Bank Julius Bär & Co. AG: Vieles bleibt unklar
Bank Julius Bär & Co. AG Bahnhofstr. 36, 8010 Zürich
www.juliusbaer.com
Beratungsgespräch | Vermögensstrategie | Portfolioqualität | Transparenz | Gesamt |
---|---|---|---|---|
33,3 | 16,5 | 5,4 | 10,5 | 65,7 |
max. 45 Punkte | max. 30 Punkte | max. 9 Punkte | max. 16 Punkte | von 100 |
Verlustziel im Blick
Julius Bär legt unser Vermögen wie folgt an: 4,7% Geldmarkt, 62,9% Anleihen, 25,7% Aktien, 6,7% Alternative Anlagen. Das Aktienmodul besteht aus Bluechips wie Allianz, Nestle, Novartis, Metro und Total. Schwellenländer sind mit 4 % in diesem Modul enthalten. Wie hoch der Schwellenländeranteil insgesamt ist, müssen wir ausrechnen: 1,2 %. In der Rückrechnung sehen wir, dass unser Verlustziel nahezu eingehalten wurde (15,8 %). Der Stresstest ist sehr ausführlich, selbst die “Tequilakrise” 1994 / 1995 ist berücksichtigt. Ein bisschen viel an Informationen, denn der Bank gelingt es mit dem Vorschlag nicht immer, die wichtigsten Daten auf den Punkt zu präsentieren. Die Seite mit dem Vergütungsmodell hat den Untertitel “Transparenz der kostenseitigen Rahmenbedingungen”. Klingt bürokratisch und erfüllt auch nicht, was es verspricht. Denn wir lesen, dass wir für das Fixed Income Dynamic 0,8 % p. a. zahlen sollen und dann noch die Kosten des Value Moduls (ein Fonds) dazukommen. Dazu sollen wir das Factsheet lesen. Das suchen wir in den Anlagen, finden es aber im Hauptdokument. 0,85 % Managementfee, Gesamtkosten für den Fonds 1,22 % p. a.. Die Gesamtkosten des Vorschlags sehen wir nicht. Das müssten wir jetzt errechnen. Transparenz und kundenfreundliche Gebührenkommunikation sehen anders aus. Intransparent ist auch, wie die Bank auf eine Renditeerwartung von 5,9 % für diesen Vorschlag kommt. Sie benötigt nach eigenen Aussagen 5,2 % p. a. brutto, wenn die Inflation 1 % beträgt. Welche Renditeerwartungen aber den jeweiligen Vermögensklassen unterliegen, können wir nicht erkennen.Fazit Vermögensstrategie: In der Summe überzeugt die Bank nicht. Es gelingt ihr nicht, Standardisierung und Individualität für Anleger mit 2,5 Mio. Euro gut zu vereinen. Vorhandene Werte werden verkauft, weil die Bank sie qualitativ nicht bewerten kann – das verwundert bei einem Haus von der Größe Julius Bärs. Die Gesamtkosten für Beratung und Vermögensverwaltung sind undurchsichtig. Kurz: Da sind andere Häuser im Wettbewerb deutlich besser. Hinzuzufügen ist, dass wir bei den Bären in früheren Jahren ansprechendere Leistungen in der Vermögensstrategie gesehen haben.
Fazit Portfolioqualität: Das Portfolio von Julius Bär ist nach der Analyse von Quanvest kaum durchschnittlich im Wettbewerbsvergleich. Es ist durchaus anfällig für einen Zinsschock und kann auch beim maximalen Drawdown nicht überzeugen. Nur die erwartbare Rendite ist erfreulich.