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Börseneinschätzung vom 05. September 2019

Leerverkäufer mit Problemen

Die Politik hat wieder einmal die Börsen befeuert und zumindest eine kleine Rally ausgelöst. Der unwahrscheinlicher gewordene No-Deal-Brexit lässt Anleger aufatmen. Dennoch erfahren wir von mehreren Brokern, dass die Stimmung nach wie vor von Skepsis geprägt wird.

Die Aktienmärkte setzen aktuell voll auf Entspannung etlicher Krisenherde. Mit Schwung geht es bei DAX und Dow weiter nach oben. Treiber sind erneut politische Meldungen. Im Grunde kennen Sie das Drehbuch schon – wir haben es hier bereits skizziert.

Politische Entspannungssignale

So gibt es – wieder mal – neue Signale, dass die USA und China im Zollkonflikt reden wollen. Das nehmen die Märkte mit Erleichterung auf, obwohl es eigentlich kein neuer Kenntnisstand ist oder konkrete Ergebnisse vorliegen. Angetrieben werden die Märkte auch von den sich klarer abzeichnenden zusätzlichen Lockerungen der Geldpolitik seitens der EZB. Dafür hagelt es aber heftige Kritik. Christian Sewing, Chef der Deutschen Bank, warnt die Geldhüter vor „ruinösen Zinsen". Nach der Abstimmungsniederlage von Briten-Premier Boris Johnson wird eine neue Verschiebung des Brexits wahrscheinlicher. Zumindest sinkt das Risiko eines völlig ungeregelten No-Deal-Brexits. Auch das beruhigt die Märkte etwas.

In dem Maße, wie akute politische Risiken schwinden, steigen die Aktienmärkte an. Diese Bewegung ist sogar dynamisch. Das liegt aber vor allem daran, dass größtenteils Short-Spekulanten aus dem Markt gedrängt werden. Viele von ihnen haben in der vorigen Korrektur auf noch kräftigere Abwärtsbewegungen spekuliert. Nun laufen die Börsen gegen sie und ihre Positionen in die Verlustzone. Lösen die Leerverkäufer diese Positionen auf, müssen Sie die zuvor verkauften Aktien kaufen. Das treibt momentan die Kurse.

Anleger sehen den DAX mit Skepsis

Die Leerverkaufsquote ist durchaus noch hoch. So wissen wir von unterschiedlichen Brokern, dass in Deutschland teilweise 60% aller Kunden, die z. B. den DAX handeln, aktuell auf fallende Kurse gesetzt haben. Ähnlich sieht es auch für den Dow und andere Indizes aus. Diese Angaben erstrecken zwar nicht auf die Positionierung der ganz großen Adressen. Wir lesen sie aber als Indiz dafür, dass doch etliche Marktteilnehmer gerade auf dem falschen Fuß erwischt werden.

Diese Konstellation passt gut zu den fundamentalen Daten. Denn der Zufluss frischen Geldes für neue Kaufpositionen ist angesichts der jüngsten Wirtschaftsmeldungen gering. Goldman Sachs bescheinigt Deutschland, am „Anfang einer Abkühlungsphase" zu stehen. Die Anzahl der Gewinnwarnungen ist im ersten Halbjahr auf ein Rekordniveau gestiegen, so die Unternehmensberatung EY. Von 308 im Prime Standard gelisteten Unternehmen haben 54 Gewinn- oder Umsatzwarnungen gemeldet (+38% ggü. Vj.). Und in den USA ist der Einkaufsmanagerindex (PMI) im August von 51,2 auf 49,1 Punkte gefallen. Damit notiert er unter 50 Punkten und signalisiert eine schrumpfende Wirtschaft.

Gold im Klettermodus

Die Entwicklung des Goldpreises passt ebenfalls gut dazu. Die Notierungen klettern angesichts der Aussicht auf sinkende Zinsen und als Absicherungs-Investment.

Fazit: Die Börse preist gerade politische Entspannung ein. Das bringt Leerverkäufer unter Druck, die die Kurse treiben. Die Fundamentaldaten blenden die Märkte aber weiter aus. Der jüngste Kursaufschwung steht auf tönernen Füßen, auch wenn das Momentum gerade hoch ist. Sichern Sie Gewinne konsequent ab, nehmen Sie Teilgewinn mit.

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