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Die Ergebnisse des Private Banking-Contest TOPS 2023

Die besten Banken und Vermögensverwalter 2023

© Kristina Ratobilska / Getty Images / iStock
Das jährliche Vermögensmanager-Rating TOPS zeigt, welche Banken und Vermögensverwalter ihren Kunden die hochwertigsten Beratungen und besten Anlagevorschläge offerieren. In diesem Jahr erobert ein junges Haus aus der Schweiz erstmals den Spitzenplatz.

Mit 91 von 100 möglichen Punkten gewinnt die Schweizer Globalance Bank den Private Banking-Contest TOPS 2023 der FUCHS | RICHTER PRÜFINSTANZ. Zum ersten Mal seit 2009 steht damit wieder ein Anbieter aus der Schweiz auf Platz 1 der Rangliste im Markttest für den Raum DACH plus Liechtenstein. Zuletzt und zum bisher einzigen Mal in 20 Jahren war dies 2009 der Bank Julius Bär & Co. AG aus der Schweiz für die Ausgabe TOPS 2010 geglückt.

Sieben mal „Sehr gut“, fünf mal „Gut“

Im selben Qualitäts-Cluster «sehr gut» befinden sich weitere 6 Anbieter. Das sind die Schelhammer Capital Bank AG (89), Bankhaus Carl Spängler & Co. AG (85), Liechtensteinische Landesbank (Österreich) AG (85), Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG (84), LGT Bank AG und Kaiser Partner Privatbank (beide 81).

Die besten sieben Anbieter zeichnen sich durch überwiegend sehr gute Leistungen in den Bewertungsbausteinen aus.  Für die fünf übrigen Teilnehmer im Bereich „gut“ gilt das mit Einschränkungen. Das sind in diesem Jahr die Hamburger Sparkasse (79), die Liechtensteinische Landesbank (77), die Kathrein Privatbank (76) und punktgleich die Bethmann Bank und die Neue Bank (beide 75). Die seit Jahren erprobten Bewertungsbausteine sind: Beratungsgespräch (40% der Gesamtleistung), Anlagekonzept (10%), Beauty Contest (Erläuterung des Anlagekonzepts vor einer Fachjury, 20%), Investmentkompetenz (10%) und Transparenz (Redaktionelle Auskünfte an die Redaktion, Teilnahme an einem Performancevergleich und Antwort auf den Fragebogen „Trusted Wealth Manager“, 20%).

Tests im gesamten deutschsprachigen Raum

Das „Testuniversum“ erstreckte sich wieder über den gesamten deutschsprachigen Markt. Insgesamt wurden 76 Anbieter von geschulten Testkunden im Auftrag der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz angesprochen, davon 38 in Deutschland, 21 in der Schweiz, 10 in Österreich und 6 in Liechtenstein. 

Der Testfall: Investieren in Megatrends

Megatrends als Schwerpunkt einer langfristig ausgerichteten Vermögensanlage standen in diesem Jahr im Mittelpunkt des Kundenanliegens. Sie wurden von vielen Häusern – insbesondere in Liechtenstein – auf nachhaltige Geldanlagen reduziert.

Einen langfristigen Ausblick unter Berücksichtigung der Zukunftsthemen und -branchen hat kaum eine Bank gewagt. Auch zum Thema Blockchain-Technologie haben nur wenige Banken etwas zu sagen. Eine Tiefe der Beratung zu einzelnen Megatrends haben die Kunden nur selten erlebt. Selbst bei Anbietern, die Megatrends zu „ihrem“ Anlagethema gemacht haben, wie beispielsweise Pictet in der Schweiz, war das so. Inspirierendes und wirklich in die Zukunft weisende Gedanken und damit verbunden darauf aufbauende Anlagekonzepte – all dies darf der Kunde in der Regel nicht erwarten. Das liegt auch daran, dass die Banken in der Regel über keine hauseigene Expertise auf diesem Gebiet verfügen.

Länderblick

Im Ländervergleich haben in diesem Jahr wieder Anbieter aus Österreich die Nase vorn. Die Plätze zwei bis vier werden allesamt von österreichischen Häusern (Schelhammer Capital, Bankhaus Carl Spängler, Liechtensteinische Landesbank Österreich) besetzt.

Die besten drei Häuser in Deutschland im aktuellen Markttests sind Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG, Hamburger Sparkasse AG (HASPA) und Bethmann Bank AG. Es handelt sich um Häuser mittlerer Größe, wobei Hauck Aufhäuser Lampe sowie die zu ABN Amro gehörige Bethmann Bank in den vergangenen Jahren durch Zukäufe auf Expansionskurs waren. Die HASPA ist seit längerer Zeit wieder im vorderen Feld des Wettbewerbs zu finden. Trotz eines deutlich standardisierten Produktangebotes hat hier die beraterische Gesamtleistung überzeugt.

Liechtenstein ist echte Alternative außerhalb des Euro-Raums

Die besten drei Häuser in Liechtenstein sind die LGT Bank, Kaiser Partner Privatbank und die Liechtensteinische Landesbank. Während LGT und LLB als Platzhirsche kontinuierlich mit guten und sehr guten Leistungen aufwarten, ist Kaiser Partner eine Überraschung. In früheren Jahren hinterließ die Beratung keinen bleibenden Eindruck. Inzwischen hat eine junge, dynamische Mannschaft die Führung übernommen und will die Bank ins Spitzensegment führen. Diesmal ist sie nur haarscharf daran gescheitert.  

