ABN Amro / Bethmann Bank: Von unplausiblen Prognosen und einem ganzheitlichen Kundenverständnis
Jahrelang hat die Bethmann Bank mit ihrer klaren Ausrichtung auf das Private Banking geworben. Inzwischen ist die Traditionsbank nicht mehr eigenständig, sondern Teil des Mutterkonzerns ABN Amro. Dass davon deren Private Banking bis hin zu Renditeprognosen nicht unberührt ist, zeigt sich in der Präsentation recht deutlich.
Formal starten die Bethmänner ihren Vortrag durchaus korrekt. Schließlich findet das Kundenanliegen gleich auf dem Deckblatt der Bethmann-Präsentation Erwähnung. Jedoch kommt die Formulierung etwas ungelenk daher: „Anlagekonzept für den Verkaufserlös des Immobilienvermögens der Familie...“. Immerhin fasst man das Anliegen der Familie zutreffend zusammen und geht explizit auf Kriseninvestments zur „Schaffung eines Schutzwalls“ ein. Außerdem hat Bethmann einen ganzheitlichen Blick auf die Familiensituation und benennt die Vorteile, das Depot für die Familie unter der Rechtsform einer GbR eintragen zu lassen. Von der Inflationserwartung zeigt sich das Haus optimistisch und rechnet im Sinne der EZB mit einem Rückgang auf 2 % bis Ende 2024. Wie es zu diesem markanten Rückgang kommen soll, wird den Zuhörern nicht ganz klar.