Bitte registrieren Sie sich neu, um alle nicht kostenpflichtigen Inhalte auf fuchsrichter.de einsehen zu können.
030-288 817-20
0,00 €
2012
Bank Julius Bär & Co. AG | TOPs 2017 Vermögensstrategie & Portfolioqualität

Bank Julius Bär & Co. AG: Vieles bleibt unklar

Bank Julius Bär ist uns aus früheren Jahren als ein nicht nur für Schweizer Verhältnisse führender Vermögensverwalter bekannt. Doch diesmal leistet sich die Bank im Anlagevorschlag einige Schwächen. Betreibt sie Kosteneinsparung zu Lasten der Kunden?

Bank Julius Bär & Co. AG Bahnhofstr. 36, 8010 Zürich
www.juliusbaer.com

Julius Bär dokumentiert die Ergebnisse des Kundengesprächs übersichtlich in einer Präsentation. Das Renditeziel berücksichtigt auch die Inflation, so wie wir es in diesem Falle angegeben haben. Das Verlustziel ist korrekt niedergeschrieben. Zusätzlich erhalten wir noch Informationen zu Vorsorgevollmacht. Ein wichtiger Hinweis. Dann liefert uns die Bank eine Portfolioanalyse und einen Anlagevorschlag. Das Ergebnis: Wir sollen alle Fonds verkaufen. Der Grund: Keiner unserer Fonds wird vom Research der Bank abgedeckt. Schade. So erhalten wir keine fundierte Rückmeldung, außer einem kurzfristigen Rückblick auf die Performance der jeweiligen Fonds. Die Analyse schließt mit einer Kaufempfehlung für andere Rentenfonds. Warum die nun besser sind als unsere, wird nicht deutlich. Zusätzlich liefert die Bank einen “persönlichen Anlagevorschlag”. Dieser besteht aus einer kombinierten Mandatslösung “Fixed Income Dynamik” und “Equity Special Value (EUR)”. Damit soll unser Renditeziel bei Einhaltung des Verlustziels erreicht werden. 70 % fließen in das Income-Modul, der Rest in das Equity-Modul.
Wertungsübersicht
Beratungs­gesprächVermögens­strategiePortfolio­qualitätTransparenzGesamt
33,316,55,410,565,7

max. 45 Punkte

max. 30 Punktemax. 9 Punktemax. 16 Punktevon 100

Verlustziel im Blick

Julius Bär legt unser Vermögen wie folgt an: 4,7% Geldmarkt, 62,9% Anleihen, 25,7% Aktien, 6,7% Alternative Anlagen. Das Aktienmodul besteht aus Bluechips wie Allianz, Nestle, Novartis, Metro und Total. Schwellenländer sind mit 4 % in diesem Modul enthalten. Wie hoch der Schwellenländeranteil insgesamt ist, müssen wir ausrechnen: 1,2 %. In der Rückrechnung sehen wir, dass unser Verlustziel nahezu eingehalten wurde (15,8 %). Der Stresstest ist sehr ausführlich, selbst die “Tequilakrise” 1994 / 1995 ist berücksichtigt. Ein bisschen viel an Informationen, denn der Bank gelingt es mit dem Vorschlag nicht immer, die wichtigsten Daten auf den Punkt zu präsentieren. Die Seite mit dem Vergütungsmodell hat den Untertitel “Transparenz der kostenseitigen Rahmenbedingungen”. Klingt bürokratisch und erfüllt auch nicht, was es verspricht. Denn wir lesen, dass wir für das Fixed Income Dynamic 0,8 % p. a. zahlen sollen und dann noch die Kosten des Value Moduls (ein Fonds) dazukommen. Dazu sollen wir das Factsheet lesen. Das suchen wir in den Anlagen, finden es aber im Hauptdokument. 0,85 % Managementfee, Gesamtkosten für den Fonds 1,22 % p. a.. Die Gesamtkosten des Vorschlags sehen wir nicht. Das müssten wir jetzt errechnen. Transparenz und kundenfreundliche Gebührenkommunikation sehen anders aus. Intransparent ist auch, wie die Bank auf eine Renditeerwartung von 5,9 % für diesen Vorschlag kommt. Sie benötigt nach eigenen Aussagen 5,2 % p. a. brutto, wenn die Inflation 1 % beträgt. Welche Renditeerwartungen aber den jeweiligen Vermögensklassen unterliegen, können wir nicht erkennen.

Fazit Vermögensstrategie: In der Summe überzeugt die Bank nicht. Es gelingt ihr nicht, Standardisierung und Individualität für Anleger mit 2,5 Mio. Euro gut zu vereinen. Vorhandene Werte werden verkauft, weil die Bank sie qualitativ nicht bewerten kann – das verwundert bei einem Haus von der Größe Julius Bärs. Die Gesamtkosten für Beratung und Vermögensverwaltung sind undurchsichtig. Kurz: Da sind andere Häuser im Wettbewerb deutlich besser. Hinzuzufügen ist, dass wir bei den Bären in früheren Jahren ansprechendere Leistungen in der Vermögensstrategie gesehen haben.

Fazit Portfolioqualität: Das Portfolio von Julius Bär ist nach der Analyse von Quanvest kaum durchschnittlich im Wettbewerbsvergleich. Es ist durchaus anfällig für einen Zinsschock und kann auch beim maximalen Drawdown nicht überzeugen. Nur die erwartbare Rendite ist erfreulich.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Gold und Bitcoin gleichzeitig auf Allzeithochs

(Warum) Misstrauens-Anlagen boomen

Wenn zinslose Anlagen ohne „Gebrauchswert“ einen Preisboom verzeichnen, sollt man aufhorchen. Dann könnte „etwas im Busch sein“. Dies ist so ein Moment. Der Goldpreis verzeichnet mit 2.316 USD (2.163 EUR) einen Rekordpreis. Der Bitcoin tendiert mit 64.182 USD (59.962 EUR) ebenfalls um sein Allzeithoch herum. Und das, obwohl Zinsanlagen wieder attraktiv sind und auch die Börse Höchststände feiert, es also genügend Anlagealternativen gibt.
  • Fuchs plus
  • Dollar zeigt Muskeln

Fed im Stagflations-Dilemma

Die US-Notenbank Fed steckt in einem Stagflations-Dilemma. Das geht klar aus den jüngsten Zahlen zur US-Wirtschaftsentwicklung hervor. Noch rätseln die Märkte darüber, wie sich die Fed aus diesem Dilemma befreien will. Die Antwort dürfte bald absehbar werden - und vielen Zinssenkungs-Optimisten nicht gefallen. Der Dollar wird darauf noch kräftig reagieren.
  • Fuchs plus
  • US-Leitzins bewegt auch europäische Währungen

Pfund und Franken leiden unter Dollar-Stärke

Alle Welt schaut auf den US-Dollar und was die US-Notenbank aus den jüngsten Konjunktur- und Inflationsdaten macht. Anleger, die ihren Fokus etwas weiten, werden gute Anlagechancen bei einigen Cross-Rates entdecken. FUCHS-Devisen zeigt sie auf.
Zum Seitenanfang