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Besser als die Benchmark im Performance-Projekt VII

Für MAIESTAS ist das Marktumfeld nebensächlich

Mehrere Münzstapel. © Shutterstock / Plufflyman
Seit Anbeginn des Performance-Projekts VII im Oktober 2021 schlägt der Kölner Vermögensverwalter MAIESTAS die ETF-Benchmark. Die FUCHS | RICHTER Prüfinstanz untersucht, was das noch junge Unternehmen so erfolgreich macht.

Gegründet im Oktober 2016, gehört die MAIESTAS Vermögensmanagement AG zu den noch sehr jungen Anbietern am deutschen Finanzmarkt. Dennoch ist das Unternehmen bereits an drei Standorten (Hauptsitz Köln, Düsseldorf, Hamburg) für seine Kunden aktiv. Im Angebot stehen individuelle Mandate, Strategiedepots, Edelmetalldepots und Finanzservices, die speziell auf Frauen ausgerichtet sind.

Der Privatkunde im Performance-Projekt VII dürfte mit der Leistung des
MAIESTAS-Depots sehr zufrieden sein. Sowohl hinsichtlich der Rendite als auch der Schwankungsbreite schlägt das Portfolio die ETF-Benchmark deutlich. Verantwortet wird es vom Portfoliomanager Alexander Vigelius, mit dem die FUCHS | RICHTER Prüfinstanz sprach. Seines Erachtens liegt der Hauptgrund für das gute Abschneiden in der gezielten Suche nach günstig bewerteten Qualitätsunternehmen. Seine Kernkompetenz sieht er für sich im Bereich Einzelaktien. Da verwundert es nicht, dass sich im Projektportfolio neben Liquidität und einem einzigen ETF nur Einzelaktien befinden.

Modernes wertorientiertes Investieren

Vigelius baut und managt seine Portfolios nach klaren Regeln. Der Investmentstil ist ausschließlich fundamental Bottom-Up orientiert. Das heißt, dass nicht das Kapitalmarktumfeld darüber entscheidet, ob es ein Unternehmen ins Portfolio schafft, sondern ausschließlich die harten Daten des Unternehmens selbst. Klare Intention ist es, in die einzelnen Unternehmen für eine lange Zeit (mindestens 5 Jahre) zu investieren.

Das von Vigelius bei der Auswahl angewandte Verfahren lässt sich am ehesten als „Modern-Value-Investing“ beschreiben. Größten Wert legt Vigelius auf die Kapitalallokation des Managements und der Wettbewerbsposition. Wichtig ist ihm auch die Resilienz der Unternehmen, also eine saubere Bilanz und die Fähigkeit steigende Preise gut an Kunden weiterzugeben (Preissetzungsmacht). Für ihn ist die Ertragskraft eines Unternehmens entscheidend. Ausgedrückt in einer Formel: Wie viel freien Kapitalzufluss pro Aktie kann der Unternehmenseigentümer über die Lebenszeit des Unternehmens erwarten? Diesen Wert abgezinst, ergibt den fairen Wert des Unternehmens. Ein weiteres Auswahlkriterium ist eine Mindestmarktkapitalisierung eines Unternehmens von 3 Mrd. US-Dollar. Dadurch wird auch sichergestellt, dass die Titel in Notfällen gut handelbar sind. Kommt es zu Sondersituationen, werden kurzfristig Maßnahmen eingeleitet. Weiterhin überprüft Vigelius in jedem Quartal die Unternehmen darauf, ob sie noch seinen Qualitätsstandards gerecht werden.

