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Zwischen Boom und Greenwashing

Nachhaltige Geldanlagen bleiben für Anleger schwer zu fassen

Wald mit Nadelbäumen aus der Vogelperspektive. © keBu.Medien / stock.adobe.com
Immer mehr Anleger wollen ihr Geld nachhaltig investieren. Das Segment boomt zweifelsohne. Gleichzeitig führen aber auch immer neue Skandale zu Rissen im "grünen Bild". Für Anleger ergibt sich daraus ein zweigeteiltes Bild.

Die Marktlage bei nachhaltigen Geldanlagen bleibt unübersichtlich und diffus. Das lesen FUCHSBRIEFE aus dem Kranz an Nachrichten heraus, der aktuell aus der Branche kommt. Denn während auf der einen Seite der Kapitalzustrom in "grüne" Fonds und Vermögensverwaltungsmandate weiter Fahrt aufnimmt, kratzen Skandale immer wieder am "Öko-Lack".

Der Boom geht weiter

Das Volumen nachhaltiger Geldanlagen (Fondsvolumen + Vermögensverwaltungsmandate) ist in Deutschland im Jahr 2021 um 65% gewachsen. Das geht aus dem Marktbericht des Forum Nachhaltige Geldanlage (FNG) hervor. Großer Treiber waren im vorigen Jahr Privatkunden. Sie halten 36% der Nachhaltigen Geldanlagen in Deutschland (+230%). 

Für das laufende Jahr erwartet die Branche nahezu einstimmig ein weiteres Wachstum. Lediglich 3% der befragten Experten gehen von einer Stagnation aus. Das wird die Performance nachhaltiger Anlageprodukte weiter stützen (FB vom 29.03.2022). Den ausführlichen FNG Marktbericht 2022 finden Sie auf www.forum-ng.org

Greenwashing bei DWS und Goldman Sachs

Auf der anderen Seite erschüttern aktuell zwei Skandale das Vertrauen der Anlegergemeinschaft in nachhaltige Geldanlagen. Da wäre einerseits zum wiederholten Mal (siehe FB 20.09.2021) die Fondsgesellschaft der Deutschen Bank DWS. Wegen Greenwashingvorwürfen muss sich die DWS mit der Staatsanwaltschaft, der Finanzaufsicht und dem BKA ärgern. Das Vertrauen der Anleger ist erschüttert - ablesbar auch am Kurs der DWS-Aktie. Seit einem Jahr geht es für die Aktie nur abwärts (-36%).

In den USA hat Goldman Sachs Probleme mit Greenwashingvorwürfen. Alte, "schmutzige" Fonds hätten schlicht ein neues "grünes" Label bekommen, ohne dass sich etwas geändert hätte. Im für Goldman Sachs schlimmsten Fall, kann ihnen das als Anlegerbetrug ausgelegt werden. Die US-Börsenaufsicht SEC nimmt sich der Sache an.

Kleiner Mann, was nun?

Doch was sollen Anleger mit dieser widersprüchlichen Situation nun anfangen? Wichtig ist aus Sicht von FUCHSBRIEFE, sich einerseits seines eigenen individuellen Wertesystems klar zu werden. Zudem sollten Anleger nicht dem Irrtum aufsitzen, dass Nachhaltigkeit in der Geldanlage "einfach" sei. Es ist ein zusätzlicher Prüfschritt, der dementsprechend Zeit kostet.

Produktseitig geben Siegel wie das des FNG Hinweise, ob man einem Fonds etc. "nachhaltig" trauen kann. Ein ganz neues Rating für die grüne Qualität von Finanzberatungen, erscheint nun von der FUCHS|RICHTER Prüfinstanz. Darin wurden schon 25 Banken und Vermögensverwalter "nachhaltig" analysiert. Die Ergebnisse und Anbieterportraits erscheinen aktuell auf: fuchsrichter.de

Fazit: Nachhaltige Geldanlagen sind ein „unausgegorenes“ Gebiet. Privatanleger brauchen die richtigen Partner, oder müssen viel Eigenrecherche betreiben.
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