Banque de Luxembourg trifft nicht ins Schwarze
Banque de Luxembourg hat im Beratungsgespräch eine gute Figur gemacht. Als Fazit hielt die Prüfinstanz fest:
"Wir sind ein wenig ambivalent bei der Banque de Luxembourg. Die Berater zeigen Kompetenz und Empathie, sind in der Lage, sich dem Vorwissen des Kunden anzupassen und steigen mit ihm in eine vertiefte Diskussion ein. Wir merken, dass sie sich viel Mühe geben. Positiv sehen wir die gute Vorbereitung auf das Gespräch, die bereits einen vertieften Einstieg zulässt. Auch die Auseinandersetzung mit unserem Bestandsdepot gefällt.
Andererseits sind wir unsicher, da die Bank im Prinzip nur standardisierte Investmentprofile anbietet – davon allerdings eine größere Zahl, die dann doch eine individuelle Anpassung zulassen könnten. Das ist etwas, was wir bei der Auswertung des Anlagevorschlags durch den Fachmann sehen wollen. So hievt sich die BdL gerade so über die Qualifizierungshürde."
Damit hatte sich Banque de Luxembourg für die fachliche Auswertung von Vermögensstrategie und Portfolio qualifiziert.
Die Bank liefert uns einen Anlagevorschlag, der gleich die Ergebnisse unseres Gesprächs berücksichtigt. Ein gesondert zugesandtes Protokoll gibt es nicht.
Klar und verständlich schreibt die Bank die Eckdaten unserer Wünsche: 75 % Aktienanteil, 30 % maximaler Verlust und Fremdwährungen bis zu 70 % - was jedoch nicht ganz trifft. Wir wollten nicht mehr als 25 % Euro-Anteil. Hier hätte ein Protokoll geholfen.
So wird dann die Struktur aussehen, wenn wir uns für die BdL entscheiden: 71,4 % Aktien, 1,3 % Absolute Return, 19,4 % Anleihen, Europäische Aktien machen 22 % aus, Schwellenländer 18,2 %. Hinzu kommen auch 6,4 % Schwellenländeranleihen, die in den o. g. Werten enthalten sind.
Ziel verfehlt
Uns fällt auf, dass unser Ziel nicht erreicht wird. Der Euro-Anteil liegt knapp über 30 %. In einer Mail schreibt der Berater dazu: "In der historischen Betrachtung der Vermögensverwaltung lag der Fremdwährungsanteil zwischen 55 - 75%. Derzeit beträgt der Fremdwährungsanteil 69,2%.
Den größten Anteil haben: US-Dollar 25,8%, Japanischer Yen 10,3%, Britischer Pfund 5,0%, Schweizer Franken 3,6%. Offensichtlich fällt es der Bank auf der Währungsseite schwer, für uns ein Portfolio ganz treffsicher zu bauen.
Auf der Verlustseite trifft sie dagegen ziemlich unseren Wert. 30,4 % Verlust waren der maximale Wert, der von 2006 bis 2015 mit dieser Strategie erlitten worden wäre. Im gleichen Zeitraum hätte es 5 % p. a. Ertrag gebracht.
Einblick in die Einzeltitel
Wir erhalten einen kleinen Einblick in die Einzeltitel: BMW und Rynair sind genauso vertreten wie Total und Apple " also eine breite Mischung aus Branchen und Ländern. Für alles will die Bank 1,2 % p. a.
Positiv fällt auf, dass unsere Fragen schriftlich beantwortet werden. Die Wertaufholungszeit ist 13,77 Monate, der maximale Verlust ist am 09.03.2009 erreicht.
Die Bank konzentriert sich auf ihre Vermögensverwaltungsleistungen. Ganzheitliche Ansätze sehen wir nicht. Einige Infos bleiben im Anlagevorschlag außen vor, z. B. was genau die Absolute Return-Produkte sind. Einen gesonderten Stresstest sehen wir nicht.
Unser altes Depot wird mit den Fonds der Bank verglichen. Die Aussagekraft ist eher gering. Eine qualitative Aussage zu unseren Fonds, die ja prima performt haben, wäre sinnvoller gewesen.
Fazit: Mit diesem Vorschlag bleibt die Banque de Luxembourg im Marktvergleich deutlich zurück und kann nicht überzeugen.
2017 (TOPs 2018) | Vermögensstrategie | Banque de Luxembourg trifft nicht ins Schwarze | im Shop |
2017 (TOPs 2018) | Beratungsgespräch | BdL: Eine ziemlich gute Beratung | im Shop |
2015 (TOPs 2016) | Beratungsgespräch | Sechs Gründen auf der Spur | im Shop |
WISSENSWERTES
Banque de Luxembourg, 14, boulevard Royal L-2449 Luxemburg, Luxemburg www.banquedeluxembourg.com
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