Fünf Megatrends

„Megatrends“ spielen in den MAIESTAS-Depots eine große Rolle. Zwar sieht Vigelius auch die Gefahr, dass ein Unternehmen, dass in einem gewissen Megatrend schwimmt, durchaus zu hoch bewertet sein könnte. Langfristig sollten die Unternehmen, in die er investiert, jedoch Produkte oder Dienstleitungen bieten, die von einer zukünftigen Entwicklung profitieren. Er nennt im Interview fünf Trends, auf die er besonders schaut:

  • Einer seiner Investmentgrundsteine sind Unternehmen aus dem Bereich Nahrungsmittel. „Gegessen und getrunken wird immer,“ fasst er die Grundidee dahinter zusammen. Flankiert wird dieser Trend zudem durch eine ständig wachsende Weltbevölkerung.
  • Ein weiterer Megatrend ist der demographische Wandel. Die Menschen werden immer älter und wollen gesund bleiben. Das polstert das Geschäft von Unternehmen aus dem Bereich Pharma. Allerdings sieht er auch Auswirkungen auf weitere Branchen. Mit einem schwachen Knie oder einer schlechten Hüfte lässt sich nicht gut Treppen laufen. Somit werde in Zukunft beispielsweise die Anzahl der Aufzüge eher zu- als abnehmen.
  • Der dritte Megatrend ist der Fortschritt der Technologie. Technologischer Fortschritt mache vor keiner Branche halt. Für immer größer werdende Datenmengen bedarf es immer größeren Speicherplatz und schnellere Chips zur Berechnung der Datengrößen. Zudem müssten auch all diese Daten gesichert werden. Hierfür legen wir auch großen Wert auf den Bereich Cybersecurity.
  • Der vierte langfristige Megatrend ist für MAIESTAS der Bereich Luxus. Jeder Mensch hat seine individuelle Definition davon, was es heißt „sich etwas zu gönnen“. Und Fakt sei, dass viele Unternehmen, die diesen Wünschen gerecht werden, ordentliche guten Margen aufweisen. Eine weltweit wachsende Mittelschicht untermauert das Wachstum dieses Trends.  
  • Der letzte Megatrend, auf den Vigelius besonderen Fokus legt, ist der Basiskonsum. Hierbei handelt es sich um Unternehmen, die Mittel des täglichen Bedarfs herstellen. Dies sind beispielsweise Zahnpasta, Mundspülung, jegliche Reinigungsmittel, Deo´s, Rasierklingen- und Schaum, Windeln und Shampoo. Hierbei sind Konsumenten grundsätzlich sehr markentreu und die Käufe müssen sich zwangsweise wiederholen. Ob es sich dabei wirklich um einen Megatrend handelt, oder eher ein „Evergreen“ der immer geht, können Kunden mit MAIESTAS diskutieren.

Skeptisch gegenüber Nachhaltigkeit, indirekt in Emerging Markets

Nachhaltige Portfoliostrategien, auch ein Megatrend, bietet die MAIESTAS ihren Kunden nicht explizit an. Schuld daran sei die Regulierung, also der Gesetzgeber. Die Anforderungen für entsprechende Reportings ließen sich noch gar nicht richtig bei allen Finanzprodukten umsetzten, so Vigelius. Dass Nachhaltigkeit aber dennoch eine Rolle spielt, wird der Detailblick auf das Portfolio zeigen.

In aufstrebende Schwellenländer investiert Vigelius indirekt. Das heißt, dass sich im Portfolio zwar keine Schwellenländer-Fonds oder Aktien aus Brasilien, Indien usw. befinden. Dafür investiert er aber in Unternehmen, die in Schwellenländern operativ tätig sind. „Auf Portfoliosicht erzielen unsere Unternehmen etwa 20% - 25% ihrer Gewinne in Emerging Markets,“ so Vigelius. So genau konnte uns das zuvor kein anderer Portfoliomanager nennen, super!

Das Portfolio von MAIESTAS

Im Einklang mit den Vorgaben des Projektkunden, hat Vigelius ein Portfolio konstruiert, das zu großen Teilen auf Aktien beruht. Das Projektportfolio setzt sich per 30.09.2023 zu gut drei Vierteln aus Aktien und einem Viertel Liquidität zusammen. Zweiteres nutzt Vigelius, um sein Portfolio abzusichern. Wenn er es für sinnvoll erachtet, geht er aus dem Markt heraus und steigt in besseren Phasen wieder ein. Nominal wächst auch der Kassebestand durch die gestiegenen Zinsen inzwischen.

