ODDO BHF Aktiengesellschaft behauptet sich im Marktvergleich
Nur fünf von 73 Teilnehmer haben es geschafft, im Performance-Projekt V Teil 1 die Benchmark zu schlagen. Unter ihnen befindet sich die ODDO BHF Aktiengesellschaft. Die zur deutsch-französischen ODDO BHF Gruppe gehörende Privatbank ist mehrheitlich im Familienbesitz der aus Frankreich stammenden Bankiersfamilie Oddo. Für den Kunden ist das ein Pluspunkt, denn es steht dafür, dass Bank und Kunde gleichgerichtete Interessen haben. Die Eigentümer und die Mitarbeiter sind mit ihrem eigenen Kapital an der Bank beteiligt – laufen die Geschäfte schlecht, wirkt sich das direkt negativ auf sie aus.
Regelbasierter Qualitäts-Ansatz führt zum Erfolg
Im Performance-Projekt V der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz hat ODDO BHF gezeigt, dass dieser Ansatz Früchte trägt. Wie hat ODDO BHF das geschafft? Der Chief Investment Offier (CIO) Jan Viebig führt es auf die „konsequente Umsetzung des Qualitätsansatzes in den Fonds“ zurück. Qualitätsansatz meint in diesem Fall einen Investmentstil, der klare Regeln befolgt, um so qualitativ hochwertige Titel für das Fondsportfolio zu finden. Die fünf Regeln bzw. Fragen, die an jedes Investment gestellt werden, lauten:
- Ist das Unternehmen kapitaleffizient?
- Besitzt es langfristige Wettbewerbsvorteile?
- Zeigt das Unternehmen hohes, strukturelles Wachstum?
- Ist das Unternehmen nachhaltig im Sinne der ODDO BHF-Definition?
- Ist das Unternehmen angemessen bewertet?
Diese fünf Regeln sind ein Mix aus Fundamentalanalyse (Umsatz, Verschuldung, Investitionen, etc.) und qualitativer Kriterien (Nachhaltigkeit, Position im Wettbewerb, Zukunftsaussichten). Werden alle Fragen gründlich recherchiert und zufriedenstellend beantwortet, gelangt das Team Portfoliomanagement unter der Verantwortung von CIO Jan Viebig zu einer Entscheidungsgrundlage, ob das jeweilige Unternehmen für einen der ODDO BHF-Fonds geeignet ist oder nicht. Die Prüfung ist damit nicht abgeschlossen, sondern wird fortgeführt – verschlechtern sich die Daten, wäre das beispielsweise ein Verkaufssignal. Dieser regelbasierte Ansatz bietet dem Kunden einen klaren Mehrwert gegenüber einem ETF-Portfolio wie der Benchmark, die solche Selektionen nicht vornehmen kann und auch gegenüber dem Portfolio des Kleinanlegers im Do-it-yourself-Modus, der gar nicht über derartige Ressourcen für ein Research verfügt.
Ein Vorstand, der seinen Mitarbeitern vertraut
Trotz dieser Regeln behält das ODDO BHF-Portfoliomanagement aber ein hohes Maß an Flexibilität. Es gibt abseits der fünf Regeln keine starren Vorgaben nach welchen Methoden (Value, Growth, antizyklisch, etc.) ein Portfolio zu strukturieren ist. Zudem erfolgen die Fondsinvestments fast ausschließlich in Einzeltitel und nicht in andere Investmentfonds oder ETF. Das sorgt für mehr Flexibilität, hält die Investmentkosten schlank und steigert dadurch auch – im Fall von ODDO BHF erwiesenermaßen – die Performance.
