Zehn Anbieter hatten sich mit ihren Anlagevorschlägen für die Endauswahl qualifiziert. Vor Vertretern des Stiftungsvorstands- und Kuratoriums, der Private Banking Prüfinstanz und PSP sollten sie ihre Angebote erläutern und für Fragen zur Verfügung stehen. Das Bankhaus Lampe begründet, warum es wenig von starren Wertuntergrenzen hält. Dabei kommt der Knackpunkt zutage.
An zwei Tagen hatten die Vertreter jeweils 45 Minuten Zeit für ihre Ausführungen. 15 Minuten sollten dabei für die Beantwortung von Nachfragen zur Verfügung stehen. Ein straffer Zeitplan, der eine genaue Abstimmung erforderte, welcher Redner zu welchem Aspekt wie lange Stellung nimmt.
WERTUNGSÜBERSICHT
Anlage-vorschlag
Portfolio-qualität
Transpa- renz
Service-angebot
Beauty Contest
Gesamt
37,5
1,3
10,7
3,8
18,0
71,2
max. 45 Punkte
max. 15 Punkte
max. 15 Punkte
max. 5 Punkte
max. 20 Punkte
von 100 mögl. Punkten
Das Portfolio des Bankhauses Lampe ist mit einem Aktienanteil von taktisch rund 30% und maximal 40% noch konservativ aufgestellt. Der Rentenanteil ist bei mittlerer Duration von etwas über 5 Jahren in gute bis sehr gute Bonitäten von im Mittel BBB+ investiert und breit diversifiziert.
Das Bankhaus investiert sowohl im Aktien- sowie im Rentensegment zwar auch in Fonds, jedoch bleibt der Fondsanteil mit insgesamt rund 20% nicht bestimmend. Fremdwährungen sind bezogen auf das Depot mit mehr als 30% vertreten. Zur Absicherung werden 5 bis 10% Gold beigemischt.
Ein insgesamt stimmiger Anlagevorschlag, mit wohltuender Stiftungsexpertise garniert und gut strukturiert vorgetragen. Lampe hält ebenfalls wenig von starren Wertuntergrenzen. Bei einem Risikomanagement über Budgets oder Stop-Loss bestehe die große Gefahr, aus dem Markt gespült zu werden. Seien Risikobudgets einmal verbraucht, mache man sich schnell handlungsunfähig.
Das Problem des Wiedereinstiegs in den Markt - wann genau soll er erfolgen? - sei der Knackpunkt. Gut gefiel, dass die Bankvertreter dennoch Vorschläge für die von der Stiftung gewünschte "Firewall" gegen Kursverluste machten - wo sie Untergrenzen ziehen würden - und wie sie mit aktiver Quotensteuerung hektische Portfoliobewegungen vermieden könnten.
Das Bankhaus Lampe überzeugte die Vertreter der Stiftung und die Jury. Auch hier kamen Kundenbetreuer, Stiftungsexperte und Portfoliomanager zu Wort. Auch ihnen gelang es, das Portfoliomanagement des Hauses in der vorgegebenen Zeit überzeugend darzustellen.
Fazit: Ein Vorschlag, der Freude macht und durch die Erörterung im Beauty Contest noch einmal an Überzeugungskraft gewinnt. Das Portfolio hat aber Luft nach oben.
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
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