Die besten drei Häuser in der Schweiz sind Globalance Bank AG, Credit Suisse Private Banking (CSPB) und die Bank Vontobel AG. Der Abstand zwischen den Anbietern ist jedoch beträchtlich. So hat die Globalance in der Gesamtbetrachtung über alle 5 Bewertungskategorien hinweg beinahe die doppelte Punktzahl wie die nächstplatzierte Credit Suisse geholt. Globalance als Testsieger ist in mehrerlei Hinsicht ungewöhnlich für die Schweiz: Sie ist eine sehr junge und im Maßstab Schweiz auch sehr kleine Bank mit jungem Personal und einer partnerschaftlichen Führung. Sie ist fokussiert auf Megatrends und nachhaltige Geldanlage, für sie war die Kundenanforderung somit ein Heimspiel. Und sie bedient auch Kunden mit Anlagevermögen von weniger als 3 Millionen Euro individuell. Ihre Anlagekonzepte sind sehr kundenorientiert aufgemacht. Auch das ist eher untypisch für ein Schweizer Haus.

Weitere Erkenntnisse:

  • Die Kontaktanbahnung lief vielfach „holprig“. Ungewöhnlich viele Gespräche brauchten gleich mehrere Anläufe, bis ein Berater zu erreichen war oder sich jemand aus dem Haus zurückmeldete.
  • Die zunehmende Regulatorik hat einen besonderen, für den Kunden wenig vorteilhaften Einfluss. Sie schiebt dem persönlich-vertraulichen Dialog einen Riegel vor.
  • Die FUCHS | RICHTER Prüfinstanz beobachtet, dass die Anlagekonzepte immer stärker standardisiert sind. Ausnahmen im Trend sind die herausragenden Anbieter im Test. Sie bieten weiter auch für einen Kunden mit 1,5 Mio. Anlagevermögen erstklassige, individuelle Vorschläge und Beratung.
  • Individuelle Gesprächsprotokolle werden seltener. Das geht zu Lasten der Qualitätskontrolle.
  • Zu beobachten ist, dass Videoberatung inzwischen voll akzeptiert ist. Jedoch kommen noch nicht alle Berater mit der Technik gut zurecht.
  • Gerade die weiblichen Testkunden haben sich immer wieder auch Beraterinnen als Gegenüber gewünscht; ein Wunsch, der nur selten erfüllt werden konnte.
  • Das Mittelfeld rückt enger zusammen. Ein gewisser Beratungsstandard ist im breiten Markt vorhanden. Es gibt nur noch ganz selten Totalausfälle.
  • Die Einstiegshürde im Private Banking geht nach oben in Richtung 2,5 bis 5 Millionen Euro.
  • Die Preise bleiben in etwa konstant. Dafür lässt die Leistung in der Breit nach.
  • Transparente Auskünfte über verwaltete Kundengelder, das Dienstleistungsangebot, die Kosten etc. nehmen zahlenmäßig und in der Qualität ab.
  • Die kleineren Privatbanken sind noch immer besonders kundenorientiert aufgestellt und zielen auf persönliche, individuelle Beratung und maßgeschneiderte Anlagekonzepte.
  • Den Großbanken fehlt das „Privatbanken-Gen“, das sich voll dem Kundeninteresse verschreibt.

Den Vermögensverwaltern fällt es sichtlich immer schwerer mitzuhalten. Das Rennen “um die Millionäre” wird größtenteils zwischen den Privatbanken entschieden – insbesondere in Deutschland. Im komplexen und inzwischen in der Beratung verpflichtenden Thema Nachhaltigkeit, ist es für die Vermögensverwalter schwierig, eine eigene Duftnote zu setzen und die Herausforderung auch in der Beratung zu bewältigen. Gewöhnlich fehlt es an Ressourcen – um beispielsweise in eine eigene Nachhaltigkeitsexpertise zu investieren. Die Regulierung fordert zudem enorm viel ab und engt die Spielräume ein. Eine Konsolidierung des Sektors ist vorgezeichnet. 

Langfrist-Vergleich

In der Ewigen Bestenliste, dem Langfristvergleich über 12 Jahre, sind gleich drei Anbieter aus Österreich vorne. Angeführt wird die Langfristwertung vom Sieger des Vorjahresratings Bankhaus Carl Spängler, gefolgt von der Alpen Privatbank (früher Walser Privatbank) und der Bank Gutmann. Diese Häuser zeigen kontinuierlich hohe Qualität.

Wir sehen eine außerordentliche Kundenorientierung und ein hohes Niveau im gesamten Beratungsprozess einschließlich des Anlagekonzepts. Auch ausführliche Transparenzangaben werden von diesen Häusern nicht gescheut. Führende deutsche Adresse in der Ewigen Bestenliste ist die Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG auf Rang 8, bester Anbieter aus der Schweiz die Globalance Bank auf Platz 5 und bestes Haus aus Liechtenstein die LGT Bank auf Rang vier.

Fazit: In der Breite des Marktes lässt die Qualität nach. Das betrifft insbesondere den Punkt Individualität. Die Ergebnisse des jährlichen erscheinenden Private Banking Ratings „TOPS“ geben vermögenden eine wertvolle Orientierung, welche Anbieter im deutschsprachigen Raum sie dennoch qualitativ hochwertig in Vermögensfragen beraten.

Hinweis: Die ausführlichen Testergebnisse lesen Sie im aktuellen Report TOPS 2023. Für Berater haben wir zudem eine noch detailliertere Profi-Version zusammengestellt. Zudem gibt es spezifische Länderreports.

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