Ein herausstechendes Merkmal bei ODDO BHF ist unseres Erachtens die Eigenverantwortung, die die Vorstandsebene dem Portfoliomanagement übertragen hat. Das zeugt vom Vertrauen der Führung in die eigenen Leute und ist auch ein Sicherheitsmerkmal. Denn das Team um Jan Viebig ist durch diese Delegation der kompletten Portfolioverantwortung jederzeit in der Lage, auf unvorhergesehene Ereignisse zu reagieren. In der jüngeren Vergangenheit war das gleich zweimal akut notwendig …
Kurs halten lautet in Krisen die Devise
Während der Projektlaufzeit (01.01.2016 bis 31.12.2021) war für die ODDO BHF – wie im Übrigen auch für alle anderen Teilnehmer – der Corona-Crash im Frühjahr 2020 das herausstechendste Ereignis. Jan Viebig und sein Team mussten die Portfolios durch eine schwierige Zeit von Pandemie, Lockdowns und unterbrochener Lieferketten manövrieren. Das schafften sie erfolgreich, indem sie „Kurs hielten.“ Trotz Börsenrückschlägen wurden die Qualitätsaktien im Portfolio nicht verkauft, sondern sogar antizyklisch nachgekauft. Auch wenn das Jan Viebig und seinem Team schlaflose Nächte bereitete, am Ende wurde dieser Mut mit einer ansehnlichen Rendite belohnt.
Im Jahr 2022 – also bereits nach Ende des Performance-Projekts V Etappe 1 – muss das Team wieder in den Krisenmodus schalten. Die Kriegshandlungen in der Ukraine machten es erforderlich. Das Investmentteam hat noch vor dem Beginn der kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine in seinen Fonds und Mandaten die Aktienquoten gesenkt und somit der steigenden Volatilität und dem hohen geopolitischen Risiko Rechnung getragen. Ein weiterer Grund für die vorsichtige Grundhaltung ist auch die Erwartung steigender Zinsen gewesen. Für die gemischten Fonds und Mandate bedeutet dies eine Positionierung in überwiegend kurzen Laufzeiten bei Renten. Für die Portfoliomanager ist derzeit Kapitalerhalt bzw. Sicherheit wichtiger als das Wahrnehmen möglicher Chancen.
Konsequent nachhaltig
Kriegsrenditen sind für die ODDO BHF ein Tabu. Seit 2020 wird bei allen Investments ein konsequenter ESG-Filter angewendet. Bevor in eine Aktie investiert wird, schaut das Portfoliomanagement, ob das jeweilige Unternehmen die UN Global Compact Verpflichtung unterschrieben hat. Zudem muss es von der Ratingagentur MSCI mindestens mit der Note BB (also ein „gut“ wenn man es in Schulnoten übersetzen will) bewertet werden. Unternehmen, die diesen „Nachhaltigkeits-Test“ nicht bestehen, schaffen auch nicht den Weg ins Portfolio. Die Branchen Rüstung, Glücksspiel, Tabak, Pornografie und Kohle werden von vornherein ausgeschlossen.
Das Portfolio der ODDO BHF
Die ODDO BHF schickt zwei Investmentfonds ins Performance-Projekt V. Da wäre zum einen der ODDO BHF E.-Polaris Dynamic DRW-EUR (ISIN: LU 031 957 737 4) und zum anderen der ODDO BHF Exk.-Polaris Balanced DRW-EUR (ISIN: LU 031 957 427 2). Der Balanced-Fond wird dabei klar übergewichtet (Portfolioanteil ca. 75%), der Dynamic-Fonds dementsprechend geringer (ca. 25%). Zusammengenommen bilden die beiden Fonds ein Portfolio, dass zu etwa 60% aus Aktien, zu 30% aus Anleihen und etwa 10% Cash besteht. 40% des Fondsvermögens ist in US-Werte investiert, 15% in Frankreich, 10% in Deutschland und kleinere Positionen in Großbritannien, der Schweiz, Skandinavien, Japan, China und Indien.
Hinsichtlich der investierten Branchen fallen die beiden Fonds weit auseinander. Während der Balanced-Fonds kaum Schwerpunkte setzt (größte Branchen 9,42% Software, 4,95% Konsumgüter, 4,35% Unternehmensdienstleistungen, …), geht die Dynamic-Version schon mehr bei einzelnen Branchen in die Vollen. 21% sind in der wachstumsreichen Software-Branche investiert, 9,83% in der Finanzbranche, 9,47% in Industrie-Titeln und 6,75% im Einzelhandel. Beim Blick auf die einzelnen Aktien erfahren wir, was ODDO BHF konkret unter seinem Qualitäts-Ansatz versteht. In beiden Fonds sehen wir Aktien des französischen Luxus-Konzerns LVMH, des US-IT-Beratungsunternehmens Capgemini oder des Elektrotechnik-Riesen Schneider Electric. Auch die beiden Tech-Giganten Alphabet und Microsoft, die Zahlungsabwickler Visa und Paypal oder der Lebensmittel-Multi Nestlé springen ins Auge.
