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Bankhaus Carl Spängler | Stiftungsvermögen 2017 | Qualifikationsrunde Angebotsabgabe

Bankhaus Spängler: Verzicht auf konservative Anleihen

Hat sich nicht qualifiziert: Das Bankhaus Carl Spängler
Das Bankhaus Carl Spängler & Co AG ist die älteste Privatbank Österreichs. Die langjährige Erfahrung des Hauses findet ihren Niederschlag in einem schönen, runden Anlagevorschlag. Leider gibt es einen Haken.

Bankhaus Carl Spängler & Co. AG: Schwarzstr. 1, 5020 Salzburg, Österreich
www.spaengler.co.at

Salzburg ist berühmt für seine schöne Altstadt, die aus dem Mittelalter und Barock stammt, und als Geburtsstadt Mozarts. Eine Stadt, in der Tradition und Geschichte lebendig gehalten werden. Wenig überraschend hat hier die älteste Privatbank Österreichs ihren Sitz: Das Bankhaus Carl Spängler &Co AG. Seit 1855 befindet sich die Bank in Familienbesitz. Eine Bank, die mit ihrer Tradition gut zum Ewigkeitsanspruch einer gemeinnützigen Stiftung passt.

Das Angebot

Das Spängler Asset Management steht für eine international diversifizierte Anlagestrategie, unter Nutzung internationaler Wachstumsregionen. Als strategische Ausrichtung gibt das Bankhaus eine Konzentration auf den Euro-Raum vor. Bis zu 35% sollen außerhalb des Euro-Raums angelegt werden. Mindestens 50% soll in Anleihen hoher Bonität, maximal 50% mit Investment-Grade angelegt werden, max. 25% Non-Investment-Grade. Hierbei handelt es sich um das allgemeine interne Regelwerk. Ausgehend von der Zielrendite ermittelt das Bankhaus Carl Spängler & Co. die erforderliche Kapitalverzinsung. Weil konservative Anleihen derzeit kaum Rendite bringen, wollen die Salzburger zunächst darauf verzichten. Allein das Management dieser niedrig verzinsten Papiere würde deren Erträge aufzehren. Daher empfiehlt Spängler derzeit Termingelder. Sie sind zwar auch niedrig verzinst. Aber sie kommen ohne Management-Gebühren aus. Bei einer Normalisierung des Zinsumfelds soll dieser Anteil des Portfolios dann in Anleihen investiert werden. Das Aktienportfolio soll aus aktiv gemanagten Einzelaktien bestehen.   Im Einzelnen plant die Bank, zunächst 15% des Vermögens als Liquidität zu halten, 55% als Termingeld und 30% als Aktien. Für das Termingeld fallen 0,2% Zinsen an, ohne dass Gebühren erhoben werden. Unter Kostengesichtspunkten ist das vorbildlich. Allerdings sind auch die Erträge mager.

Die Steuerung der Aktienquote

Die Aktienquote sollte folgendermaßen justiert werden. Das Investment-Team entscheidet regelmäßig über die taktische Positionierung. Auf Basis verschiedenster Informationsquellen (volkswirtschaftliche Analysen, Chart-Techniken, Behavioral Finance, etc.) trifft das Asset Management aktiv Allokationsentscheidungen. Die Hauptentscheidungen beziehen sich auf die Aktienquote und lauten vereinfacht gesprochen: Aktien übergewichten, Aktien neutral, Aktien untergewichten. Jede Aktie ist mit einem individuellen Stop-Loss Limit versehen. Wird dieses unterschritten, ist in der Regel innerhalb eines Zeitfensters von drei Tagen die Aktie zu verkaufen. Zu Recht fragt Spängler: Was passiert nach dem Verkauf mit der Liquidität? Ist der grundsätzliche Markttrend intakt (40-Wochenlinie; „Aktien übergewichten“), wird eine neue Aktie ins Portfolio gekauft. Ist der Markttrend gebrochen, wird die durch den Aktienverkauf realisierte Liquidität vorerst nicht reinvestiert. Wie der Anleihe-Anteil aussehen wird, wenn dort wieder eine normale Verzinsung zu erzielen ist, wie die Erträge sichergestellt werden – das alles bleibt leider ungeklärt und ist ein Schwachpunkt des Angebotes. Hier wären mehr Informationen wünschenswert gewesen. Der Aktienanteil von 30% wird ohne Diskussion als gesetzt angesehen. Auch das ist ein Mangel, den der Investment-Vorschlag von Spängler allerdings mit vielen anderen teilt.

Hinweis: Das Bankhaus Carl Spängler nahm nicht am Performance-Projekt III (Stiftung) von Dr. Jörg Richter und Verlag FUCHSBRIEFE teil.

Allgemeine Informationen

Das Bankhaus Spängler ist stark auf den österreichischen Markt konzentriert. Es bietet seinen Service aber auch deutschen Stiftungen an. Die Bilanzsumme beträgt 1,2 Mrd. Euro, das verwaltete Vermögen liegt bei 7,7 Mrd. Euro. 260 Mitarbeiter beschäftigt die Bank, darunter 22 in der Vermögensverwaltung. Seit 1993 werden österreichische Privatstiftungen betreut. Diesen wird ein breites Spektrum an Beratungsleitungen geboten. 220 Stiftungen werden insgesamt betreut. Dafür zuständig ist das Stammhaus in Salzburg. Drei Berater sind auf das Thema Stiftungen spezialisiert. In den Bereichen Private Banking und Family Office sind weitere Mitarbeiter mit Privatstiftungen betraut. Sie sind über fünf Jahre in dem Bereich tätig. Die Portfoliomanager verfügen im Schnitt über 19 Jahre Berufserfahrung. Bei Nachhaltigkeitsthemen arbeitet Spängler mit der oekom Research AG zusammen. Ansonsten gibt es im Stiftungsbereich keine festen Kooperationspartner, aber einen stetigen Austausch mit externen Experten wie Wirtschaftsprüfern, Rechtanwälten oder Steuerberatern. Das Bankhaus ist im Besitz von vier Privatstiftungen. Der Aufsichtsratsvorsitzende, Heinrich Spängler, setzt sich als Beiratsmitglied des Verbands österreichischer Privatstiftungen laufend für Stiftungs-Interessen ein.  Österreichischen Stiftungen bietet das Bankhaus ein breites Portfolio an Services an. Deutschen Stiftungen wird wesentlich weniger geboten. Als besonderen Service bietet das Bankhaus Carl Spängler & Co. an, bei der Erarbeitung eines sogenannten „Begünstigungskodex“ mitzuarbeiten. Damit können zukünftige Herausforderungen für die Stiftung wie ein Generationenübergang oder veränderte rechtliche Rahmenbedingungen besser gemanagt werden. Ein regelmäßiges Reporting des Family Offices der Bank schafft Transparenz und zeigt Handlungsbedarf auf.

Fazit: Kleinere Lücken bei der Anlagestrategie führten dazu, dass es nicht für einen Platz unter die ersten zehn reichte. insbesondere eine geplante Umschichtung der Gelder, für die keine detaillierte Anlagestrategie erarbeitet wurde, kostete Punkte.

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