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Pictet & Cie. Europe in der Qualifikation Stiftungsvermögen 2017

Pictet & Cie. (Europe): Brillanz mit Lücke

Nicht qualifiziert: Pictet & Cie (Europe) S.A.
Pictet & Cie. (Europe) senden der Thussi-Drexler-Stiftung ein ausgereiftes Angebot für die Vermögensverwaltung. Nicht unbedingt günstig, aber gut. Nur an einer Stelle lässt die Bank eine Lücke.

Pictet & Cie (Europe) S.A.
Neue Mainzer Str. 1 60311 Frankfurt am Main
www.pictet.com

„Das Geschick und die Beweglichkeit einer kleinen Bank, kombiniert mit den Mitteln großer Finanzunternehmen.“ Man ahnt sogleich, was diese Bank mit einer mehr als 200jährigen Tradition zu bieten hat. Einiges.


Die Pictet-Gruppe beschäftigt weltweit über 4.200 Mitarbeiter. Pictet organisiert sich in die drei Geschäftsbereiche Wealth Management, Asset Management und Asset Services & Trading, die alle auf die Vermögensverwaltung ausgerichtet sind. Die von der Gruppe verwalteten und verwahrten Vermögen belaufen sich – nach nicht mehr ganz aktuellen Zahlen – auf 451 Mrd. CHF.  


Die Genfer Zentrale von Pictet verfügt über Know How für jegliche Art von Stiftungen insbesondere mit internationalem Bezug. Die Frankfurter Niederlassung konzentriert sich auf die Betreuung deutscher Stiftungen. Sie beschäftigt sich seit Eröffnung 1999 mit dem Stiftungsthema. Stiftungskompetenz bezieht sich hier auf spezifische Erfahrung im Portfoliomanagement deutscher Stiftungen unter Berücksichtigung von steuerlichen

Das Angebot

Das Angebot an die Thussi-Drexler-Stiftung gliedert sich in 6 Teile: Eine kurze Einführung, die Zusammenfassung der Vorgaben der Stiftung, die Darstellung der Herangehensweise des Genfer Vermögensmanagers, einige Sätze zu Pictet selbst und die Grundsätze der hauseigenen Vermögensverwaltung, die Darlegung des Allgemeinen Investmentprozesses sowie des speziellen Ansatzes von Pictet bei der Verwaltung von Stiftungsvermögen.

Dann folgen der eigentliche Vorschlag, das aktuelles Stiftungsportfolio im Detail, die Renditeerwartungen, Kapitalerhalt vs. Ausschüttungsziel, die historische Wertentwicklung, das Risikomanagement und Investmentcontrolling, das Berichtswesen, die Ansprechpartner für die Stiftung und schließlich die Vergütung. Das alles mit gutem Augenmaß für den jeweils angemessenen Umfang der einzelnen Parts.


Gut gestreute Anlage


Die avisierte Anlage ist gut gestreut, die Aktienquote von bis zu 40% wird klar und konsequent vermittelt.
Wir sind uns des Zielkonflikts zwischen Kapitalerhalt und der Erzielung ausreichender ausschüttungsfähiger Erträge bewusst“, heißt es im Anlagevorschlag. „Um den Stiftungszweck erfüllen zu können, muss die Stiftung ausschüttungsfähige Erträge erwirtschaften.“ Sie hat dazu einen Mindestbetrag von 50.000 EUR vorgegeben, was in etwa 1,7% des Stiftungsvermögens entspricht, hält Pictet fest. Darüber hinaus müssen die Kosten der Vermögensverwaltung gedeckt werden. Pictet setzt diese mit 1,07% p.a. (0,9 % plus Umsatzsteuer) an.
Pictet liefert einen Vorschlag mit folgender Anlagestruktur ab: 55,00% Anleihen, 15,00% Liquidität, 30,00% Aktien. Damit sollen 1,83 % an ordentlichen Erträgen nach Kosten geschafft werden.