Zwei Fonds, zwei Aufgaben
Die beiden Fonds erfüllen dabei im Portfolio zwei unterschiedliche Aufgaben. Der Dynamic-Fonds ist das Renditepferd. Während des gesamten Projektes hat er einen Wertzuwachs von 70,76% erzielt. Der Balanced-Fonds erwirtschaftete lediglich 32,96%. Dafür hat er – der Name ist Programm – das Portfolio ausbalanciert, ausgeglichen, „beruhigt“. Denn die Kehrseite der Rendite ist das Risiko, gemessen an der Volatilität. Die ist beim Dynamic-Fonds höher als in der Balanced-Version.
Hätte ODDO BHF ein Portfolio nur aus dem Dynamic-Fonds gebildet, hätte sich der Anleger am Ende des Projektes über eine noch größere Rendite freuen können. Er hätte aber auch Risiken aushalten müssen, die er vor Projektstart ausgeschlossen hat. So gesehen, hat ODDO BHF mit der Doppel-Fonds-Strategie alles richtig gemacht und ein Portfolio ins Rennen geschickt, das zum Projekt passt.
Unterschiede zum Benchmark-Portfolio
Im Gegensatz zum Benchmark-Portfolio setzte die ODDO BHF auf eine höhere Aktienquote. Auch wenn der Maximum Drawdown – also der höchste Verlust vom letzten Vermögenshöchstand – beim ODDO BHF-Fondsportfolio höher ist als bei der Benchmark (22% vs. 19%), lag die generelle Schwankungshöhe während des Projektes unterhalb des Benchmark-Niveaus. Zudem schaffte es die ODDO BHF, eine höhere Rendite zu erwirtschaften. Während die Benchmark dem Anleger in den fünf Projektjahren 42,8% Zuwachs generierte, bringt es das ODDO BHF-Portfolio auf 44,2%.
Wie geht es weiter?
Neben dem Ukraine-Krieg als unmittelbar-politischem Ereignis ist die weltweite Zinswende für ODDO BHF der gegenwärtige Prozess mit den weitreichendsten Auswirkungen. Die hohen Inflationsraten (durch den Ukraine-Krieg nochmals angeheizt) zwingen die Notenbanken zum Handeln. Die Zinsen werden voraussichtlich steigen. Die ultralockere Geldpolitik der letzten zehn Jahre kommt zu einem Ende – das Konjunkturbild trübt sich dadurch ein, da Unternehmen es schwerer haben, sich am Markt mit Kapital zu versorgen. Vor allem in der Eurozone steigen damit aufgrund ihrer hochverschuldeten Südstaaten die Risiken für Anleger.
Das führte auf beim ODDO BHF-Portfoliomanagement bereits zu ersten Anpassungen. Bei Aktien wurde die neutrale Grundhaltung des Jahres 2021 aufgegeben; seit dem 14.02.2022 werden Aktien leicht untergewichtet. Unternehmen mit extrem hohen Bewertungen werden gemieden, stattdessen fokussieren CIO Jan Viebig und sein Team auf stabile und ertragsstarke Geschäftsmodelle mit starker Preissetzungsmacht und geringer Verschuldung. Zudem steht die breite weltweite und branchenübergreifende Diversifizierung mehr denn je auf der Tagesordnung.
Es bleibt dabei: Kein Kapitalerhalt ohne Aktien
Langfristig (Perspektive 15 Jahre) prognostiziert ODDO BHF Renditen von weiterhin nur 1,2% p.a., bei Anleihen. Damit kann der Anleger weiterhin nicht den Wert seines Kapitals sicherstellen. Er muss ins Risiko gehen. Für Aktien stellt ODDO BHF eine langfristige Prognose von 6,9% p.a. auf, ebenso erwarten sie 6,9% p.a. bei Alternativen Investments.