drückt auf den Wert des Forint, der zum Euro leicht nachgeben dürfte.

Fazit: Wir erwarten weiter niedrige Zinsen und eine Abschwächung des Forint.

Polen | PLN
Inflation zieht leicht an

Polen hat wie die beiden vorstehenden Staaten ein sehr ordentliches Wachstum erlebt. Etwa 4,5% werden es im zu Ende gehenden Jahr. Frisches Geld aus Brüssel und eine erhöhte Nachfrage der Eurozone haben zusammen mit expansiver Fiskalpolitik (Transfers) für den Schub gesorgt. Der dürfte sich leicht abschwächen. Zudem kommen Probleme bei der Außenwirtschaft auf. Die Importe ziehen schneller an als der Export. Die Defizite wachsen. Gleichzeitig meldet sich die Inflation zurück. Nach 1,5% im Juni waren es zuletzt (November) 2,5%. Eine Trendwende ist nicht in Sicht. Wir erwarten dennoch keine Straffung vor Mitte nächsten Jahres. Zudem dürfte gerade Polen vom Brexit und den britischen Wirren betroffen sein. Die wirtschaftlich bedeutenden privaten Transfers der in UK Beschäftigten dürften nun – schon wegen des schwächeren Pfunds – zurückgehen.

Fazit: Der Zloty sollte aufgrund der wachsenden Belastungen nachgeben.

Rumänien | RON
Die Risiken starken Wachstums

Rumänien liegt an der Spitze der Wachstumsrangliste innerhalb der EU. Mit zuletzt 8,6% zum Vorjahr hat das Land auch China und Indien überholt. Allerdings steht das Wachstum auf schwachem Fundament. Denn es wird wesentlich durch eine expansive Fiskalpolitik angetrieben. Steuersenkungen haben die private Nachfrage angeschoben. Auf der Kehrseite ist ein wachsendes Defizit des Staates zu sehen; bei insgesamt noch tragfähigen Größenordnungen mit einem Defizit von 3% und einer Schuldenquote von ca. 38% jeweils vom BIP. Akut sind dagegen das Defizit zum Ausland (3% vom BIP) und vor allem die Trendwende der Inflation nach oben. Sie lag zu Jahresbeginn noch nahe null; zuletzt im November aber schon bei 2,6%. Das ist alles noch tragbar, entwickelt sich aber rasch in die falsche Richtung.

Fazit: Der Leu gibt kontinuierlich weiter nach.

Russland | RUB
Weitere Zinssenkungen

Die Stabilisierung der russischen Wirtschaft kommt voran. Die Inflation sinkt (zuletzt 2,5%). Das schafft Raum für weitere Zinssenkungen (Leitzins aktuell 8,25%), von denen eine noch bis Jahresende ziemlich sicher scheint. Wir erwarten 25 Basispunkte auf 8%. Zusammen mit der Erholung der Rohstoffpreise ist damit die Rezession überwunden. Der mangelnde Strukturwandel und die starke Abhängigkeit von den Energierohstoffen bleiben aber die zentralen Schwachpunkte. Die absehbare weitere Amtszeit Wladimir Putins dürfte in dieser Hinsicht für weiteren Stillstand („Stabilität") sorgen.

Fazit: Der Rubel dürfte sich zum Euro trotz der sinkenden Zinsen seitwärts bewegen.

Lesen Sie dazu auch unsere vorherigen Artikel:

https://www.fuchsbriefe.de/politik/europa/weitere-kraeftige-impulse (zu Rumänien vom 04.12.2017)

https://www.fuchsbriefe.de/politik/europa/vorrang-fuer-die-wirtschaft (zu Polen vom 11.12.2017)

https://www.fuchsbriefe.de/politik/europa/neulinge-in-der-Ueberzahl (zu Tschechien vom 14.12.2017)

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