Beschränkung auf klassische Assetklassen

Pictet beschränkt sich somit auf die klassischen Anlageklassen Aktien und Renten. Anleihen sollen im Rahmen von Neuemissionen erworben werden. Auch der Verkauf von Kaufoptionen, um zusätzliche Prämien zu generieren, wäre möglich ("Stillhaltergeschäfte"). Dieser Abschnitt ist das einzige Manko des Vorschlags. Hier bleibt die Bank zu sehr an der Oberfläche und gewährt keinen genaueren Einblick, wie sie das anstellen will.  
Die ausschüttungsfähigen Erträge des gezeigten Portfolios schätzt Pictet auf etwa 2,9% p.a. vor Kosten. Nach Kosten würden die ausschüttungsfähigen Erträge mit 1,83% p.a. „also über den von Ihnen vorgegebenen mindestens 1,7% p.a. liegen“. Allerdings sehen wir keine Ausschüttungsplanung über mehrere Jahre, wie es herausragende Wettbewerber gezeigt haben.
Pictet ist im Marktvergleich hochpreisig. Zwar darf gute Leistung auch ordentlich bezahlt werden, aber dennoch steht das Preis-Leistungs-Verhältnis auch im starken Wettbewerb und kann über die Einladung zum Beauty Contest entscheiden.

Hinweis: Die Pictet & Cie (Europe) S.A. nimmt nicht am Performance-Projekt III (Stiftung) von Dr. Jörg Richter und Verlag FUCHSBRIEFE teil.

Allgemeine Informationen

12 Spezialisten beschäftigt Pictet für das Thema Stiftungen, davon zehn in der Genfer Zentrale. In Frankfurt sitzt ein spezialisierter Mitarbeiter, zusätzlich befasst sich ein Portfoliomanager schwerpunktmäßig mit diesem Thema. Zwei Mitarbeiter sind außerdem für das Thema Nachhaltigkeit verantwortlich und verwalten eine Reihe von Portfolios nach Nachhaltigkeitskriterien. Sie verwenden dazu die Nachhaltigkeitsratings von Sustainalytics. Kundenspezifische Vorgaben zum Thema Nachhaltigkeit bilden Pictet 1:1 ab. Bei der Stiftungserrichtung ist die Bank selbst nicht involviert; die Kontakte zu Stiftungsbehörden finden, wenn auf Ebene der Anwaltskanuleien statt, mit denen die Bank zusammenarbeitet.     


Serviceangebot.

Zum Serviceangebot für Stiftungen gehört die Unterstützung bei der Koordinierung von Bankverbindungen, Strategiegespräche und auch die Unterstützung bei Änderungen im Stiftungs- und Steuerrecht.
Bei Rechnungslegung, Jahresabschluss und Förderverwaltung können Pictet für Schweizer Stiftungen umfassend unterstützen. Für deutsche Stiftungen stellt die Bank auf Wunsch alle notwendigen Informationen zur Verfügung; eigene Leistungen erbringt sie jedoch in diesen Punkten nicht. 

Eigene Stiftung seit 2009.

Die Wohltätigkeitsstiftung Pictets (Pictet Group Charitable Foundation) wurde 2009 gegründet, um dem wohltätigen und philantropischen Engagement der Teilhaber der Pictet-Gruppe einen formalen Rahmen zu geben. Ihr Hauptzweck ist es, wohltätige Organisationen und Projekte öffentlichen Interesses in der Schweiz und im Ausland finanziell zu unterstützen.

FAZIT:
Die Stiftung erhält als Angebot einen in weiten Teilen guten Anlagevorschlag in einer überzeugenden Darstellung, gut gegliedert und leserfreundlich präsentiert. Im Marktvergleich fehlt dann ein Stück für die Einladung zum Beauty Contest. Eine Ausschüttungsplanung über mehrere Perioden sehen wir nicht, die Herleitung der Zusatzerträge durch die Stillhaltergeschäfte unterbleibt. So reicht es nicht, um sich gegen den Wettbewerb durchzusetzen, der der Stiftung hier präziseren Einblick gewährt. Auch die Konditionen sind im Wettbewerb vergleichsweise hoch

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