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Raiffeisen Privatbank Liechtenstein AG | TOPs 2017 - Vermögensstrategie & Portfolioqualität

Raiffeisen Privatbank Liechtenstein: Der Teufel steckt im Kleingedruckten

Die Raiffeisen Privatbank in Liechtenstein, eine Tochter der Walser Privatbank, zeigt sich im Gesprächsprotokoll persönlich und individuell. Doch das geht im Anlagevorschlag ein wenig verloren. Vor allem ein Punkt stört.

Raiffeisen Privatbank Liechtenstein AG Austr. 51, FL-9490 Vaduz
Webseite

Das Protokoll aus unserem Gespräch umfasst drei Seiten und ist persönlich gehalten. Auch wichtige Nebenthemen werden kurz angesprochen: Testament, Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht. Die Renditevorgaben sind klar formuliert. Ebenso, dass wir einen Vorschlag mit einem maximalen Verlust in Höhe von 15% haben wollen. Der andere Vorschlag solle sich auf unser Renditeziel konzentrieren. Im Vorschlag stellt die Bank mit zwei Aktienquoten 40% und 30% die realistische Renditeerwartung heraus: 4,11% vor Steuern und Kosten bzw. 3,36% p.a. werden Kosten und Steuern abgezogen. Es verbleiben für den Kunden jeweils 1,82% oder 1,27%. Damit ist klar: 40% Aktien sind zu wenig – so könnten wir denken, denn der Kunde möchte ja 2%, nicht 1,82%. Rudimentär fällt die Analyse unseres Depots aus. Wir erhalten eine Tabelle mit Kennzahlen, aber ohne jede Bewertung. Das ist nicht zielführend. Im Marktvergleich haben wir deutlich bessere Leistungen gesehen.
Wertungsübersicht
Beratungs­gesprächVermögens­strategiePortfolio­qualitätTransparenzGesamt
33,9
15,0
6,7
11,3
66,9

max. 45 Punkte

max. 30 Punktemax. 9 Punktemax. 16 Punktevon 100

Viele Anlageklassen im Portfolio

Um unsere Zielrendite zu erreichen, sollen wir so anlegen: 25% Staatsanleihen, 5% Renten Deutschland, 5% Renten Pfandbriefe Deutschland, 10% Renten Unternehmensanleihen Europa, 7% Renten Anleihen Global, 2% Renten Emerging Market, 3% Renten Unternehmensanleihen USA, 15% Aktien Europa, 13% Aktien USA, 8% Aktien Japan, 2% Aktien Emerging Markets, 2% Aktien Asien/Pazifik ex Japan, 3% Alternative Gold. Bei den Aktien sehen wir, dass die Raiffeisen Privatbank in ETFs und Einzelaktien investiert. Auch Discountzertifikate sind dabei. Sehr anschaulich ist der Stresstest. Vorbildlich ist zu sehen, wie sich unser Depot in der Vergangenheit entwickelt hätte. In der Finanzkrise hätten wir 10% Verlust gemacht – innerhalb von 5 Wochen. Der maximale Verlust betrug 22%. Nachdenklich stimmt, dass dies aber offensichtlich keine Werte der Bank und unseres Depots sind, sondern ein “Rücktest” auf Basis von Indexdaten. Die Eckdaten des Portfolios mit 30% Aktienquote bekommen wir ebenfalls geliefert. Und wir sehen: Die Rendite steigt im Vergleich zum bisherigen Depot. Das alles bietet die Bank für eine All-in-fee von 1,20% an. Kickbacks werden einbehalten, das finden wir aber nur im Kleingedruckten auf Seite 23. Das wirkt schon irreführend, wenn im Großgedruckten auf Seite 18 steht: “Eine attraktive All-in-fee sichert Ihnen eine hohe Transparenz”.

Fazit Vermögensstrategie: In der Summe liefert die Raiffeisen Privatbank einen ordentlichen Vorschlag, dem es aber an Überzeugungskraft fehlt. Kann die Bank kein Portfolio liefern, das unsere 2% Renditeerwartung auch rechnerisch erfüllt? Und auch bei der Depotanalyse wäre mehr möglich gewesen – das haben zumindest etliche Wettbewerber bewiesen.

Fazit Portfolioqualität: Hier trumpft die Bank noch einmal auf und liefert ein Portfolio, das unter die besten Zehn im Wettbewerb fällt. Es reagiert zwar auf einen starken, plötzlichen Renditeanstieg, aber noch im Rahmen. Die erwartbare Rendite ist hoch, der zu erwartende maximale Verlust vergleichsweise niedrig.

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