Investmentschwerpunkt USA

Als Basisportfoliobaustein befindet sich im Portfolio ein ETF auf den MSCI World. Er macht gut 10% des Portfolios aus. Dadurch hat das Portfolio eine Komponente, die immer mindestens genauso gut ist wie der breite Markt. Die Überperformance muss dann durch die Einzelaktien erzielt werden. Hier fällt uns die Dominanz der US-Aktien auf. Alphabet (das hinter der Suchmaschine Google stehende Unternehmen), Software-Gigant Microsoft und die Beteiligungsgesellschaft der Investorenlegende Warren Buffet Berkshire Hathaway bilden die größten Positionen. Mit Novo Nordisk (Pharma, Dänemark), SAP (Software, Deutschland) und Nestlé (Lebensmittel, Schweiz) finden sich in den Top 10 drei Unternehmen, die ihren Hauptsitz in Europa haben. Deren operative Geschäftstätigkeit erstreckt sich allerdings auch über die ganze Welt.

Am Beispiel Fortinet erklärt uns Vigelius seinen Investmentansatz exemplarisch. „Fortinet ist ein führendes Unternehmen im Bereich Cybersecurity. Jeden Tag wachsen die Datenmengen und diese müssen gesichert werden. Fortinet erzielt Renditen auf das eingesetzte Kapital in Höhe von 30% und wächst mit ca. 20% jährlich. Das zur Verfügung gestellte Kapital wird durch das Management hervorragend allokiert. Die Gründer des Unternehmens sind immer noch in der Chefetage und investieren die Gelder Ihrer gemeinnützigen Stiftung ebenfalls in Fortinet und sind privat die größten Aktionäre, also ein echter Kommittent. Weiterhin ist das Unternehmen nicht nur ohne Schulden, sondern hat sogar eine netto Kassenposition in der Bilanz.“ Damit passe das Unternehmen hervorragend in das MAIESTAS-Portfolio.

Geringe Einstiegshürde, üblicher Preis

Um bei der MAIESTAS in genau dieses Portfolio investieren zu können, muss der Kunde ein Anlagevolumen von mindestens 100.000 Euro mitbringen. Das ist eine übliche Summe für einen Vermögensverwalter, im Private Banking wäre es eher wenig. Die Kosten sind mit 1,00% (zzgl. MwSt) marktüblich. Dass sie natürlich höher sind als die der Benchmark, ist angesichts der deutlich besseren Rendite und der geringeren Schwankung mehr als vertretbar.

Zinspolitik ändert nichts an der MAIESTAS-Strategie

Zu Beginn des 4. Quartals 2023 deutet nun sehr viel darauf hin, dass die großen Notenbanken Federal Reserve und Europäische Zentralbank ihre Zinsen nicht weiter anheben werden. Das hätte jedoch ohnehin nur einen indirekten Einfluss auf die MAIESTAS-Strategie, so Vigelius. „Ob die Zinsen steigen oder fallen, ändert nichts an unserer grundsätzlichen Herangehensweise, daher stellen wir auch keinerlei Überlegungen an, wie sich die Zinsen wohl entwickeln werden.“ Das ist ein Ansatz, mit dem sich die Kölner deutlich vom Wettbewerb abheben.

Denn ein entscheidender Faktor sei, dass die Unternehmen im MAIESTAS-Portfolio nur gering bis nicht verschuldet sind. Das ist bei niedrigen Zinsen tendenziell negativ da dort eine Verschuldung sehr günstig möglich wäre. Nur profitiere das Portfolio jedoch davon, da keine erhöhten Kosten für die Bedienung der Schulden anfallen, was bei anderen Titeln zu einer enormen Reduzierung der Gewinne führen könnte.

Fazit: Mit einem starken eigenen Ansatz hebt sich das Portfoliomanagement der MAIESTAS vom Markt ab. Während andere Vermögensverwalter und Banken lange über Geldpolitik und Konjunkturentwicklung rätseln, wischt Vigelius derartige Bedenken beiseite und fokussiert ausschließlich auf die Unternehmen. Im Vergleich zur Benchmark hat er durch diese Vorgehensweise eine weitaus bessere Performance erzielt – und das kontinuierlich, seit Projektstart.
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